Gedichte-Eiland

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Dana 19.12.2014 19:54

Gewagte Antworten
 
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Du weißt nur um die Schwere, welche zu beklagen,
dir nicht gegeben ist, du hast gelernt zu tragen.
Wie oft schon bist du unter Lasten fast zerbrochen
und wusstest immer irgendwie dich aufzurichten;
In deiner alten Seele brennen Schuldgeschichten,
die furchteinflößend waren und nie ausgesprochen

in dir zum Überleben eine Bleibe fanden.
Du hast das Spiel von Leicht und Schwer nur so verstanden,
dass Menschen einmal Gut und Böse trennen können;
bevor sie gehen, sich zuletzt noch offenbaren,
um dir ein Weh von Schuld und Lüge zu ersparen.
Sie wussten aber nie sich selbst es zu vergönnen.
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Inspiriert von Erich Kykals Gedicht:
Fragenkatalog eines Depressiven

Falderwald 31.12.2014 23:51

Liebe Dana,

viele Dinge geschehen im Laufe eines Lebens und je älter jemand wird, umso mehr häufen sie sich.

Und nur wer ehrlich zu sich selbst ist, kann es auch anderen gegenüber sein, denn Lebenslügen bleiben immer das, was sie sind, nämlich Lebenslügen.

Mal macht man sich selbst was vor, mal ist man Täter, mal ist man Opfer, mal sind es die eigenen Träume und Sehnsüchte, die einen überfluten.

All dies gehört zum Leben dazu und muss getragen werden, sie gehören zu dir und sind solange wie du selbst bist.

Kannst du selbst zwischen Gut und Böse trennen oder ist dies nur eine Gewissensangelegenheit?

Rückgängig machen kann man nichts, und das ist auch gut so.

Erleichtern aber kann man sich immer, wenn man es denn möchte.

Manche aber schaffen nicht einmal dies, vielleicht können sie es auch nicht, weil es andere verletzen würde.

Und so belibt oft alles so, wie es immer war.

Traurig aber wahr. :(


In diesem Sinne gern gelesen und kommentiert. .. .:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald



Erich Kykal 02.01.2015 12:30

Hi, Dana!

Oh, das freut mich sehr, dass ich Inspirationsquelle sein durfte!:):Kuss

Zum Formalen zwei Details:

S1Z1 - Das doppelte "die" ist leicht missverstandlich. Ich dachte erst an einen Tippfehler und musste mehrmals ansetzen, um deine Intention zu verstehen.

Vorschlag: "Du weißt nur um die Schwere, welche zu beklagen"

S1Z6 - Beide Kommata in dieser Zeile gehören weg.

S2Z2 - Das fehlende "e" bei "Leicht" stört. Vorschlag: "Du hast das Spiel von Leicht und Schwer nur so verstanden,"

S2Z3 - Ich weiß nicht warum, aber der Strichpunkt dort irritiert mich etwas.


Sehr gern gelesen!

LG, eKy

Dana 03.01.2015 21:08

Lieber Faldi,

ich finde es irgendwie wichtig, dass hier zwei Menschen kommentieren, die sich lyrisch auskennen und sich persönlich kennen.;) Nicht wichtig für uns, jedoch bemerkenswert für die Lyrikbetrachtung an sich.
Ich habe gehört, dass Dichter, die in "Therapie" geraten, zuerst ihre Gedichte in "Ich-Form" lesen müssen.;) Dabei erfahren sie ihr eigenes Leben an sich und lassen von ihrer "Einzigartigkeit" los. Du hast evtl. Antworten darauf gegeben. Die Einzigartigkeit soll erhalten bleiben, der Umgang damit soll am Leben erhalten - mehr als das haben wir nicht.;)

Zitat:

Zitat von Falderwald
Und so bleibt oft alles so, wie es immer war.

Genau, und darin bewegen wir uns, solang wir leben.

Liebe Grüße
Dana


Lieber eKy,

wenn du wüßtest, wie sehr mich "die, die" selbst gestört hat. Ich kam nur nicht auf "welche" - obwohl es so einfach ist.:Aua

Ein "freut" und "gern gelesen" von dir, tut gut - danke.

Liebe Grüße
Dana

poetix 03.01.2015 22:31

Hallo Dana,
dein Gedicht offenbart tiefe Nachdenklichkeit. Das lyrische Ich trägt schwer an Schuldgefühlen und leidet daran. Wahrscheinlich wäre es leichter, wenn es akzeptiert, dass wir Menschen alle Schuld tragen. Es spricht für Verantwortung, sich dieser Schuld zu stellen. Die Lösung wird von dir im Gedicht genannt: darüber zu sprechen. Ein interessanter Ausflug in die Tiefen der Seele. Hat mir sehr gefallen.
Viele Grüße
poetix

Dana 07.01.2015 19:26

Hallo poetix,

ganz lieben Dank für einen so wohlwollenden Kommentar. :)

Das ist das Schöne an der Dichtung und am Forumsleben. Man bespricht, kommentiert, kritisiert und beschäftigt sich mit dem Inhalt.
Du hast sehr gut interpretiert.
Das lyr. Ich leidet, obwohl es vage Antworten kennt. Das macht das Leben aus und ein Gedicht ist ein schönes Ventil Erkenntnisse oder Ausweglosigkeiten zu verdichten und damit ein Gespräch herbei zu führen.

Liebe Grüße
Dana


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