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Für wen wohl fing das Jahr gut an?
Zischen, Jaulen, Heulen,
am und im Kopf Beulen, zwei sind flüchtig, zwölf sind tot, blutig leuchtet Morgenrot zwischen hohen Säulen. Zünden, Blenden, Krachen, schmerzendes Erwachen. Wozu heut noch friedvoll sein? Ergo, Herr Gesangsverein, lass mich kräftig lachen! Denn Satire, die ist tierisch wichtig, weil nicht panegyrisch. Wer‘s nicht glaubt und wer nicht lacht, wird zum Opferstock gebracht, ob prosaisch oder lyrisch. Ich will gern als erster gelten, der den toten Säulenhelden krud den Schein vom Kopfe reißt, nur zum Spaß, nur bisschen dreist, lustig eben wie noch selten. 9/11 machte deutlich: Wer die Freiheit liebt, der freut sich nicht ob solch Märtyrertum, denn ganz heimlich, hintenrum, schleicht der Henkersknecht und reibt sich in stiller Erwartung die Hände. |
Moin wolo,
ja, was soll ich sagen? Trifft ziemlich makaber und direkt ohne Umstände ins Ziel. Für wen fängt das Jahr wohl gut an? Letztendlich für niemanden, denn wir wissen spätestens jetzt, dass diese Gefahr längst noch nicht vorüber ist und jeden jederzeit treffen kann. Das gilt auch für Menschen, die normalerweise gar nicht Ziel terroristischer Anschläge sind. Du musst nur im falschen Moment am falschen Ort sein und es kann dir das Lebenslicht ausgeblasen werden. Wenn ich mir überlege, dass ich heutzutage abwägen muss, ob ich tatsächlich mit meinen Kindern den Hamburger (oder jeden anderen großen in Europa) HBF oder Flughafen noch gefahrlos nutzen kann, dann ist das ein Armutszeugnis für alle freiheitlich-demokratischen Rechtsstaaten, denn es ist ja keineswegs sichergestellt, dass uns die Behörden davor schützen können, egal was aus Regierungskreisen auch immer verlautet. Meine Wut richtet sich nicht pauschal gegen die Muslime, sondern nur gegen die fundamentalistischen Extremisten und unsere Regierungen, die mit ihrer sich selbstüberbietenden Scheißtoleranz und Ignoranz diesen Übeltätern erst den Boden bereiten. Ich glaube, mehr braucht man darüber gar nicht zu sagen. Dein Text hat mir gut gefallen, der Inhalt aus aktuellen Anlässen natürlich weniger. Gern gelesen und kommentiert...:) Liebe Grüße Bis bald Falderwald |
Hallo Falderwald
Die Angst, an einem Bahnhof zu sterben, muss nicht grösser sein als jene, im Strassenverkehr zu sterben. Wie groß aber muss die Angst sein, durch "Je suis Charlie" umzukommen? Schwer zu sagen. Immerhin darf ich heute und hier über dieses kollektive Sich-auf-die-Hinterbeine-Stellen noch eine Satire schreiben. (Dass ich "Martyrium" nicht eindeutig zugeordnet habe, ist leider eine Schwäche im Text.) Aber ohne jede satirische Absicht wünsche ich selbstverständlich, dass deine Reisepläne im Jahr 2015 nicht durch weitere Anschläge getrübt werden! In diesem Sinne einen unbeschwerten Tag wünscht wolo |
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Dana und Falderwald
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