Gedichte-Eiland

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a.c.larin 08.01.2010 11:20

Solange wir Zeit haben
 
Ein Zeiger zeigt, so gut er kann,
Sekunden und Minuten an,
und dreht so seine Runden
für vierundzwanzig Stunden.

Das ist nicht weiter intressant,
man ist damit vertraut, bekannt:
Seit Henlein kennt doch jeder
die Uhr im Gang der Räder,

und liest von einem Zifferblatt,
die Zeit, die ihm geschlagen hat.
So lernt man flugs die Eile –
wie auch die Langeweile!

Jedoch, in der modernen Zeit,
die Geld ist, wie man manchmal schreit,
passt auch die Zeit – welch Kummer! –
sich an und wird zur Nummer.

Nun lesen wir sie digital,
kein „Rundherum“-das war einmal!
Nichts will und kann sich drehen.

Vielleicht steht auch die Erde still,
wenn sie mal nicht mehr weiter will?
Ich könnt es ja verstehen…

Erich Kykal 08.01.2010 13:21

Hi, larin!

Ja sieh mal an: Hab ich dich etwa ein klein wenig "ingspüriehrt" mit meinem Zeigergereime?
Gar nicht so schlecht, deine Version: Eindeutig mit mehr "Augenzwinkern" und Humor, grade in der recht gelungenen Conclusio!
Kleinigkeiten:

Das ist nicht weiter intressant,
man ist damit vertraut, bekannt: Doppelpunkt besser
Seit Henlein kennt doch jeder
die Uhr im Gang der Räder, kein Komma, und bei deiner Version müsste es grammatikalisch richtig "Rädern" heißen!

und liest von einem Zifferblatt,
die Zeit, die ihm geschlagen hat. ohne "s"
So lernt man flugs die Eile, wegen Metrum
wie auch die Langeweile! Stilistisch gehobener, aber Geschmacksache...

Insgesamt sehr gern gelesen! Dennoch merkt man dem Gedicht insgesamt doch noch etwas den "Schnellschuss" aus der motivierten Hüfte an. An einigen Stellen könnte man stilistisch durchaus noch etwas feilen. Sind aber keine groben Unebenheiten...

LG,eKy

a.c.larin 08.01.2010 14:11

lieber erich,

1) jawohl - du warsts!
2) stimmt ! ich doppelpunkte
3) ejejej - ein grammatikfehler :o
4) da dachte ich wohl daran, was es geschlagen hat
5) hö - ich hab das die vergessen? :o tztz
6) "wie" mir doch das wie gefällt! ( wär aber nicht drauf gekommen )

weißt du was, das nehm ich alles!

mit dank,
die schnellschüssige ;)

Medusa 09.01.2010 08:57

Guten Morgen Larin,

eine wirklich hübsche Idee, der guten, alten Analoguhr ein lyrisches Denkmal zu setzen!

Deine Überarbeitung ist gelungen; hier hüpft es allerdinga noch:
" ...und liest von einem Zifferblatt,
die Zeit, dies ihm geschlagen hat.
So lernt man flugs Eile –
und auch die Langeweile!
..."

Zwei Mal "und" am Zeilenanfang? Mindestens eines könntest Du ohne Not weg kriegen :). V3 und V4 fallen völlig aus dem Rahmen; es fehlen zwei bzw. eine Silbe. Bei einem metrisch so ausgefeilten Werk ist das störend.

Liebe Grüße,
Medusa.

a.c.larin 09.01.2010 09:58

hallo medusa,
ich bin ein wenig verwirrt - eigentlich dachte ich, erichs anregungen gestern samt und sonders übernommen zu haben - und jetzt steht einfach nichts da!
????

na gut, also ich probiers noch mal....

lg , larin

Leier 09.01.2010 10:38

Liebe larin,

ja, ein hintersinniges Gedicht mit einem gehörigen Schuß Humor.
Ich glaube auch, daß Du Dich von Erich Kykal ein wenig hast anstecken lassen.

Aaaaber:

Die Uhr im Gang der Räder

ist völlig korrekt. Wo soll da ein n fehlen?

(Die Räder
Der Räder
Den Rädern
Die Räder)

Da die Erde wohl mit unsern Maßeinheiten nichts zu tun hat, wird sie sich weiterdrehn...

Lieben Gruß
von
cyparis

a.c.larin 09.01.2010 10:43

hallo leier,
du hast jetzt schon die korrigierte fassung zu gesicht bekommen.
nun dürfte also alles stimmen.
ja, erichs zeiger hat mich tatsächlich inspiriert.
ich lass mich ja hier auf dem eiland zu allerhand verleiten...:D:)

glücklicherweise kümmert sich die erde nicht ums menschliche maß und hat ihr eigenes.
zwischen deren räderwerk sollten wir aber besser nicht kommen....

lg, larin


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