![]() |
Wurzeln
Noch ein Gedichtchen über Berlin,
vielleicht wird’s eine Elegie, voll Sehnsucht, voller Ironie - die Weltstadt ist mir nicht ganz grün. Sie ist mein Alles und mein Nichts, sie war mir Lebensort und Halt - ich kenne ihre Nachtgestalt beim Flirren des Laternenlichts. Wo man wer ist, hat man nur Geld, wo nachts man keine Sterne sieht und wo das blanke Elend blüht - den Vers der einen Stadt der Welt. |
Berlin ist für mich nicht unbedingt sehenswert. Großstädte ziehen mich nicht an, sondern kleine Orte in denen man noch leben kann.
Liebe Grüße Timo |
Hallo Timo,
was soll das für ein Kommentar zu einem Gedicht sein? Du kannst nicht voraussetzen, daß deine persönlichen Befindlichkeiten die Autorin interessieren. Danach fragt dieser Text nämlich nicht. Also bitte... i.A. der Moderation Falderwald |
Berlin kann man wohl nur lieben, wenn man Urberliner ist :rolleyes: |
Hi, Antigone!
Jetzt endlich mal zum Gedicht: Ich finde, Chavali deutet das falsch. S2 konterkariert ja schon die zwiegespaltene erste Strophe, indem sie einen Rückblick gestattet - das Lyrich ist dieser Stadt verwachsen, vertraut. Die letzte Strophe relativiert für mich den eher ablehnenden, zumindest zweifelnden Einstieg - da ist von der "einen Stadt der Welt" die Rede, deren "Vers" - ich interpretiere das als den wahren Kern dieser Stadt - nur den Ärmsten zugänglich sei, wie ich glaube, gemeint in dem Sinne, dass deren Zusammenhalt im Kleinen die eigentliche Wertigkeit der Stadt darstellt, nicht irgendwelche Nobelviertel und Repräsentationsbauten. Hat mir sehr gefallen! GG, LG, eKy |
Lieber Erich,
der Schreiber freut sich immer wieder, obwohl es ja so selten ist, wenn er auf einen Leser trifft, der zwischen den Zeilen lesen kann. Danke. Ich wurde mal gefragt, ob ich Berlin eine schöne Stadt finde, das war noch vor 1989, als es noch zwei Berlins gab. Meine Antwort war etwas verklausuliert: "Naja, naja, es gibt wohl schönere Städte." So zwischen Liebe und Abscheu. Inzwischen kenne ich auch den anderen Teil der Stadt und muss meine Ansicht nicht ändern. Aber auf Herz und Nieren: Ich möchte nirgendwo anders leben, so schön die kleinen oder größeren Städte inmitten der verträumten deutschen Landschaften auch sind. Mir reichen sie besuchsweise. Das Gedicht ist eher ein Abfallprodukt, was man so schreibt, wenn man eigentlich gar nicht schreiben will und trotzdem ein paar Zeilen zusammenkommen. Lieben Gruß Antigone Liebe Chavali, lieber Timo, ihr habt ja so recht und so unrecht. Aber: Wie Timo in einer kleinen Stadt zu leben, wo man sich gegenseitig in die Suppe kuckt und spuckt, wäre für mich völlig unmöglich. Eine Großstadt hat einen entscheidenden Vorteil: Das Leben ist einfach freier, die Gedanken können weiter schweifen (man redet ja nicht umsonst vom provinziellen Denken), man ist unbelasteter. Man kann aber auch schneller auf den Hund kommen. Ob Berlin überhaupt mal schön war, so schön wie bekannte kleinere Städte, bezweifle ich sowieso. Und was nach dem Krieg geblieben ist, nimmt sich heute irgendwie anachronistisch aus. Berlin war und ist politisches Zentrum, und wenn man Glück hat, wohnt man jwd, und der Rest ist Schweigen. Danke fürs Reinsehen euch beiden. Lieben Gruß Antigone |
Liebe Antigone, |
Wurzeln
Nein, ist mir noch nicht aufgefallen, Chavali. Nun schreibst du wohl eine Betragens-6 ins Klassenbuch?
Gruß, Antigone |
Zitat:
...wenn du es darauf anlegst, gerne. |
Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 15:13 Uhr. |
Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.
http://www.gedichte-eiland.de
Dana und Falderwald
Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg