Gedichte-Eiland

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Walther 05.03.2019 16:33

Roter Milan
 
Roter Milan

Im Himmelsgrau kreist ein Milan. Er steuert
Mit seinem Gabelschwanz durch eine Bö.
Der Wandrer zählt die Schritte: Peu à peu
Kommt er der Hütte näher. Angstbefeuert

Fällt er von langem Schritt in schnellen Trab.
Der Blitz reißt kurz die Regenwand zur Seite:
Der Donner grollt, den er dabei befreite.
Die Hütte zeichnet sich weit vorne ab,

Und doch sind es gefährlich viele Tritte
Auf Schlittergrund aus Matsch und glattem Stein.
Der Schrei der Weihe wirft ihn aus der Mitte:

Er gleitet aus und fällt. Er ist allein.
Auf seinen Lippen schweigt die kleine Bitte:
Mein Gott, lass es das nicht gewesen sein.

Erich Kykal 05.03.2019 18:05

Hi Walther!

Bildgewaltig - ich denke an eine Gebirgsszenerie, obwohl im Werk davon nichts erwähnt wird: Raubvögel gibt es auch im Flachen, und eine Hütte kann überall stehen.

Eingangs bin ich erst mal über die Betonung von "Milan" gestolpert. Ich glaube, beide Versionen sind gängig - auf Silbe eins oder zwei betont.
Ich tendiere wohl zur seltener verwendeten Betonung der ersten Silbe ...

Sehr gern gelesen! :)

LG, eKy

Wilhelmine 05.03.2019 18:23

Hallo Walther!
Man spürt regelrecht die Panik, die den vom Gewitter überraschten Wanderer ergreift und ihn immer schneller der schon sichtbaren Hütte entgegen streben lässt. Ich hoffe er hat den Sturz überstanden und die rettende Hütte erreicht.
Der Schrei des Greifvogels bringt die gruselige Stimmung auf den Höhepunkt.
Dein Sonett gefällt mir sehr gut. Ein Glück ich sitze im meiner sicheren Behausung.
(oder gibt's da eine Geschichte zum roten Milan, die du verdichtet hast?)
Liebe Grüße
Wilhelmine

Walther 06.03.2019 16:54

Zitat:

Zitat von Erich Kykal (Beitrag 118097)
Hi Walther!

Bildgewaltig - ich denke an eine Gebirgsszenerie, obwohl im Werk davon nichts erwähnt wird: Raubvögel gibt es auch im Flachen, und eine Hütte kann überall stehen.

Eingangs bin ich erst mal über die Betonung von "Milan" gestolpert. Ich glaube, beide Versionen sind gängig - auf Silbe eins oder zwei betont.
Ich tendiere wohl zur seltener verwendeten Betonung der ersten Silbe ...

Sehr gern gelesen! :)

LG, eKy

lb eKy,
der bescheidene dichter dankt. es geht in der tat beides.
lg W.

Zitat:

Zitat von Wilhelmine (Beitrag 118098)
Hallo Walther!
Man spürt regelrecht die Panik, die den vom Gewitter überraschten Wanderer ergreift und ihn immer schneller der schon sichtbaren Hütte entgegen streben lässt. Ich hoffe er hat den Sturz überstanden und die rettende Hütte erreicht.
Der Schrei des Greifvogels bringt die gruselige Stimmung auf den Höhepunkt.
Dein Sonett gefällt mir sehr gut. Ein Glück ich sitze im meiner sicheren Behausung.
(oder gibt's da eine Geschichte zum roten Milan, die du verdichtet hast?)
Liebe Grüße
Wilhelmine

lb Wilhelmine,
natursonette schreibe ich hin und wieder gern. es freut mich, daß dir die form zugesagt.
wie es dem prot. ergangen ist, kann ich dir nicht sagen. nach vers 14 kam der cut. jetzt müssen wir warten, bis die muse dem dichter die nächste szene in die feder diktiert.
lg W.


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