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Das Ehrenamt
Wenn Deutsche traulich beieinander sind,
wird ein Verein gegründet - mit Statut, damit auf einen Blick gleich jedes Kind begreift, worum es sich hier handeln tut. Da sind die Orgelpfeifen-Amateure, die Tierschutz- und Bezirkskaninchenzüchter, entleibte Damen, Überkopf-Friseure, die pensionierten und die Hobbyrichter. Auch geht man mutig rein ins Internet, bekakelt dies, bekakelt jenes Ding, das macht den Worldweb-Spaß noch mal so nett der Hausfrau und dem Herrn mit Dipl.-Ing. Vereine gibt’s wie Miesmuscheln im Meer, man stolpert über sie ganz unvermutet. Und sind sie noch so blöd und peripher - das Land ist von Vereinen überflutet. Tut man den Zauber sich von nahem an, gerät man allzuoft in leichtes Schwitzen, sieht man so’n Dünnpfiff-Großraumpartisan voll Bierernst da am Vorstandstische sitzen. Den Rücken kriecht klamm hoch ein Unbehagen, du fragst dich: Dürfen die tatsächlich wählen? Die sind die achte von den sieben Plagen. Gib’s auf, wem nützt es, sich deshalb zu quälen? Der Staat schießt zu und ist nicht ohne Stolz: Das Ehrenamt macht stetig sich bezahlt, die Deutschen sind aus echtem Ämterholz! Und schwört auf die Vereins-Naturgewalt. |
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Dana und Falderwald
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