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Süße Sünde
Und sagte einer, dass es dich nicht gebe,
und nur ein Trug mich nahte deiner Haut, dem tiefen Blick, für den ich einzig lebe - ich wäre über Nacht darob ergraut. Und sagte einer, dass dein Silberlachen nur Illusion sei, die den Geist umlungert, ich wünschte nie ein baldiges Erwachen für meine Seele, die nach deiner hungert. Und sagte einer, dass ich dich nur träume, du süße Sünde, meine traute Last - ich träumte der Gewissheit tausend Räume, von denen jeder dein Erblühen fasst! Und sagte einer, meine leeren Tage erfüllte ich mit abertausend Schatten, vergessen wollend, was ich in mir trage - der weiß die Glut nicht, die wir darin hatten. |
Lieber eKy,
ich würd das alles nur nicht Sünde nennen und doch verstehen, was der Träumer spricht. Der Liebende sucht selbst sich zu erkennen, auch dann, wenn ihm bewusst das Herz zerbricht. Ein wunderschönes Liebesgedicht, das in sich selbst von einer Liebe spricht, die nicht einmal ein Liebender erklären kann. Insofern ist sie (die Liebe) doch eine ganz eigene "Süße Sünde", ein Traum. Ein Traum, der ganz eigen deutbar verbleibt. Darin können sich alle in Liebe Gefangenen und Freien finden. Sie hat einen eigenen Nenner. Gefällt mir sehr. Liebe Grüße Dana |
Hi, Dana!
Solche Emotionsgedichte sind ja eher selten bei mir. Einerseits möchte ich mit diesem Stoff nicht inflationär umgehen (siehe Lovesongs: Zerkaute Klischees in gängigen Phrasen, einer wie der andere in nur leichten Variationen der immer gleichen Handlungsabläufe!), andererseits tu ich mir als zumindest partieller Soziopath immer schwer damit, die dazu nötigen - aber bei mir verkümmerten - Gehirnteile zu aktivieren. Wenn ich derlei schreibe, stelle ich mir immer vor, jemand anderes - für den das wirklich wichtig ist - würde solches schreiben und mir, dem unbeteiligten Chronisten menschlicher Schwächen und Schwachsinnigkeiten, in die widerwillige Feder diktieren. Voll schizo, was?:rolleyes: Vielen Dank für deine freundlichen Zeilen! LG, eKy |
Servus Erich,
nettes, kleines Liebesgedicht, zumindest in der Theorie. Aber Sünde würde ich das auch nicht nennen, zumindest in der Praxis. Der Protagonist gibt sich also seinen Träumen hin und erschafft seiner Liebsten tausend Räume, damit sie dort erblühen kann. Schön. :) Einzig der Reim Duft/ruft funzt nicht wirklich. Gerne gelesen, mitgeträumt und kommentiert...:) Liebe Grüße Bis bald Falderwald |
Hi, Faldi!
Ich habe den Text überarbeitet und erweitert. Danke für deine Hinweise!:) LG, eKy |
Hallo Erich Kykal,
ich lese zwischen den Zeilen eine vergangene Beziehung. Jedoch ist kein Zorn oder Wehmut darin zu finden, eher die Dankbarkeit für diese gemeinsame Zeit. Es ist schön, wenn man solche Erinnerungen pflegen kann. Und ich sage alle diese Dinge ganz bestimmt nicht, weil die leeren Tage eben nicht nur mit abertausend Schatten, sondern mit schönen Erinnerungen gefüllt sind. Herzliche Inselgrüße Narvik |
Hi, Narvik!
Ich habe den Text ambivalent gehalten. Es kann durchaus so sein, wie du es empfandest - es könnte sich aber auch um eine "Fantasiebraut" handeln, die sich das LyrIch erträumt, sie hegt und pflegt trotz aller Anwürfe, nur eine fiktive Gestalt anzuhimmeln. Irgendwann wächst man wohl aus solchen Fantasien vom "perfekten Partner" heraus, aber man richtet ihnen im Herrgottswinkel des Oberstübchens immer einen kleinen Extraaltar ein, schon um der schönen Erinnerungen willen, oder?:D Vielen Dank für's Reinschauen!:) LG, eKy |
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Dana und Falderwald
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