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wolo von thurland 06.10.2015 10:03

Am Boden ohne Fass
 
Neue Version dank zweier genau hinsehender Kritiker:

Im Tischtuch klebt ein Rest von Dosenbier,
ein Fleck von vor-vor- oder noch-mehr-gestern;
und Weihnachten steht dampfend vor der Tür,
wie weiße Bohnen im Spaghetti-Western.

Die Zeit ist groß, ein Boden ohne Fass,
sie macht die Trauben lachen und zu Weinen;
das Christkind hängt mit: "Ja, wir schaffen das!“
die Tage frohgemut an Wäscheleinen.

Und morgen, morgen schon, da ist Geschichte,
was heute durch den Wind gegangen ist,
schwer hängt die Wäsche, bleiern die Gewichte.

Was leichthin Eos aus dem Schlafe küsst,
ist lichtbesehen Tanz der Kriegsberichte.
Mir bleibt als Rest ein Rest von Optimist.

Alte Version:

Am Tischtuch klebt ein Rest von Dosenbier,
ein Fleck von vor-vor- oder noch-mehr-gestern;
und Weihnachten steht dampfend vor der Tür,
wie weiße Bohnen im Spaghetti-Western.

Die Zeit ist wohl ein Boden ohne Fass,
sie macht die Trauben lachen und zu Weinen;
das Christkind prophezeit: „Wir schaffen das!“,
dann hängt‘s die Tage auf an Wäscheleinen.

Und morgen, morgen früh, da ist Geschichte,
was heute durch den Wind gegangen ist,
schwer hängt die Wäsche, schwer wie Bleigewichte.

Was Eos aus den schönen Träumen küsst,
wird lichtbesehn zum Tanz der Kriegsberichte.
Ein Rest von mir bleibt dennoch Optimist.


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