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Friedhelm Götz 06.12.2015 21:18

Aus meinem lyrischen Adventskalender
 
Weihnachtliche Lichterketten
leuchten nun in jeder Stadt.
Man braucht nicht nach New York zu jetten,
das kleinste Dorf strahlt wie Manhattan
mit ein paar tausend Kilowatt.

Markt und Straßen überlaufen,
Konsument an Konsument.
Keine Zeit mehr zum Verschnaufen,
Stille kann man ja nicht kaufen,
wenn man durch Geschäfte rennt.

Man hetzt jetzt vom Geschäft zu Festen,
dreimal die Woche im Advent,
lässt sich bei Merry Christmas mästen,
man lebt ja keineswegs von Resten
als Weihnachtsfeier-Abonnent!

Man weiß, dass Weihnacht überall
heut einem Rummel gleicht
und fragt sich drum auf jeden Fall,
ob uns die Botschaft aus dem Stall
noch innerlich erreicht?

juli 09.12.2015 11:25

Hallo Fridolin:)
 
So nun aber, ich habe dein Gedicht schon mehrfach gelesen, und mich gewundert, weil es so nachdenklich ist. Nicht das ich dir das nicht zutrauen würde, aber meist bist du ja mit deinen Schüttelreimen unterwegs, und da zolle ich dir schon all meinen Respekt!:)

Du triffst mit diesem Gedicht bei mir einen Nerv. Ich lebe ja auf dem Lande, und wenn ich in die Stadt fahre, ich habe jetzt schon alle Weihnachtsgeschenke, dann denke ich auch über diesen Wahnsinn nach.

Dabei geht es um eine Geburt, die auf der Flucht geschah. Ich sehe eine Geburt immer als Wunder an, und feiere dieses Fest, weil das Leben gefeiert wird. Ich bin nicht besonders gläubig.

In diesem Sinne sehr gerne gelesen.:Blume::Blume::Blume:

Liebe Grüße aus dem sonnigen Schleswig - Holstein sy

Dana 09.12.2015 19:38

Hallo Fridolin,

Du hast es in Humor gepostet - ich lachte ob der Weihnachtshast - doch ich applaudiere auf eine Satire.
Der Witz ist: Spricht man diesen maßlosen Taumel an, sind sich die meisten der Übertreibung bewusst. Ja, man schimpft und spricht sich davon frei, indem man erzählt, höchstens fünf Weihnachtsfeiern mitgemacht zu haben um am 23. Dez. zu verreisen, dorthin wo die Sonne scheint.:D

Feinst gemacht und gespiegelt.
Ganz besonders haben mir diese Verse gefallen:

Zitat:

Zitat von Fridolin
Markt und Straßen überlaufen,
Konsument an Konsument.
Keine Zeit mehr zum Verschnaufen,
Stille kann man ja nicht kaufen,
wenn man durch Geschäfte rennt.

weil sie an ein bekanntes Gedicht Erinnern:

Zitat:

Zitat von Eichendorff
Markt und Strassen stehen verlassen,
still erleuchtet jedes Haus,
sinnend geh ich durch die Gassen,
alles sieht so festlich aus.

Sehr gern gelesen.

Liebe Grüße
Dana

Lailany 09.12.2015 20:54

Lieber Fridolin,
auch ich hab mich gewundert, dass du deinen Text in dieser Rubrik gepostet hast.

Er entwickelt einen rasanten Sog, der das Gehetztsein sehr gut rüberbringt.
Hausgemachter Stress, aus dem ich mich schon jahrelang erfolgreich raushalten konnte.

In S 4, Z 3 frag ich mich, ob das "es" richtig ist. Wär nicht ein "und" vllt passender?

Sehr gern gelesen und besenft hat
Lai :Blume:

Friedhelm Götz 10.12.2015 07:32

Hallo Syranie, Dana und Lai,

es stimmt, meine Reimerei ist ja eigentlich kein Spaßgedicht, aber in der Satire-Rubrik finden sich mehr richtige Hämmer, da ist mein Beitrag doch eher als lyrische Nachdenklichkeit etwas zu brav. Aber gegen Verschiebung hab ich auch nichts.

Lai, dein "und" nehm ich gern an.

Ansonsten danke ich fürs Lesen, Kommentieren und Besenfen.

Adventliche Grüße
Fridolin


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