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Hänschen klein ( pol. Parodie auf das Kinderlied)
Nennt uns ganz spöttisch Hans
und vollführt den Machotanz. Nazischwein solln wir sein, knastet alles ein, was für Menschenrechte wirbt, noch bevor die Bürgschaft stirbt und der Hans macht sich klein, will doch Partner sein. Auch die Nato hält sich still, weil sie noch was von ihm will. Incirlik, da kam’s dick, das ist Politik. Nun kommt Orient-Express ganz klein bisschen unter Stress, Unser Stern hört nicht gern Terrorbluffexzess. Weil der dämliche Tourist Urlaub gern an Freiheit misst. Allzuviel ist kein Spiel. Meidet er den Sonnenstrand, wo er lecker Döner fand. Kam abhand, hat erkannt, wählt ein andres Land. Hänschen klein geht allein in die weite Welt hinein, Stock und Wut stehn ihm gut, wandert froh im Mut. Doch der Sultan weinet sehr, hat ja jetzt kein Hänschen mehr. So ein Scheiß, doch er weiß, Gott macht alles gut. |
Ich verstehe gar nicht warum trotz so vieler Betrachtungen hier noch keine Kommentare sind. Dabei zeigt ein solches Gedicht doch genau, was die Meinungsfreiheit auszeichnet. Natürlich sind das überspitzte Formulierungen und man kann dem auch widersprechen aber es ist doch das Wesen der Satire, mit Übertreibungen und Provokationen Debatten auszulösen, bei denen natürlich die Wirkungslogiken verschiedener Arenen ( Politik, Medien etc.) in Betracht gezogen werden müssen. Ich bin auch jemand der sich immer für den Dialog einsetzt und auch einfach gegenseitige Abhängigkeiten sieht aber deswegen darf man trotzdem nicht aufhören seine Werte zu leben. Wenn man Empathie bekommen will muss man sie auch geben und zwar wechselseitig. Ich finde es schön, dass sich jemand traut so ein heißes Eisen anzupacken und es muss ja nicht immer gleich der bewusste Tritt unter die Gürtellinie sein der eine Staatskrise auslöst sondern kann auch etwas augenzwinkernder und trotzdem deutlich geschehen wie hier.
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Ich sehe es auch so, Sebastian, aber niveauvolle Satire wird ja immer mehr durch Klamauk ersetzt, auch im TV. - Sowas wie mein Vorbild Hildebrand gibt es nur noch selten. Das setzt sich wohl in der Lyrik fort.
Lieben Dank und lG von Koko |
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