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Abgesang an einen Sommer
Ich seh dich, Sommer, ungern weichen,
doch ahn ich schon in Schattengründen die Kühle sich mit Herbst verbünden, um dich von dort aus zu erreichen. Ins Laub geschrieben stehen Leichen verraschelnder Novembersünden, und auch der Felder Stoppel künden vom Nebel über dunklen Teichen. Warum, o Sommer, musst du bleichen, da selbst in deinen reichsten Pfründen, wo Bäche ineinander münden, schon Boten kalter Tage schleichen? Bedenk ich's wohl, es muss geschehen! Wo Früchte schon um Ernte flehen, neigst du dich gern dem vollen Jahr. Es sei, und aus des Winters Wehen wirst neu geboren du entstehen, so heilig mir wie wunderbar! |
Hallo Erich, |
Hi, Chavi!
"...und nicht jedermann versteht." - Ja, da sagst du leider etwas nur allzu Wahres! Heutzutage scheint zwischen "Räspäckt, ey!" (und denke nicht, ich hätte es versehentlich falsch geschrieben!:rolleyes:) und "Ey, Alda, ey..." kein Platz mehr für sprachlich gehobene Ansprüche und Ausdrucksweisen zu sein. Einige Auswüchse der sog. "modernen Lyrik" haben ihr Übriges dazu getan (fühle sich angesprochen, wer will...), viele Freunde des gewählten Wortes zu vergraulen und in die Resignation zu treiben - aber das zumindest ist meine zugegeben subjektiv gefärbte persönliche Ansicht. Das heißt natürlich nicht, dass nicht auch ich ab und zu fluchen würde oder eine derbe Lippe schieben, wenn es opportun erscheint - aber was ich moniere, ist die Tatsache, dass überhaupt die Fähigkeit zu akzeleriertem Sprachgebaren und reichhaltigem Vokabular mehr und mehr verloren zu gehen scheint. Abgesehen davon, dass Lesebücher in den Schulen kaum noch Verwendung zu finden scheinen, hat man auch jegliche klassische (oder sonstige) Lyrik herausgestrichen, zumindest bei uns in Österreich! Soviel zu einer Sprache, die man - nach wie vor - die "der Dichter und Denker" zu nennen wagt, obwohl mir oft scheinen will, dass wir weder vom einen noch vom anderen heute noch ausreichend auf Lager haben! Was soll's! Unser Lamento wird nichts ändern, genauso wenig wie unser hier tätiges Dagegenanrennen. Vielen Dank für deine Gedanken!:) Seufzergrüße, eKy |
Lieber eKy,
jede Jahreszeit trägt ihren Abgesang - nur die Trauer fällt unterschiedlich aus.;) Mich befällt die Trauer um den Sommer schon im August; reife Früchte und Erntefelder setzen ihre Zeichen. Es geht um Stimmungen in den Jahreszeiten - dem Poeten sind alle wohlgesonnen, da er sein Handwerk versteht - wie Du.:) Z.B. am Abgesang der der Strophenzahl. Dein Werk erschließt es. Wenn Früchte flehen, muss man sich beugen, ernten und erkennen, dass alles, was geschieht, die Reihenfolge braucht, um neu beginnen zu können - die Zeit fließt eh, ob wir wollen oder nicht.;) Der Neubeginn ist immer wieder wunderbar. Ein wunderschönes Naturgedicht. Liebe Grüße Dana |
Hi, Dana!
Ich merke es daran, dass die Tage schon eindeutig kürzer sind! Der Bullenhitze im Juli trauere ich nicht hinterher - bei DEN Temperaturen ist man im Grunde genauso drinnen gefangen wie im tiefsten Winter bei zig Minusgraden: Man möchte wirklich nicht rausgehen! Aber davon abgesehen ist mir die warme Jahreszeit wesentlich lieber als die kalte! In allen Belangen! LG, eKy |
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Dana und Falderwald
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