Gedichte-Eiland

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badico 25.04.2009 20:10

Hadere nicht
 
Hadere nicht,
sage nicht Lebwohl
einfach nur
"Auf Wiedersehen"

Ich gehe,
aber
nicht weit
sondern
nur voraus.

Ebne nun schon
deine Pfade,
dass kein Stein
dich stößt
und nichts Böses
deine Wege
hindert.

Ich werde da sein
und dich rufen
wenn du
den Traum beendest

den du
Leben
nennst.

forelle 26.04.2009 01:24

Hallo badico,

an diesem Gedicht konnte ich doch nicht vorbeigehen.
Zumal ich ja freie Gedichte sehr bevorzuge. Sie haben weit mehr
Überraschungseffekt, als die gereimten metrischen.

Nun zum Gedicht:

Ich sehe das lyrI als liebevollen Begleiter, der den anderen nie im Stich lassen wird. Es wird kein Abschied geben, aber dennoch eine gewisse Konsequenz ist da, aber unausgesprochen. So wie, ich halte dich, aber trage dich nicht.

Man könnte meinen, das lyrI begleitet ein Kind. Aber nur Erwachsene nennen ihren Traum manchmal Leben.

Auf jeden Fall gefällt es mir. Es ist so weich und mitfühlsam und doch so feststehend.

Gerne gelesen

lieber Gruß forelle :)

a.c.larin 27.04.2009 20:53

hallo badico,
ich würde das so lesen, dass eine geliebte person grad auf dem selbsterkundungstrip ist - das LyrICH will keine endgültige trennung ins auge fassen, sondern hält die türe zur rückkehr offen.
das LyrICH zweifelt auch ein wenig an der sinnhaftigkeit der aktion des "träumers" - da klingt so ein bissel schmerz durch.

interessant zu lesen, macht ein wenig nachdenklich, obwohl ungereimtes ja nicht so sehr das meine ist....

liebe grüße
larin

badico 04.05.2009 20:08

@Liebe forelle,
ich hoffe sehr die Anrede ist richtig? :)

@liebe larin


Ihr habt in sofern Recht, das LI ist ein liebevoller Begleiter,aber ich habe das ganze hier auf eine ganz andere Ebene gestellt. Die Konsequenzen die sich daraus ergeben sind deutlich spürbar und beinhalten einen Abschied.
Das LI hat dieses Leben verlassen und wartet nun auf das LD um es, wenn es stirbt zu empfangen und ihm seine Angst vor dem letzten Schritt zu nehmen. Dieses Leben hier gilt für die Seele nicht als Wirklichkeit sondern nur als Traum aus dem man mit oder durch den Tod wieder erwacht. ist es mit dieser Erklärung für euch verständlicher? Dabei finde ich jede Deutung von euch durchaus auch verständlich, denn der Text beinhaltet auch diese Möglichkeiten.
Ich danke euch beide für eure sehr aufbauenden Worte und habe mich ganz arg über eure Kommentare gefreut.

Liebe Grüße

Babsi

Falderwald 08.05.2009 23:36

Liebe Babsi,

ich finde deine Zeilen wunderschön und muss einen kurzen Kommentar dazu hinterlassen.

Nun habe ich leider die anderen Beiträge und deine Antwort darauf gelesen, und somit hast du mir meine Interpretation genommen, denn genau so, wie du es beschreibst, ist es auch bei mir angekommen.

Eine große Liebe und ich wünsche mir, daß es so sein wird...:)

Nicht viel, aber das wollte ich zumindest noch gesagt haben.


Gerne gelesen und kommentiert...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald

Chavali 11.05.2009 13:37

Liebes babsi,

hier zog mich vor allem zunächst der Titel an, den diesen Ausdruck *hadern* benutze ich auch manchmal...:o

Ich meine, du hast sehr intensiv den Beginn der Beendigung eines Lebensweges in interessanter freier Form bedichtet.
Das hat mir sehr gut gefallen und nach mehrmaligem Lesen wird einem erst so recht bewußt,
vieviel Trost auch deine Zeilen beinhalten, gekrönt durch ein überraschendes Ende.
Schön! Einfach, schlicht und schön.


Lieben Gruß,
Chavali


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