Brücke
 

Eine Brücke hatt' ich einst beschritten,
sie lockte mich und ließ mich bang.
Ich überwand die dreifach Mitten
und hörte, wie die Schönheit sang.

Der Fischerknabe stand geschmiedet
grünerzen, stark, aus Stahl sein Netz,
in seinem Blick das Fern befriedet,
in seiner Geste liebendes Gesetz.

Ich hab die Brücke nie vergessen.
Der Knabe gab mir Mut zum Sein.
Hab viel an dieser Kunst gemessen.
Wie bleibt man selber doch so klein!

Wunderschön, liebes Cypi :)

bin beim lesen mit über die Brücke gegangen und kann dir nur recht geben

Wünderschön geschrieben.

Aber nur mal eine kurze frage, das mir grad beim erneut durchlesen aufgefallen:

bei dem "hatt" fehlt was endweder ein ' oder ein e (also endweder hatte oder hatt') wobei ich sagen muss hab ginge auch ^^ das normale "hat" schließ ich mal aus da es ja in der Vergangenheit spielt ^^

so das wars schon ^^

Liebe Chavali,

Beides:
Reale Vergangenheit ebenso wie Gleichnis.
Ich freue mich sehr darüber, daß Dir die Verse gefallen haben.
Es ist immer wieder wohltuend, wenn Verse "erkannt" werden.

Sie haben mich heute übermannt (die Erinnerungen) und wollten niedergeschrieben sein.


Liebe novyskorp,,

das stimmt. Hier fehlt ein Apostroph. Aber stimmt das wirklich?
Es gibt ein grausiges Lied
"Ich hatt' einen Kameraden" (auch: Ich hatt einen Kameraden ).
Das "hab" paßt nicht, weil alles nur noch in die Gegenwart herüberleuchtet.
Außer der Erkenntnis.


Auch Dir einen Gruß!

cyparis

Liebe cyparis, schön, dass du über diese Brücke gegangen bist. So ist das schöne Gedicht zu unserer Erbauung entstanden.

"Hab später viel an dieser Kunst gemessen." Ich würde das "später" weglassen. So stimmt die Metrik und dass das später war, ist eh klar.

Gruß Archimedes ...der von der Brücke aus Kreise erzeugt

Lieber Archimedes,

wenn dieser "Brückengang" nun auch schon weit über 40 Jahre hinter mir liegt -
unvergeßlich ist er geblieben.
Deine Anregung hab ich - dankend! - übernommen.

Musikalisch gestimmten lieben Gruß
von
cyparis!