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Wenn sie vorübergeht...
So geht sie heimzu nach getanem Werke,
kommt wie ein Harfenton in einem Lied an mir vorüber. Wer sie schreiten sieht, gewahrt ein Bild der Anmut und der Stärke. Sie weiß, dass ich ihr Einzigsein bemerke - dass wie ein Wunder sie der Welt geschieht. Doch weil sie keine Miene je verzieht, kein Lächeln schenkt, das einen Blick bestärke, geht sie vorüber auch - wie jede Stunde, gleich einer Welle, die am Strand versandet. Ist sie auch wunderschön von Angesicht, so schlägt sie doch dem Herzen keine Wunde. An jenem Ufer, wo sein Pochen bricht, ist nichts von ihrem Wesen angelandet. |
Hallo Erich, |
Hey Erich,
ich seh’ das etwas zwiespältig. Einerseits die stolze schöne Frau, andererseits der gebannte Betrachter. Es ist so, dass gerade die scheinbar Unnahbaren sich schwer tun etwas von ihrem ICH herzuschenken, weil sich eine große Unsicherheit hinter der Maske der Schönheit verbirgt, dazu die Gewissheit, das Geist und Scharfsinn nicht mit dem perfekten Äußeren im Gleichklang schwingen. Die zur Schau getragene Gleichgültigkeit ist reiner Selbstschutz und oft genug fallen solche Damen auf den frechen Hallodri rein, welcher nicht lange fackelt und einfach „zupackt“. Die finale Tragödie ist also schon vorgezeichnet und zurück bleibt eine Unnahbare, die in einem Scherbenhaufen der Gefühle sitzt. Das muss zwar nicht so sein, aber ich habe es oftmals aus nächster Nähe erlebt. Formal, wie immer perfekt, einzig der Doppler „Stärke“ … aber der ist abstrahierbar. Gruß vom Hans |
Hi, Chavi, Hans!
Danke für die "Revitalisierung"! Die Idee zu diesem Gedicht entnahm ich meinem reichhaltigen Fundus für derlei Erlebnisse, denn mein Äußeres machte mich immer schon zu einem von jenen, die von solchen Frauen grundsätzlich "übersehen" werden.:rolleyes: Verständlich, wenn ich dazu neige, ihnen Oberflächlichkeit und einen Hang zu bloßen Äußerlichkeiten zu unterstellen, auch wenn ich mich in diesem Gedicht bemüht habe, dies nicht zu tun. Es ging mir um diesem bewussten Akt des Nichtwahrnehmenwollens, der für den Übersehenen demütigend und niederschmetternd ist, vor allem in jüngeren Jahren. Klar, für die Frau eine Art Schutzzauber, eine Hülle der Ignoranz wider all die gierigen Jungmannenblicke, denen sie sich jederzeit ausgesetzt sieht. Inwiefern sich tatsächlich nun eher innere Schwäche und Unsicherheit oder doch Arroganz und Hybris dahinter verbergen, sei dahingestellt - es wird solche wie solche geben. Tatsache ist, dass es funktioniert. Das Interesse an so einer Vorbeischwebenden reduziert sich für den Ignorierten auf bestenfalls sexuelle Wunschfantasien von der ruppigeren Sorte - wirklich kennenlernen und mögen möchte man sie plötzlich nicht mehr. LG, eKy |
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