Der ungewohnte Besuch
Den Menschen, die alleine leben,
erscheint ein freundlicher Besuch, mag er auch ihre Stimmung heben, zuzeiten dennoch wie ein Fluch: So traulich lagst du eingebettet in deine stille Einsamkeit! Nun wirst du gnadenlos gerettet, bis bunter Trubel dich erfreut! Es malen Witz und gute Laune dir rosa die ergraute Welt! Du wagst dich aus dem engen Zaune, den du in jenes Grau gestellt. Du stehst entblößt in deiner Blässe, so ungewohnt ist das Revier, doch des Besuches Interesse entwurzelt deine Seele schier! Nun kannst du glänzen, kannst brillieren, erwächst zum Lichte himmelhoch! Du fühlst, du kannst nicht mehr verlieren, bist du ein Freund von Freunden doch! Doch ach, es ist von kurzer Dauer der helle Rausch, das hohe Glück, die Gäste gehn, und tiefe Trauer versetzt dich in dein Grau zurück. Nun sitzt du in der kalten Asche der jäh gewagten Herzlichkeit, greifst wie gewohnt zu deiner Flasche und trinkst dich müde aus der Zeit. Den Menschen, die alleine leben, erscheint ein freundlicher Besuch, mag er auch ihre Stimmung heben, zuzeiten dennoch wie ein Fluch! |
Hi, Erich, |
Hi, Chavi!
Du hast Recht - das liegt daran, dass man es beim Dichten ja automatisch aus der eigenen Sicht "richtig" betont - so wie man es eben in sich hört. Dabei denkt man nicht an andere Betonungsvarianten, die einem Leser später vielleicht näher liegen könnten! Ich denke aber - und weil mir noch keine ähnlich sprachlich reizvolle Alternative eingefallen ist - dass man es ja spätestens beim 2. Lesen im Rhythmus betont, und das soll für den Augenblick genügen!:D Vielen Dank für den Hinweis und das Lob! LG, eKy |
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