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Ach Götter, ach Opfer - Sonett amphibrachisch
Ach Götter, ach Opfer
Ach krachte der Donner, ach rollte das Grollen, Ach gingen die Wetter ins Volle, ach blitzte Die Zacke des Lichtes ein Zeichen: Ach ritzte Die Ladung Tattoos in die Bäume, ach schwollen Trompeten im Äther, ach tobten im vollen Gefühl der Gefahr alle Felder, ach schlitzte Der Wind diese Äste, ach splitterte, schnitzte Der Stamm einen Trollkopf, ach grollte das Rollen Des Hagels den Marsch auf die Dächer, ach rasten Die Böen im Regen, ach riefen die Armen Um Hilfe, als Scheiben zerbarsten: Erbarmen Gab’s keins, wenn die Götter zerstörten, im warmen Gekröse des Sterbens die Opfer vermaßten: Als wär da ein Einsehn, wo Geier dann aasten. |
Gutn Morgen, Walter,
die Idee, ein Sonett mal mit Amphi zu schreiben, finde ich ein schönes Experiment. Angepasst hast du die Bilder und Wortwahl ins Pathetische, das passt gut. Hat was Balladiges. Was mir nicht gefällt, ist das stetige "ach", das als Metrikstütze benutzt wird. So wirkt es auch. Mal ein "ach" ist ok, aber hier sind es zu viele. Man könnte dies leicht verbessern, indem man anstelle des "ach"ein es nimmt, was auch eine gewisse Betonung bewirkt. Schau: Es krachte der Donner, es rollte das Grollen, es gingen die Wetter ins Volle, es blitzte die Zacke des Lichtes ein Zeichen und ritzte die Ladung Tattoos in die Bäume. Es schwollen .... Trompeten im Äther, ach tobten im vollen Gefühl der Gefahr alle Felder, ach schlitzte ... Die Böen dem Regen voraus, ach riefen die Armen ... Die vielen Verben und Handlungsfolgen sind gut gesetzt, geben dem Ganzen etwas Gehetztes. Eine Beute, die letztlich zum Opfer wird und ihrem Schicksal erliegt. Das Imperfekt von "vermessen" heißt vermaßen. Dadurch würde der Reim zu aasten zerstört. Ohnehin ist mir der Schluß etwas zu plakativ in der Bildwahl Gekröse und aasten. Etwas poetischer wäre mir lieber.:) In diesen Zeilen brichst du den Amphi, da fehlt eine Silbe: 7, 8, 10. Dennoch gerne gelesen mit lG von Koko |
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