Halber guter Mann
 

Nähren Schatten sich im Grunde
meiner Tiefen an der Angst,
dass du je dorthin gelangst
durch ein Wort aus meinem Munde.

Dass du dort, woran ich fehlte,
siehst in deiner Güte Licht -
das, mein Herz, ertrüg ich nicht
als der nur von dir Beseelte.

Wollen Tiere sich verbergen
in den Falten meiner Zeit,
schwarze Brut aus kaltem Leid,
alten Dämons blinde Schergen.

Wachsen in mir Dunkelheiten,
die ich nicht erhellen kann.
Bin ein halber guter Mann,
dich des Weges zu geleiten,

den du mit mir gehen magst.
Dankbar will ich mich dir zeigen,
wo du in mein Michverschweigen
und in meine Wärme ragst.

Ja, ich mag!:)

Bevor ein Forum aufheult :eek: - dieses Hinterfragen auf die Ebene der Sprachkunst bezogen, werden viele mit einem klaran JA beantworten.
Guter Mann, darin bist du ganz!:)

Lieber eKy,

wunderschön.

Nur zum besseren Verständnis. Ich meine der Satz müsste in anderer Reihenfolge stehen:

Nähren Schatten meiner Tiefen sich im Grunde nur an der Angst, dass du je dorthin gelangst? Und zwar durch ein Wort aus meinem Munde.

Ich bin nicht ganz sicher. Sag mir, ob ich richtig verstanden habe. Natürlich müsste dann auch der Reim umgestellt werden:

Nähren Schatten meiner Tiefen
sich im Grunde an der Angst,
ob du je dorthin gelangst
durch ein Wort aus ..........

Ich verstehe gut und sicherlich ist es lyrisch durchaus gewollt und erlaubt.
Eigentlich will ich nur aufzeigen, wie intensiv ich deine Texte lese.

Liebe Grüße
Dana

Hi, Dana!

Man sagt ja so: Ich habe Angst, DASS du je dorthin gelangst - nämlich in meine Tiefen, wo die Fehler meines Lebens ihre Dämonen füttern!

Die Furcht, dass das geliebte Wesen dorthin Einblick erhalten und sich angeekelt abwenden könnte, wohnt ebendort auch!

Ob "ob" hier gänzlich falsch ist, vermag ich nicht zu sagen, aber für mich klingt es zumindest so.

Vielen Dank für das Lob!:)

LG, eKy