![]() |
Die Pfütze
Die Pfütze
Dieweil im Kirchturm eine Glocke Die letzten Töne leise schlug, Zog unser Held die eine Socke Ganz langsam hoch, die er rechts trug, Denn links war nichts als kalte Wade Und schlechter Schuh am falschen Fuß. Er eilte ziellos durchs Gestade, An seiner Hand nur schwarzen Ruß, Der auch den abgeschabten Kragen Vom weißen Hemd so schön verzierte. Es war nicht viel dazu zu sagen, Weil ja das Schicksal das servierte, Was Antwort war und auch die Frage: Ob’s Mitternacht schlug oder Eins? War das denn wichtig für die Klage? War es nur Pech? Vielleicht auch keins? Der Held griff kniend zu dem Senkel, Der schlapp am Schuh herunterhing. Das Ganze war doch bloß Geplänkel. Das Sterben war ein andres Ding. Er machte eine feste Schleife, Erhob sich, rückte an der Mütze. In seinen Gliedern steckte Steife. Der nächste Schritt traf in die Pfütze. |
Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 00:09 Uhr. |
Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.
http://www.gedichte-eiland.de
Dana und Falderwald
Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg