Gedichte-Eiland

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Erich Kykal 24.09.2012 13:12

Licht und Land
 
Dem milden Herbste zag sich neigend
scheint alles Grüne nun verblasst,
und was der kühle Wald noch fasst,
entsickert mählich, müde schweigend.

Noch wärmt das Licht die kurzen Tage
und löst im Tal die Nebel früh,
als wünschte es dem Lande: Blüh
ein letztes Mal, und dann - entsage.

Bald mag ein Weißes dich bedecken
und schlummern lassen lange Zeit,
doch ich will dich aufs Neu erwecken

und schmücken dich mit neuem Kleid,
und du wirst dich in mich erstrecken,
als träumtest du von Ewigkeit!

Thomas 24.09.2012 13:38

Hallo Erich,

sehr schön! Sonst weiß ich nichts zu sagen.

Liebe Grüße
Ralf

Erich Kykal 24.09.2012 16:28

Hab festgestellt, dass in den 3Zeilern 2mal "Zeit" gereimt war. Hab's umgeschrieben.


Hi, Thomas!

Danke für das Lob.

LG, eKy

Thomas 24.09.2012 17:15

Hallo Erich,

mich stören identische Reime nicht unbedingt, wenn der Inhalt es fordert, ist das meiner Meinung durchaus möglich und manchmal kann es sogar ein wirkungsvolles Stilmittel sein. Aber wenn es dich hier gestört hat.... Es ändert nichts an meinem Urteil.

Liebe Grüße
Thomas

Dana 25.09.2012 21:25

Lieber eKy,

schön, der Mensch und Dichter spricht der Natur (den Jahreszeiten) die eigentliche Ewigkeit ab.;)

Zitat:

Zitat von Erich Kykal
und schmücken dich mit neuem Kleid,
und du wirst dich in mich erstrecken,
als träumtest du von Ewigkeit!

Nicht nur ein schönes Naturgedicht. Der Betrachter, der Poet kommt hier als Genießer des Wandels zum Tragen und fühlt sich beinahe "unvergänglich" an, bzw fern von Vergangenheit und Zukunft. Ein positives Bestehen im jeweiligen Jetzt.
Wir heißen den Herbst und Winter willkommen - aber nur des Frühlings und des Sommers wegen.:)

Mit leisen, schlummernden Grüßen (bis zum Erwachen)
Dana

Erich Kykal 25.09.2012 22:22

Hi, Dana!

Gleich 2 Herbstgedichte innerhalb 2er Tage...ich konstatiere einen Rückfall in die "romantische Phase"!:D

Hier haben wir ein "unreines" Sonett, da es nur 4 Heber pro Zeile gibt und die Vierzeiler 4 statt nur 2 Reime haben. Es wollte aber so raus...:rolleyes:

Vielen Dank für deine Gedanken!

LG, eKy

Antigone 26.09.2012 07:38

Licht und Land
 
Lieber Erich,

ein wenig stört mich das vierhebige Sonett. Da quäle ich mich mit 5 Hebern ab, und du kommst einem hier bloß mit vieren. Auch die Terzette sind nicht ganz rein, aber was soll Kritik dabei, irgendwie geht alles, wenn es nur akzeptiert wird.

Schön, mal ein Herbstsonett von dir gelesen zu haben.

Lieben Gruß
Antigone

Erich Kykal 27.09.2012 13:26

Hi, Antigone!

Mit Formen kann und soll man spielen, solang man es nicht zur Doktrin erhebt.;)
Manchmal ist der Klang, ist die Wirkung von Sprachtakt und Melodie an sich einfach wichtiger als eine starre Form.

"Abquälen" scheint mir der falsche Terminus für etwas zu sein, das man gerne macht...denn sonst täten wir es ja nicht!;):rolleyes:

Hier - extra für dich - eine völlig qualfreie fünfhebige Version:

Dem ausgebleichten Herbste zag sich neigend
scheint alles Grüne ringsumher verblasst,
und was der kühle Schattenwald noch fasst,
entsickert ganz allmählich, müde schweigend.

Noch wärmt das fahle Licht die kurzen Tage
und löst im Tal die Morgennebel früh,
als wünschte es dem ganzen Lande: Blüh
ein letztes buntes Mal, und dann - entsage.

Bald mag ein scheues Weißes dich bedecken
und träge schlummern lassen lange Zeit,
doch ich will dich aufs Neue stets erwecken

und schmücken dich mit einem neuen Kleid,
und du wirst dich in meinen Tag erstrecken,
als träumtest du von aller Ewigkeit!


Klingt irgendwie nicht so üppig, was? Zu "ausgeschmückt", finde ich. Da ist mir eben des Ergebnis wichtiger als die Regel.:)

LG, eKy


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