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Epiphanie
Du Augenblick, der mich aus Dingen formte,
die in dir waren, rings um mich herum, der Menschen Dinge nicht, das Wohlgenormte, und dienende Natur, beruhigt und stumm - gedenken will ich deiner alle Tage! Du Augenblick warst wild und ohne Zügel, ein Wald der Märchen wie aus ferner Zeit, ein Sturmgewitter über nacktem Hügel, und wie erträumte Ozeane weit - die Szenenbilder einer alten Sage! Du Augenblick hast mich aus dir geboren, in deinen Bildern ging ich einst einher, und habe ich auch manche schon verloren, verbraucht und trag an andern überschwer - ich finde selten einen Grund zur Klage! Du Augenblick behieltest meine Freude und hegst sie still für jeden neuen Tag, auf dass ich keinen Augenblick vergeude, der nach dir ist und fürder kommen mag - ein fester Stand, aus dem ich Leben wage! |
q.e.d.
:) url |
Jaja, schon gut!:rolleyes:
Nach einer Rilkelektüre überfällt einen schon mal das Bedürfnis, in Sprache zu schwelgen! Was soll's - ist mir allemal lieber als "moderne" Fäkalsprachenlyrik!:Aua Quod erat demonstrandum!:p LG, eKy |
Hallo Eky
und nach ein paar Tagen nur sporadischer Anwesenheit überfällt einen einfach das Bedürfnis, Kykal zu lesen. :) So ist es nun mal - jedem das Seine. Wunderschöne Hommage an die besonderen Augenblicke, die Highlights im Alltag, die Augenblicke, in denen sich uns der Sinn unseres Daseins erschließt, die Augenblicke, nach denen wir streben, die Augenblicke, für die wir leben. Ein Werk in gewohnter Güte und Qualität. Mein Sahnehäubchen ist, wie gelungen du das Wörtchen 'fürder' hier einwebst, eins der selten verwendeten und fast schon vergessenen Worte, die du bei passender Gelegenheit immer wieder aus dem Hut zu ziehen verstehst und die in deine Texte das ganz besondere Flair der sprachlichen Gediegenheit hineinzaubern. Sehr gern gelesen und besenft. HG von Lai:Blume: |
Hi, Lai!
Oh, das tut gut! Genau diese Worte wollte ich als Kommi hören, bzw. natürlich lesen!;):D Wie selten befleißigen wir uns der Schönheit alter Sprache, versandet das gute Deutsch in Anglizismen, Kraftausdrücken oder gar dem unsäglichen Radegebrech dieses Ghettodialekts namens Türkendeutsch! "Ey, Alda, hab isch kein Räschpäkt vor, ech nich, ey!" (Bin weder Rassist noch ausländerfeindlich, aber diese Vergewaltigung unserer Sprache habe ich ihnen nie verziehen!) Okay, ich gebe zu, hier habe ich es vielleicht ein gaaaanz klein wenig übertrieben, da ich zuvor Rilke gelesen hatte und noch völlig losgelöst im Großen schwelgte!:rolleyes: Aber wenn's jemandem gefällt - umso besser!:) LG, eKy |
Lieber eKy,
als treuer Bewunderer (beinahe hätte ich Fan gesagt und alles beschmutzt :D) kann ich dieses schöne und stimmige Werk nicht auslassen. So eingestimmt kann man für sich feststellen, dass es viele dieser Augenblicke im Leben gibt und sie sind es wert, sich ihrer zu besinnen. Liebe Lailany, dir herzlichen Dank dafür, dass du vor mir hier gewesen bist. Ich sann, wie so oft, zu lange nach und hätte zu viel des Guten hineininterpretiert.:o eKy, nochmals: Sehr, sehr schön - auch immer wieder die "Rückführung" zum kunstvollen Umgang mit der Sprache.:Kuss Liebe Grüße Dana |
Hi, Dana!
Vielen Dank für die ermutigenden Worte! Ich muss wohl damit zu leben lernen, dass manchem Poeten mein Stil allzu "altbacken" und "antiquiert" erscheint. Aber das bin nun mal ich - ich glaube, ich könnte kaum anders! Ich strapaziere hier nichts um eines bestimmten Stils willen, ich schreibe ganz einfach so, weil es mir eben so am besten gefällt! Authentischer geht's nicht. LG, eKy |
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Dana und Falderwald
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