Gedichte-Eiland

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Hans Beislschmidt 13.01.2010 23:00

Willkommen und Auf Wiedersehen
 
Willkommen und Auf Wiedersehen


Hallo, da bin ich! – heißt’s mitunter,
verweile gern’ auf diesem Lyrik Sterne.
Komm rein zu uns mein lieber Gunter!
Am Anfang schmeichelt man recht gerne.

Bis Dichter endlich mal begreift,
dass hier der Ordnung halber wird gehackt
und einer auch den andern kneift,
ist mancher Neue schon längst abgekackt.

Beweist er aber Klugheit und Konzept,
dann hält er sich schon etwas länger,
vergisst bei seiner Taktik mit Rezept
auch nicht die Lobempfänger.

Doch mit der Zeit schleicht sich die Unart ein.
Man fühlt sich unverstanden, weil
Reaktion verbunden mit Betroffensein
treibt tief ins Herz den Urteilskeil.

Dazwischen menschelt es gewaltig,
man hält im Ton schon mal dagegen.
Die Titulierung wird nun vielgestaltig.
Du armes Dichterlein bist voll daneben.

Es folgt jetzt der Tragödie letzter Teil,
vorbei im Chat gehauchte Küsse.
Verbrannte Erde und kein Seelenheil,
Ab jetzt gibt’s kräftig auf die Nüsse.

Ade ihr tumben Toren – fare you well.
Die Emotionen im Depot auf Halde.
Mach jetzt den Abflug aber schnell.
Danach ist Schweigen nur im Walde.



Hans Beislschmidt

a.c.larin 13.01.2010 23:50

lieber hans,

trefflich formuliert!

drum mag ich kaum noch wen willkomen heißen.
heut ruf ich noch: hurra! ( und morgen wird er auf mich......?)

;) larin

Quicksilver 14.01.2010 08:18

Hi Hans,

die Umsetzung finde ich recht amüsant, genauso wie die hochkochenden Emotionen aufgrund von Meinungsverschiedenheiten und Abschieden aus einem Forum, in dem sich die Beteiligten meist nicht persönlich kennen :)

Unverstanden fühlt man sich in der realen Welt bereits oft genug, obwohl dort Mimik, Gestik und Stimmfärbung von anderen wahrgenommen werden können. Dass dies hier, wo lediglich das schriftliche Wort zählt und z.B. Ironie nicht eindeutig wahrgenommen werden kann, beschleunigt abläuft, empfinde ich als normal, ja sogar amüsant wie oben geschrieben. Man sollte solche Dinge und auch sich selbst nicht zu ernst nehmen. Ich denke, das hast du mit deinen 3 Gedichten zu diesem Thema auch ausdrücken wollen.

Grüße
von
Quicksilver

Medusa 14.01.2010 09:29

Guten Morgen Hans,

ich schrieb schon in einem anderen Kommentar, dass mir Deine lustigen Gedichte gut gefallen. Auch diese kleine Satire ist Dir gelungen. Du piekst Deine Beobachtungen spitzfindig auf, formulierst sie gekonnt, witzig und hintergründig.

Was Du hier schilderst, ist leider Forenalltag und nicht wegzudenken. Wie im "richtigen" Leben lassen Störenfriede erst nach einer "Aufwärmphase" die "Sau" raus und spalten die Nutzer in zwei Lager. Die eine Seite wird die Konsequenzen solchen Handelns begrüßen, die andere Seite hingegen wird rebellieren. Keine Administration kann schon im Vorfeld der Registrierung potentielle Kampfhähne und -hennen abwehren und sei sie noch so gewieft!

Zugewandte Begrüßungen halte ich für sehr wichtig, ebenso freundliche und kompetente Kritiken. Wer etwas lernen möchte, wird gut aufgehoben sein; Querköpfe manovrieren sich ins Abseits und beginnen rasch, zu stänkern, so ist das eben. Wer keine Beachtung findet, reagiert halt mit Agressionen. Darauf kann sowohl im richtigen als auch im virtuellen Leben kein Einfluss genommen werden, es sei denn mit "Daumenschrauben", die niemand gerne anwendet.

Jetzt bin ich völlig vom Thema abgekommen, beim Lesen Deines Gedichtes kamen mir allerdings diese Gedanken. Bleiben wir optimistisch und pflegen wir unseren Humor:).

Gerne gelesen!
Grinsende Grüße,
Medusa.

Chavali 14.01.2010 09:31

Holla und Salü Hans :)

das Thema beschäftigt dich wohl sehr....
Aber du hast recht mit deiner Quintessenz.

Ein geschriebenes Wort wiegt doppelt schwer.
Es ist nicht flüchtig wie ein gesprochenes. Man kann es immer wieder nachlesen und deshalb sollte man sich gut überlegen,
was man wie und wem schreibt.
Leider vergessen wir das oft und ganz gleich, ob wir Sender oder Empfänger sind, lassen wir uns auf Gefühle ein,
ob negativ uder positiv.
Diese aber sollten doch eher im Reallife eine Rolle spielen und weniger im Internet...

Humoristisch-sarkastisch, ganz in deinem Stile hast du diese Schwäche der Forennutzer aufgespießt.
Gut gelungen und gern gelesen!

Lieben Gruß,
Chavali

Hans Beislschmidt 21.01.2010 13:00

hey @ alle,

der Tenor scheint einstimmig zu sein.

Zitat:

in der Tat beschäftigt mich das Thema.
Fast hat die Wirklichkeit das Gedicht eingeholt. Nach dem Rückzug von Medusa frage ich mich: - ist das eine stochastische Häufung von auf(s)tretenden Möglichkeiten oder haben Ereignisse eine fatale Sogwirkung, die Unbewußtes zur Aktion oder Reaktion einbestellt?

Oder aber ist es ein Naturgesetz ähnlich wie Erdbeben oder Sturmfluten?

.... würde mich wirklich interessieren ...

Gruß vom Hans


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