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Antigone 02.01.2013 08:21

Mit Gott für Volk und Vaterland
 
Das neue Jahr beginnt so, wie es ging:
Die Deutschen führen Krieg, sie sind beteiligt
für Rohstoffe, für einen Silberling –
der Krieg ist ihnen wieder mal geheiligt.

Das liebe Vaterland mag ruhig sein,
den Segen spricht ein deutscher Kardinal.
Im Himmel lauschen ihm die Engelein,
falls Gott ein Deutscher ist und nicht neutral.

Es stirbt sich schöner mit dem Gott im Herzen
für deutsches Kapital, sein Wohlergehen.
Den Toten spendet man dann eifrig Kerzen,
vom hehren Heldengrab mal abgesehen.

Für Bankenmacht und Monopolkonzerne -
der Klerus weiß genau, was sich gehört.
Der Segen auch der Bundeswehrkaserne,
geb's Gott, dass der sich nicht empört.

War Stalingrad den Deutschen keine Lehre?
Was braucht es noch, sie endlich aufzuwecken?
Wenn Deutsche wieder auf dem „Feld der Ehre“
im eignen Blute liegen und verrecken?

Erich Kykal 02.01.2013 14:02

HI, Antigone!

Dein Gedicht hier gefällt mir - gut gedichtet.

Allerdings besteht für mich schon ein Unterschied zwischen einer Friedensmission der UNO und dem, was du mit "Feld der Ehre" meinst.

Klar - zu Übergriffen und Überreaktionen wird es in solchen Situationen immer kommen. Aber ein Krieg wie der, welcher den Deutschen den Übermenschen austrieb, ist das keiner. Und wer findet heute noch wichtig, was irgend ein Kirchenfuzzi brabbelt? Unmündige und Dumme. Okay, gibt ne Menge davon...

Was ich wesentlich bedenklicher finde, sind die deutschen Waffenexporte in offensichtliche Diktaturen und strukturlabile Länder mit fanatischen Potential.
Aber als Ösi kann ich da nicht mitreden...

Gern gelesen!

LG, eKy

Antigone 02.01.2013 14:45

Mit Gott für Volk und Vaterland
 
Hallo Erich,

ja, die Waffenexporte in Krisenregionen - statt Soldaten, wie Merkel verkündigt. UNO-"Missionen", Erich, die NATO braucht die Zustimmung der UNO für ihre Kriege nicht mehr, sie ist die UNO bzw. maßt sich an, sich straflos über Völkerrecht hinwegsetzen zu können. Sie führt ihre Kriege mit oder ohne Zustimmung der UNO, selbstverständlich im Namen der Menschenrechte. Deutschland ist zwar eingebunden in die NATO, verfolgt aber teilweise recht eigene Ziele, und das hat nichts mit übergroßer Friedensliebe zu tun, eher im Gegenteil.

In meinem Gedicht geht es aber um etwas anderes. Nämlich darum, dass - wieder mal - die Kirche deutsche Waffen segnet. Die BRD ist ein säkulares Land, Staat und Kirchen sind lt. Grundgesetz getrennt voneinander, aber, wie du sehr richtig schreibst, gegenwärtig bewegen wir uns zurück ins Mittelalter. Die Deutschen sollen mittels Kriegspropaganda psychisch reif gemacht werden, fürs Vaterland wieder mal zu sterben. Die BRD setzt da alle Hebel in Bewegung, es kommt darauf an, die "Kriegsmüdigkeit" der Deutschen umzuwandeln in Kriegsbegeisterung. Und so ein Soldatengottesdienst, wie er am 10. Januar vor dem Kölner Dom geplant ist und der Anlass für dieses Gedicht ist, gehört zur neuen Kriegspropaganda, ebenso wie die Umwandlung der Bundeswehr in eine flexibel einsetzbare Söldnerarmee zur Sicherung von Rohstoffen und geostratischen Interessen der BRD. Es ist klar, dass jeder Deutsche dagegen aufstehen müsste, falls er auch nur ein Gran Verantwortung für dieses Land in sich verspürt.

Hab herzlichen Dank für dein Feedback.

Lieben Gruß
Antigone

Erich Kykal 02.01.2013 14:51

Ich stimme zu.

Was kann ich hier noch zu Religion sagen, worüber ich mir andernorts nicht schon die Finger wundgetippt habe - Dummheit und Sturheit sterben eben nie...
Besser: Nicht ärgern, bringt nix! Es dauert noch viiiieeele Jahrtausende, bis die Menschheit über ihre "Götter" hinweg ist - und damit auch über ihre selbsternannten irdischen Vertreter!

LG, eKy

Antigone 03.01.2013 07:36

Mit Gott für Volk und Vaterland
 
Erich, nur zur Information: Für dieses Gedicht bin ich auf poetry wieder mal gesperrt worden. Veranlasserin mit hundertprozentiger Sicherheit war die dir so sympathische Cyparis, nur dass sie sich auf poetry Romulus nennt. Sie war ein paar Wochen nicht da, aber jetzt ist wieder alles beim alten. Sie spielt sich dort auf, als sei sie der Admin, der bestimmt, was geschrieben werden darf. Übrigens ist auch Cyparis ein männlicher Nick, irgendein französischer Massenmörder oder so. Bist du sicher, dass es sich um eine Userin handelt?

Lieben Gruß
Antigone

Erich Kykal 03.01.2013 11:52

HI, Antigone!

Verzeih, wenn ich dazu keine näheren Abgaben mache, aber ich weiß nicht, was und wieviel Cyparis weitergegeben sehen möchte, daher verbietet sich dies schon aus Respekt vor der Freundschaft, die uns verbindet.
Wenn du tatsächlich wegen dieses Gedichts gesperrt wurdest, halte ich das für falsch und völlig überzogen, indes, wenn euch - wie ich vermute - schon länger eine innige Feindschaft "verbindet", dann darf man getrost andere Motive unterstellen als den exakten Inhalt deiner obigen Zeilen. Wie "korrekt" das dann auch immer abgelaufen sein mag, kann ich nicht beurteilen, da ich aus persönlichen Gründen nicht mehr auf Poetry.de verkehre.
Ich gedenke nicht, mich da einzumischen - klärt das bitte untereinander.

Cyparis darf allerdings ruhig hier lesen, dass mir das Gedicht gefällt, und dass ich es - sollte es gewesen sein, wie du sagst - für falsch halte, dich dafür zu sperren.

LG, eKy


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