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Walther 05.02.2014 18:14

Die wilde Hatz
 
Die wilde Hatz


Die wilde Hatz jagt durch das Grau
Des Winterhimmels. Schneegestöber.
Verwehungen. Die Körnung gröber:
Die Stiche auf der Haut, ganz blau

Die Lippen, die erst gestern herzten.
Im Mantel tief vergrabne Hände.
Und wenn da mehr wär, das verbände:
Die Seelen blieben uns, die schmerzten.

Die Schultern angehoben: Kampf
Den Elementen, die laut brausen.
Ein Haus verlassen die mit Flausen.
Den rechten Fuß durchfährt ein Krampf,

Die Stiefel sind zu schwer vom Stapfen.
Kein Hund wird vor die Tür geschickt.
Wer mich von innen sieht, erschrickt:
An Bart und Mütze kleine Zapfen,

Das Stirnband reicht bis an die Brauen.
Ein aus dem Paradies Verbannter,
Ein Einsamer und ein Verkannter:
Wer will da noch nach draußen schauen?

Ich stemme mich dem Schnee entgegen,
Dem Wind, der aus dem Norden stürmt.
Das Weiß steht hüfthoch aufgetürmt:
Wer leben will, muss sich bewegen.

Chavali 05.02.2014 19:35

Hallo Walther,

was für ein Kampf gegen die Naturgewalten!

Gefällt mir sehr gut, wie du das verdichtet hast :)

LG Chavali

Walther 07.02.2014 18:54

lb chavali,

die naturgewalten toben außen und innen. das lyrich ist vielbeschäftigt. :)

danke, daß dir dieses spiel gefällt!

lg w.

wüstenvogel 15.02.2014 19:26

Die wilde Hatz
 
Hallo Walther,

so sollte er sein, der Winter -
innen und außen schwer zu ertragen,
voller Saft und Kraft.

Durch dein Gedicht kann ich mich gut
in diese grimmige Jahreszeit hineinversetzen!

Viele liebe Grüße

wüstenvogel (der den Winter auch gut kennt)

juli 16.02.2014 13:05

Hallo Walter
 
Dein Gedicht gefällt mir sehr gut. Du hast wunderbar beschrieben wie ein Spaziergänger bei schlechtem Wetter seine Runde dreht. Dabei gehen ihm so manche Flausen durch den Kopf.

Oder habe ich mich hier vertan in meiner Interpretation?
Hier steht die. Sind es mehrere ?

In der letzten Strophe schreibst du Ich stemme mich dem Schnee entgegen.



Zitat:

Zitat von Walther (Beitrag 71967)
Die wilde Hatz
Die Schultern angehoben: Kampf
Den Elementen, die laut brausen.
Ein Haus verlasse die mit Flausen.
Den rechten Fuß durchfährt ein Krampf,

.

Falls Du nur eine Person meinst:
Vorschlag :Mein Haus verlasse ich mit Flausen.

Liebe Grüße von sy:)

Walther 18.02.2014 15:13

hi wüstenvogel,

danke für deinen eintrag unter mein wintergedicht. ich dachte, nachdem es bisher keinen winter gab, könnte man ihn einmal im wort erstehen lassen. :) sonst könnte man beginnen, ihn zu vergessen.

ich freue mich, daß ich dich erfreuen konnte!

lg w.


lb syranie,

der vers alleinstehend beantwortet deine frage:
Zitat:

Ein Haus verlassen die mit Flausen.
wer mag, darf sich ein "nur" dazu denken.

man könnte das "ein" durch ein "das" ersetzen. das verändert zwar nicht den inhalt, erleichtert aber evtl. das verständnis.

danke für deine sonst lobenden worte!

lg w.


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