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Chavali 05.08.2009 14:15

Flamme im Wind
 


Du bist wie die Flamme im Wind
und wiegst dich nach allen Seiten,
lässt dich von Strömungen leiten,
getrieben, geschmeidig, geschwind.

Mal bist du sensibel, mal kühl,
gestandene Frau, verzogenes Kind;
ein Clown, der zu weinen beginnt,
schwankend in deinem Gefühl.

Die Flamme wird dich verbrennen
und mit dir dein unstetes Spiel;
sie sucht sich ein lohnendes Ziel
um Hass und Liebe zu trennen.

Sei achtsam, verbrenne dich nicht!
Lösche beizeiten das Feuer!
Bewahre, was wichtig und teuer
in dir und erkenn' dein Gesicht.


wolfgang 06.08.2009 22:58

Hallo Chavali,

dieses Gedicht gefällt mir besser. Es hat individuelle Formulierungen - sehr gut!

Zum Gedicht:

die erste Strophe stellt ein lyr. Ich vor, dass Aussagen über ein lyr. Du macht. In den Augen des lyr. Ich ist das lyr. Du eine Flamme. Gut gefällt mir der Stabreim in der letzten Zeile.

die zweite Strophe zeichnet das lyr. Du genauer: das schwanken der Flamme bleibt erhalten, gewinnt aber neue Seiten: Frau, Kind, Clown.

die dritte Strophe nimmt die Flammen-Symbolik wieder auf: der tiefere Sinn der Flamme besteht darin, dass Liebe und Hass getrennt werden.

die letzte Strophe ist als ein Ratschlag an das lyr. Du zu verstehen: es möge die Flamme löschen und sich selbst erkennen.

Ein tiefes Gedicht, das man als Lebenseinsicht bezeichnen kann. Um die Ecke gedacht, könnte man dieses Gedicht auch als Ratschlag des lyr. Ich an sich selbst sehen. Es denkt über sein Leben nach und zieht Schlussfolgerungen.

Ein ansprechendes Gedicht. Gerne gelesen.

Frohen Abend!

wolfgang

Chavali 08.08.2009 19:10

Hallo lieber wolfgang,

deiner Interpretation zu meinen Zeilen kann ich nur zustimmen,
auch der Möglichkeit,
dass das LyrI sich selber meint.
So gibt es mehrere Sichtweisen.
Freut mich, dass dir der Text zusagt und du ihn ansprechend findest.

Vielen Dank!
Lieben Gruß,
Chavali

Lisa 10.08.2009 23:33

Spricht auch mich an, gerne gelesen.
Gruß Lisa

Chavali 11.08.2009 17:31

Zitat:

Zitat von Lisa (Beitrag 26528)
Spricht auch mich an, gerne gelesen.
Gruß Lisa

Hallo Lisa,

das freut mich. Was spricht denn im besonderen an?

Lieben Gruß,
Chavali

badico 25.08.2009 14:57

Liebe Chavikatz,
das gefällt mir auch. Dennoch finde ich den letzten Satz in der letzten Strophe nicht ganz gelungen. Kann dir leider nicht erklären warum...kopf kratz...ratlos guck...läuft fürmich irgendwie nicht richtig rund, obwohl ich doch weiß das an deiner Metrik nie was auszusetzen ist.
Wobei man jetzt über die Aussage diskutieren könnte. Wenn hass und Liebe sich trennen muss das ja nichts negatives sein. Da wird sich halt jemand über seine GEfühle klar...aber in der letzten Strophe warnst du dann vor genau diesem Feuer.
Meinst du das dieses Feuer quasi läutert? udn man dadurch erkennt was wirklich zählt?

Liebe Grüße

Babsi

Chavali 26.08.2009 11:54

Liebe babsi,

was ich meine, dass man irgendwann seine Wankelmütigkeit (Feuer) verlieren sollte und erkennt,
was wichtig ist im Leben und was man wirklich will.
Nicht heute hü und morgen hott.
Wo Liebe ist, kann kein Hass sein und umgekehrt.
Aber durch diese Phase müssen wir wohl alle gehen oder sind schon gegangen.
Bei dem einen geht es schneller, dass er sich festigt, bei dem anderen dauerts ein Leben lang...
Nur - es gibt auch Menschen, die nie wissen, was sie wollen und sich dadurch vieles kaputtmachen,
im privaten und auch beruflichen Leben.

Hab Dank, dass du reingeschaut und mir die Möglichkeit zur Erklärung gegeben hast.

Liebe Grüße,
Chavali



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