Gedichte-Eiland

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Klatschmohn 06.07.2009 00:34

Juliabend
 
Juliabend

Es mundet der Rotwein aus rheinischen Reben,
die Nacht spinnt sich ein und der Tag der verbleicht.
Es ziehen die Wolken, Gewitter noch eben,
der Himmel verdunkelt, ein Windhauch so leicht.

Die Nacht ist ganz lau, doch schon ahne ich Kühle,
der Waldrebe Duft betäubt mir den Sinn.
Im Hause, da sitzt noch die drückende Schwüle.
Das nachtblaue Flüstern erscheint mir Gewinn.

So sitze und träum ich, will alles erfassen,
die samtschwarze Nacht, sie gibt Mystisches preis.
Doch ob ich´s erkennen kann, jemals erfassen?
Die Bäume und Sträucher bewegen sich leis.

Nun zucken die Blitze in sphärischer Ferne,
unglaubliche Kraft, endlos groß und so rein.
Das Wolkenband reißt, seh vereinzelte Sterne
so weit, so unendlich. Ich fühle mich klein.

Chavali 06.07.2009 05:47

Liebe Klatschmohn,

ich wollte heute hier in aller Frühe nur mal schauen, da finde ich dein wunderschönes Gedicht eines Juliabends.
Du verwendest schöne Bilder und ich fühlte mich, als wäre ich dabei.

Es mundet der Rotwein aus rheinischen Reben
die Nacht spinnt sich ein und der Tag der verbleicht.
Es ziehen die Wolken, Gewitter noch eben,
der Himmel verdunkelt, ein Windhauch so leicht.

xXxxXxxXxxXx
xXxxXxxXxxX
xXxxXxxXxxXx
xXxxXxxXxxX

Perfektes Versmaß.
Unbetonte (jambische) Verse mit jeweils drei Daktylen und wechselnden Kadenzen.
Ich nehme an, die andern Strophen sind auch so gehalten, meinem Gefühl nach.
Bis auf Zeile 1 in S 2 - das liest sich mir ein wenig zu abgehackt durch die vielen Einsilber
Zitat:

Die Nacht ist ganz lau, doch schon ahn ich die Kühle,
Vielleicht machst du wenigstens einen Zweisilber daraus:
Die Nacht ist ganz lau, doch schon ahne ich Kühle,
xXxxXxxXxxXx

Dieses Gedicht, liebe Heidi - so empfinde ich - ist eines deiner schönsten.
Es besticht duch flüssige Wortmelodie und samtweichen Inhalt.

Großes Lob von mir und liebe Grüße!
Chavali

R.Haselberger 06.07.2009 07:28

Hallo Klatschmohn!

Ein schönes Gedicht, das Zeit gekostet hat. Schade, dass das Reimschema nicht durchgängig ist und einige Kommas fehlen.

Aber gefällt mir dennoch!

Gruß R.H.

Klatschmohn 06.07.2009 17:07

Liebe Katzi,
ein ganz großes Dankeschön für Deine tolle Kritik, die mich sehr erfreut hat.
Ja, die erste Strophe hat ihre richtige Metrik, aber danach hat es daran gehapert.
Haselberger hat mich drauf aufmersam gemacht und ich habe durchgeixt.
Es ist auch unter etwas schwierigen Umständen zustande gekommen.
eine halbe Flasche Rotwein intus, draußen im Finstren, den laptop auf dem Knie, alles ohne Licht.
Aber wie mir scheint, hab ich das Gefühl gut rübergebracht.
Ahne ich, habe ich auch verändert
Lieben Dank, Klatschmohn



Lieber Haselberger,
Dein Kommentar hat mich dazu gebracht alles noch mal durchzuixen - und siehe da, Du hast recht gehabt.
Vielen Dank für den Hinweis und danke für den Kommentar.
Liebe Grüße,
Klatschmohn


Es mundet der Rotwein aus rheinischen Reben,
xXxxXxxXxxXx
die Nacht spinnt sich ein und der Tag der verbleicht.
xXxxXxxXxxX
Es ziehen die Wolken, Gewitter noch eben,
xXxxXxxXxxXx
der Himmel verdunkelt, ein Windhauch so leicht.
xXxxXxxXxxX

Die Nacht ist ganz lau, doch schon ahne ich Kühle,
xXxxXxxXxxXx
der Waldrebe Duft der betäubt mir den Sinn.
xXxxXxxXxxX
Im Hause, da sitzt noch die drückende Schwüle.
xXxxXxxXxxXx
Das nachtblaue Flüstern erscheint mir Gewinn.
xXxxXxxXxxX

So sitze und träum ich, will Endloses fassen.
xXxxXxxXxxXx
Die samtschwarze Nacht sie gibt Mystisches preis.
xXxxXxxXxxX
Doch ob ich´s erkennen kann, jemals erfassen?
xXxxXxxXxxXx
Die Bäume und Sträucher bewegen sich leis.
xXxxXxxXxxX

Nun zucken die Blitze in sphärischer Ferne,
xXxxXxxXxxXx
unglaubliche Kraft, endlos groß und so rein.
xXxxXxxXxxX
Das Wolkenband reißt, seh vereinzelte Sterne
xXxxXxxXxxXx
so weit, so unendlich. Ich fühle mich klein.
xXxxXxxXxxX
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