Behalte die Eiche!
 

Eine Blume, schön und fein,
kann als bald verwelkt sein,
ihre Wurzeln sind nicht tief im Dreck,
drum ist sie schnell ohne Nachlass weg.

Eine Eiche, stark und groß,
wird man nicht einfach los
und wenn mit vielerlei Mühen doch,
hinterlässt sie ein riesiges Loch.

Lieber Sebastian,

als Liebes- oder Romantikgedicht kann mich das nicht so besonders berühren. Es liest sich auch schwer, weil die Metrik nicht so besonders glücklich konstruiert ist. Ich finde auch, dass Blumen nicht im Dreck gedeihen, sondern in Erde. Und wenn man einen Menschen mit einer Blume vergleicht, dann ähneln sie sich doch sehr. Beide verwelken und sind einmal vergangen.
Die Eiche hingegen ist da schon etwas beständiger, wenn auch sie den Weg des Zeitlichen irgendwann gehen wird.
Vielleicht verstehe ich deine Zeilen auch nicht richtig, aber irgendwie sprechen sie mich tatsächöich nicht wirklichan.
Weiß nicht, worans liegt.

Lieben Grüß, Xenia :)

Vielen Dank für deinen Kommentar Xenia, da er mich so ein bisschen aus der Betriebsblindheit rausholt und zeigt, wie das Geschriebene außerhalb meiner Gedanken wahrgenommen werden kann. Die Intention hinter diesem Gedicht war es zu zeigen, dass Beziehungen die aus Freundschaften oder ähnlichen längerfristigen Verbindungen resultieren ein viel festeres Fundament haben da sie auf tiefergehenden Werten und einfach auch Erfahrungen beruhen, gleichzeitig im Fall einer Trennung aber auch viel mehr "dranhängt" - gemeinsame Zeit, gemeinsame Erinnerungen, familiäre Verbindungen und so weiter. Wenn Beziehungen - wie es heute oft der Fall ist - nach kurzer Zeit unter der Prämisse, dass man eine Beziehung will entstehen und man beim"echten Kennenlernen" ( was ja in dem anderen Fall längst passiert ist) feststellt, dass man nicht zusammen passt, ist das Ganze zb nach drei Monaten beendet, ohne größere Spuren oder Löcher im eigenen Leben zu hinterlassen. Ich hoffe es ist mit dieser Erklärung alles ein bisschen deutlicher geworden. Ich kann aber auch verstehen, wenn dieses Gedicht nicht jedem gefällt, da es schon ziemlich speziell ist und auch affektiv entstanden ist.