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Zukunftsahnung
Zukunftsahnung
Die dunkle Stimme raunt es aus den Quellen, Die sich aus tiefen Felsen Wege bahnen. Sie spricht die Worte, die die Zukunft ahnen, Gedanken, die die Welt in Fragen stellen, Wie wir sie kennen, und ein Urteil fällen. Es wehen auf den Hügeln bunte Fahnen. Dort aufgereiht sieht man sie stehn: Titanen Das sind sie, wollen kämpfen. Schreie gellen. Aus Waffen soll die neue Ordnung kommen Und rotes Blut soll alles sauber waschen. Das Morgen liegt im Nebel ganz verschwommen. Sie werden uns beim Schlafen überraschen, Wenn wir erwachen, noch total benommen, Gefangen in des eignen Netzes Maschen. |
Hi, walther!
Ein schönes Sonett mit kleinen Makeln. Am auffälligsten sind die betont beginnenden Zeilen 3 und 4 des 2. Quartetts. Ein Sonett hat eigentlich unbetonte Zeilenauftakte, heute schreibt man aber auch Sonette mit betontem Auftakt, kein Problem. Aber mittendrin hin und her zu wechseln - da holpert's für mich leider gewaltig. Alternativen: "In Reih und Glied sieht man sie stehn: Titanen! // Sie wollen kämpfen, und die Schreie gellen." Sprachlich interessant und gewagt der Plural "Fragen" in S1Z4, der die Phrase "in Frage stellen" neu interpretiert. Mutig an dieser Stelle, hält man dies beim ersten Lesen doch zumeist für einen Tippfehler. Ein logischer Fehler scheint sich nach meinem Ermessen in die letzte Zeile eingeschlichen zu haben: Ein "Gelage" ist eine feuchtfröhliche Feier am Tisch, Essen und Trinken eben - und kein "Lager", auf dem man liegt. So wie die Zeile nun formuliert ist, bezieht sich das "Gelage" auf die leeren Flaschen im Genitiv: "inmitten des Gelages leerer Flaschen." Wie können leere Flaschen ein Gelage abhalten? Richtig müsste der Satz andersherum formuliert sein: "inmitten der leeren Flaschen des Gelages." Die "leeren Flaschen" bloß in einen Dativ abzuändern, würde hier nicht viel helfen - der Satz bliebe dennoch höchst missverständlich und inversiv. Besser wäre, das Wort "Gelage" auszutauschen: "Inmitten eines Haufens leerer Flaschen." - oder so... Zuletzt eine stilistische Kleinigkeit: In S1Z3 und 4 kommt je ein "die die" vor - das wirkt sprachlich weniger souverän. Zumindest eins davon könnte man durch ein "welche" ersetzen. Sehr gern gelesen! LG, eKy |
lb eky,
danke für deine ausführliche kritik. ich habe daraus eine neue version gebaut, die oben steht. die meisten anregungen habe ich dabei aufgegriffen. es hat dem text m.e. gut getan! lg w. |
Spannungsloser Müll. Aber irgendwie schön mythisch. Das erste Die hätte auch schon ein Wie sein können.
LG RS |
Zitat:
danke für deinen freundlichen eintrag. mißfallenskundgebungen mit inhaltlicher tiefe lese ich immer gerne. mehr davon! lg w. |
Ich finde diese Vision alles andere als übel. Sie trifft bei mir einen Nerv.
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Zitat:
danke für deinen freundlichen kommentar! lg w. |
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