Still und starr
So vieles, was ihm wichtig war - entschwunden,
und mehr noch, was er hegte, ging entzwei. Geräuschlos hinter Masken hallt ein Schrei, als hätte etwas nicht mehr Halt gefunden, das schon zu lange, aller Tat entwunden, im Leeren hing und zitterte dabei, nicht wissend, was es, noch wozu es sei, mit sich nicht mehr und nicht der Welt verbunden. So vieles, was ihm heilig war - vergangen, und keine Träne, die das Schicksal weinte. Die Lieder, die sein Lebensglück besangen, verklungen nun, vergessen ohne Reuen, und was noch nicht vor Jahren schon versteinte, verwittert nun und wird sich nie erneuen. |
Dieses Gedicht, lieber Erich, |
Hi, Chavi!
Viele Arten "versteinter" alter Menschen habe ich selbst erlebt. Damals als Zivildiener, später als Besucher in Altersheimen, als ich meine Tanten besuchte. Verbittert, versteinert, gefangen in festen Meinungen, Allgemeinplätzen, Ritualen, verkrustet, zynisch, misanthropisch, giftig, usw... Manchmal auch einfach nur versickernd, still, unmotiviert, ausgebrannt, ohne weiteres Interesse am Leben. Und natürlich alle Abstufungen dazwischen. In Gedanken an diese Überreste einstiger Existenzen habe ich dieses Gedicht geschrieben - in der vorsichtigen Hoffnung, es möge mir dereinst nicht selbst so ergehen!:rolleyes: LG, eKy |
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Dana und Falderwald
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