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Chavali 15.12.2013 15:53

Stille Nacht
 
Verlassen liegen Markt und Straßen,
ganz leise fällt der weiße Schnee,
beleuchtet sind die alten Gassen,
still tragen sie der Menschen Weh.

Tief in Gedanken schreit ich fort,
das Licht erhellt mein dunkles Herz.
Bedeutet es ein liebes Wort,
vertreibt es meinen Abschiedsschmerz?

So still der Abend, still die Welt!
Die Uhr zeigt beinah Mitternacht.
Den Ort verlass ich, freies Feld:
Zwölf Sterne stehn am Himmelszelt,
das meine Wanderung bewacht.




ginTon 15.12.2013 16:04

Hi chavilein,

sehr schön, gefällt mir gut :)

Zitat:

Verlassen liegen Markt und Straßen,
ganz leise fällt der weiße Schnee,
beleuchtet sind die alten Gassen,
still tragen sie der Menschen Weh.

Tief in Gedanken schreit ich fort,
das Licht erhellt mein dunkles Herz.
Bedeutet es ein liebes Wort,
vertreibt es meinen Abschiedsschmerz?

So still der Abend, still die Welt!
Die Uhr zeigt beinah Mitternacht.
Den Ort verlass ich, freies Feld:
Zwölf Sterne stehn am Himmelszelt,
das meine Wanderung bewacht.
schönes Gedicht gerade zur Weihnachszeit...gefällt mir

liebe Grüße ginnie

Chavali 15.12.2013 18:57

Zitat:

schönes Gedicht gerade zur Weihnachszeit...gefällt mir
danke, ginnie,

schön, dass dir der Text gefällt :)

liebe Grüße
chavi


Falderwald 14.01.2014 17:43

Hi Chavi,

die Stille Nacht ist zwar schon eine Weile vorbei, aber geschneit hat es da leider nicht.
Aber gestern fielen bei uns die ersten dicken Schneeflocken. Sie sind zwar nicht liegen geblieben, haben mich aber hierhin geführt, denn man muss dieses Gedicht ja nicht zwangsläufig des Titels wegen weihnachtlich interpretieren.

Die erste Strophe ist wunderbar beschreibend und überzeugt durch ihr Bild:

Ich sehe ganz klar die Altstadt (von Remscheid-Lennep) vor mir, mit ihrem Marktplatz und den alten Gassen.
Es ist dunkel und weiße Flocken fallen vom Himmel.
Sie bilden einen weißen Teppich, der das abendliche Laternenlicht reflektiert, welches die Gassen beleuchtet, die schon so vielen verzweifelten Menschen Weg gewesen sind.

In der zweiten Strophe tritt der Protagonist, in diesem Falle das LyrIch, auf den Plan und befindet sich an diesem Ort und in dieser Szene, bzw. er bewegt sich flott durch die Szene, denn er schreitet ja.
Das Licht scheint ihm gut zu tun, denn er befindet sich im Zustand eines dunklen Herzens, der als traurig zu definieren ist aufgrund eines Abschiedschmerzes.
Nun fragt es sich, ob dieses Licht etwas Gutes zu bedeuten hat, ob es eine Hoffnung ist, ein Licht für den künftigen Weg sein wird, der wieder mehr Wärme und Verständnis bringt und der Wehmut ein Ende bereitet.

Strophe 3:

Es ist schon spät, keine Menschen und keine Autos sind mehr unterwegs, die Nachtruhe ist eingetreten und er verlässt die Altstadt.
Ein weites Feld breitet sich vor ihm aus und über ihm erstreckt sich das Himmelszelt, wo zwölf Sterne zu sehen sind, welche durch die an dieser Stelle dünne Wolkendecke zu ihm herabblicken, um auf seinem Weg auf ihn achten.

Fazit:

Die Fragen aus Strophe zwei können natürlich nicht abschließend beantwortet werden, aber es geht ganz klar aus dem Gedicht hervor, dass der Protagonist zumindest wieder neue Zuversicht fasst, denn er hat ja sein persönliches Schicksal bezüglich des Abschiedsschmerzes noch nicht gänzlich verwunden.

Senden wir ihm Mut und ein kleines zusätzliches Licht, dann wird ihm das schon gelingen...:)


In diesem Sinne gerne gelesen und kommentiert...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald

Chavali 17.01.2014 10:01

Hallo Faldi,

mit Freude habe ich deine Interpretation meines Textes um die stillen Nächte gelesen.
Zitat:

die Stille Nacht ist zwar schon eine Weile vorbei, aber geschneit hat es da leider nicht.
Auch hier: Es können alle stillen Nächte gemeint sein, nicht nur diese eine.

Hab ganz lieben Dank! :)

Sei gegrüßt,
Chavali


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