Gedichte-Eiland

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falscher Denker 03.04.2009 21:30

Einsicht
 


Einsicht


Zarte Haut verletzt sich
an aufgekratzten Gemütern.
Wärme verflimmert
in der Hitze des Gefechts.

Herzschläge schlagen tief
in den eigenen Unterleib.
Geräuschlos fallen im Bauch
die letzten Flieger.

Die Ewigkeit zählt in Reue
die Minuten der Vergangenheit.
Hoffnung keimt im Morgen,
der nicht tröstet...

kein neuer Anfang ist,
aber zumindest
Zeit gibt
Fehler zu verstehen.


Sebastian Auer ©



Chavali 03.04.2009 21:55

Lieber Sebastian,

Zitat:

Zarte Haut verletzt sich
an aufgekratzten Gemütern.
Wärme verflimmert
in der Hitze des Gefechts.
Hier beginnt ein Streit unter Freunden oder Liebenden.
Je mehr, heftiger und öfter man sich streitet, desto mehr geht die Wärme, das Verständnis zwischen den Partnern verloren.
Zitat:

Herzschläge schlagen tief
in den eigenen Unterleib.
Geräuschlos fallen im Bauch
die letzten Flieger.
Diese Strophe bestätigt, was ich oben schrieb.
Nichts bleibt von der Liebe, nicht mal ein einziger Falter im Bauch.
Zitat:

Die Ewigkeit zählt in Reue
die Minuten der Vergangenheit.
Hoffnung keimt im Morgen,
der nicht tröstet.
Nach dem Streit bereut man, so heftig gewesen zu sein und hofft auf eine Versöhnung.
Zitat:

Kein neuer Anfang ist.
Aber zumindest
Zeit gibt
Fehler zu verstehen.
Das endgültige Aus gibt aber Gelegenheit, über Fehler nachzudeneken und es das nächste Mal
besser zu machen (zumindest nimmt man es sich immer vor).


Dein ein wenig nüchtern wirkender ungereimter Text zeigt, was immer wieder passiert:
Streit um wahrscheinlich nix.
Der sich aber so hoch schaukelt, dass es kein Zurück mehr gibt.
Oft sind die Verletzungen sehr tief, die keine Versöhnung zulassen,
obwohl man sich manchmal noch liebt.

Da ich an deinem reimfreien Gedicht nicht über die gedichtetechnischen Dinge reden kann, habe ich mir den
Inhalt vorgenommen ;)

Ich finde, dass dir gut gelungen ist, diese zunächst ausweglose Situation zu schildern.

Gern gelesen und sinniert...
Lieben Gruß,
katzi

Total Blackout 04.04.2009 11:03

Hi Ho,

dein Werk schildert eine Situation, die wirklich, so denke ich, jeder einmal mindestens schon erlebt hat.
Besonders spannend finde ich die Verse:

"Geräuschlos fallen im Bauch
die letzten Flieger."

Ein Metrum oder Reime hast du freilich nicht verwendet und das tut dem Inhalt auch richtig gut, da so mehr dem Inhalt, den Aussagen und einzelnen sprachlichen Besonderheiten Achtung geschenkt wirkt.

Allerdings kann die letzte Strophe mit dem Gedicht an sich nicht mehr mithalten, da sie sprachlich einfach nicht in Ordnung ist. Ist es von dir beabsichtigt gewesen, grammatikalische Gesetzmäßigkeiten der deutschen Sprache gänzlich zu missachten? Und wenn ja, wie begründest du es?

LG TBO

falscher Denker 04.04.2009 21:17

Hallo :)

Entschuldigt, habe nur wenig Zeit, also los:

@Tigerauge

Gut erkannt, sachlich war beabsichtigt, die Situation wurde treffend von dir erläutert. Tja, Betroffene reden aneinander vorbei, erlebe das selbt oft genug, bin da sowas wie eine Anlaufstation bei Beziehungsfragen -.-

Mir ist klar geworden, dass die Menschen einfach immer wieder zu wenig miteinander reden. Gar Angst haben ihre Schwächen dem anderen/anderen frei zu geben. Ist Beziehung nicht ein Wechsel von Vertrauen? Von Rosa und Realität. Sind wir Barbie oder nicht doch Du und Ich? Viele verkaufen sich unterm Wert und wundern sich dann wenn alles explodiert.

Danke für den schönen Beitrag ;)

@Total Blackout

Ich habe den letzten Vers noch einmal geändert. Begründen kann ich den vorigen Zustand nur durch starken Alkoholeinfluss, verzeih mir diesen trockenen Scherz. :D

Meine grammatikalischen, so wie auch meine mathematischen Fähigkeiten (die ich hier nur nebenbei erwähne) bleiben bei einem niedrigen Niveau, welches ich mit einer einfachen Fehlerquelle erläutern will: Der Mensch, bzw. in diesem Falle ich selbst. :D

Hoffe es ist nun stimmiger. Hatte viel am Ende rumgewerkelt und versuchte die letzte Strophe stark an die vorige zu richten. Einen Bruch beim Lesen auszulösen.
Das Trösten und Verstehen kann in diesem inhaltlichen Zustand nicht wirklich funktionieren. Auch die Zeit heilt nicht alle Mittel. Aber sie gibt uns Abstand um wieder Nähe zum Wesendlichen zu finden.

Liebe Grüße Sebastian


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