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Walther 29.05.2010 19:12

Verstimmt
 
Verstimmt


Es gab den Tag, da dachte ich,
Ich träfe ihn, den guten Ton.
Doch dieser, der verlachte mich.
Das hatte ich davon.

Die Worte keine Melodie,
Die Stimme klang nach Schund und Rost.
Der Inhalt kam als Parodie,
Die Antwort sturmumtost.

Jetzt stand ich da im kurzen Hemd,
Viel dümmer als ein Zirkusclown,
Als hätte sich ein Furz verklemmt:
So war ich anzuschaun.

Ich hoffte, dass der Abend naht,
Es kam dazu die dunkle Nacht.
Ein Freund gab mir hochtrabend Rat,
Hätt ich ihn bloß bedacht!

So ging es mir mit meinem Ton:
Die Liebe machte mich so dumm!
Geküsst und Krisen keimen schon:
Sie nahm ihn mir so krumm!

Nun weine ich ins Taschentuch
Und reim mich hier um meinen Kopf,
Versinke tief im Flaschenfluch,
Ich Depp, ich armer Tropf!

Falderwald 30.05.2010 00:54

Hihi Walther,

das hört sich so an, als hättest du bei DSDS mitgemacht und eine herbe Abfuhr von Herrn Bohlen bekommen :D

Das kommt davon, wenn man nicht singen kann.

Tja, den richtigen Ton zu treffen ist natürlich nicht immer so ganz einfach, das gilt wohl nicht nur fürs Singen, wie man hier erkennen kann.

Könnte irgendwie sogar verwandt sein mit "Sag mir mal ein liebes Wort".

Aber Saufen hilft da letztendlich auch nicht weiter, da heißt es üben, üben, üben...;)


Gerne gelesen, geschmunzelt und kommentiert...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald

Walther 31.05.2010 18:16

Lb. Falderwald,

das stammt aus einer Serie über das "Sprechen/Reden (miteinander)". Daher ist die Verwandtschaft beabsichtigt. :)

Der "gute" Ton ist, wie wir wissen, mehr noch als der "richtige". Allerdings ist der Unterschied zwischen beidem heute noch wenigen bewußt, mag man manchmal denken.

Danke für Deinen Eintrag.

LG W.

Cimex 16.07.2010 19:07

Hallo Walther!

Wer von hat nicht schon mal daneben gegriffen und stand am Ende mit beiden Beinen bis zu den Knien im Fettnäpfchen!

Treffliche Beschreibung einer hochpeinlichen Situation (einschließlich ihrer Folgen :o) Liest sich flüssig (wirds ja auch am Ende wirklich ;)), stimmig und gefällt mir mit der kräftigen Portion "Galgenhumor" ausgesprochen gut.

Lyrisch besonders stark finde ich die beiden ersten Strophen, die als tolle Verdichtung der Situation an sich auch gut alleine stehen könnten. Schon mal daran gedacht? Ich erlaube mir, die zwei mal "freizustellen":

Zitat:

Verstimmt

Es gab den Tag, da dachte ich,
Ich träfe ihn, den guten Ton.
Doch dieser, der verlachte mich.
Das hatte ich davon:

Die Worte keine Melodie,
Die Stimme klang nach Schund und Rost.
Der Inhalt kam als Parodie,
Die Antwort sturmumtost.
Mit Freude kommentiert,
Cimex (Peter)

Walther 27.07.2010 11:56

Lb. Cimex,

danke für Eintrag und Vorschlag. In der Tat könnte man wohl die ersten beiden Strophen auch alleine stehen lassen. Dann aber fehlen ein paar spaßige Wendungen weiter unten.

Frohes Dichten und Werken.

LG W.


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