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Hausschlachtung
Es war ein Gedicht gewesen,
voller Saft und Kraft, aus biologischer Aufzucht; artgerecht gehalten, von uns aus gesehen. Verstreut in Schüsseln, besingen wir nun seine Einzelteile, vom Kopf bis zum Kringelschwanz; das ungeliebte Schweineherz blieb für die Katz. Die Lyriker am Tisch priesen die feine Leberpastete, eine vorzügliche Kopfsülze und den Calenberger Pfannenschlag. Ein Gedicht wurde nie daraus. |
Hi Fenek!
Grundsätzlich - obschon reimlos - gefällt mir das, weil ich hinterfotzige Ironie schätze. Allerdings widersprechen sich die erste und die letzte Zeile, und dafür gibt es keinen ironischen Grund. Das "Gedicht" aus Z1 würde ich durch ein anderes, dort auch passenderes Wort ersetzen. Gern gelesen und gegrinst. LG, eKy |
Hi
Naja, ich bin Naturliebhaber und halte mich gerne in unserer in Form gebrachten Kulturlandschaft auf mit dem getrimmten Forst. Das ganze ist für mich ein lebendiges Gedicht mit unmittelbar sinnlichem Erleben. Geschriebene Gedichte können dies nicht ersetzen. Es würde für mich keinen Sinn machen, eins mit raus zu nehmen und es dort zu lesen. Und würde ich bettlägerig sein, schaute ich mir lieber ein Video an vom schönen deutschen Wald, mit Vogelgesang.
Und hier in diesem Text ist das Schwein aus einer Kultur für mich ein Gedicht. Die Lyriker, insbesondere die modernen, bringen ja wunderbare Zeilen zu Papier, jede einzelne ein origineller Aphorismus oder Allegorie. Wenn ich aber die letzte Zeile durch habe, bin ich meistens so schlau wie am Anfang. Die einzelnen Teile ergeben kein zusammenhängendes Ganzen. Ihr Eiländer seid ja eher bemüht, es besser zu machen. Aber wie gesagt, auch deren Lektüre kann mich nicht so beeindrucken wie das Erlebnis in meiner Lifegedichtlandschaft, die ich zudem währenddessen nach Belieben künstlerisch modifizieren kann in meiner Anschauung. LG Fenek |
Lieber Fenek,
mehr als dein Gedicht noch, inspirierten mich deine Kommentarworte zu
folgendem Gedichtlein. Die Form ist für mich untypisch und unverbraucht, ich hoffe der Inhalt spricht dir ähnlich aus der Seele, wie mir deiner sprach: wenn der Wind Wellen durch die Blätter bläst und sie sich gleichzeitig, wie Fischschwärme, abwenden, zuwenden und auseinanderbersten bin ich Wind, Blätter und Beobachter zugleich, denn ich fühle den nächsten Wind - zu früh und beschreibe dieses Spiel, zu spät denn wenn ich den Blick auf's Papier senke finde ich im Blatttyp noch Symbolik doch verlier das Windsein, a-syn-chronisch Gott kannte kein Wort, entdenke! Hochachtungsvoll Leuchtfeuer |
Super, Leuchtfeuer. Wenn du es für dich behalten hättest, wüsste ich jetzt nicht
darum. Aber ich habe es nicht nur als Mitteilung verstanden. Würde ich auch im Bett als Gedicht gerne gelesen haben. ;) LG Fenek |
hi
Lieber eKy,
vielleicht bist du mit folgender Änderung (der Schlusszeile) einverstanden. Hausschlachtung * Es war ein Gedicht gewesen, voller Saft und Kraft, aus biologischer Aufzucht; artgerecht gehalten, von uns aus gesehen. * Verstreut in Schüsseln, besingen wir nun seine Einzelteile, vom Kopf bis zum Kringelschwanz; das ungeliebte Schweineherz* blieb für die Katz. * Die Lyriker unter uns priesen die feine Leberpastete, eine vorzügliche Kopfsülze und den Calenberger Pfannenschlag. * So wurde etwas Verklärendes daraus. |
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