Gedichte-Eiland

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Walther 16.08.2010 13:47

Was ich verlor
 
Was ich verlor


Du magst mich umarmen
Um mir kaltem Fels ein wenig Leben
Einzuhauchen
Die Eiskristalle Deines Atems sirren
Als Liebeslied um Sonne und Mond

Die Venus hat sich in
Einen Eispanzer gehüllt Mars
Starb an Seelenfrieden
Saturn hat den Tod gehörnt
Und Jupiter grollte in Blitzen

Schau an den Himmel
Wo der Große Wagen steht und der Morgenstern
Den Abendstern küsst
Bis die Perseiden schauern
Du hast mich ummantelt Heilige

Der ich nichts wert bin
Nur Zeuge des ewigen Eises
Vor mir und nach mir die Schwärze
Lass eine heiße Träne in
Mein Herz fallen eine nur

Damits mich schaudert
Und ich zitternd erwache
Um in Dir zu sehen in Deinen endlosen Augen
Was ich verlor ums mit Dir aufs Neu
Zu erwerben

Dana 16.08.2010 22:30

Lieber Walther,

was ist ferner, kühler als Sterne und Planeten?

Was weckt in uns tiefste Sehnsucht? Eben diese.

Liebe, Gefühle und Sehnsucht zu definieren ist individuell und darum so weit.

Titel und Text haben mich ergriffen. Die "Aussage" ist genial wegen der absichtslosen "Verstellung der Sätze", die verlangen, sich in den Fernen zu finden und zu verlieren. ;)
Für Augenblicke glauben wir gefunden zu haben und nie sind wir frei vom Risiko, uns getäuscht zu haben.

Darum:

Zitat:

Zitat von Walther
Damits mich schaudert
Und ich zitternd erwache
Um in Dir zu sehen in Deinen endlosen Augen
Was ich verlor ums mit Dir aufs Neu
Zu erwerben

Und wieder sind wir dort, wo es angefangen hat.

Wir wissen um Realitäten, greifen nach Sternen, die auch solche sind - und trotzdem: Wir suchen "Was ich verlor" und wohl dem, der gefunden hat, ganz frei von Ewigkeiten.

Spannend, nüchtern und unendlich sehnsuchtsvoll. Die "Gedichtformsprache" ansprechend und imponierend.

Das von der "zerreißenden "Dana -

liebe Grüße

Walther 17.08.2010 20:53

Lb. Dana,

manchmal stolpern die Worte in einem, werden aus Wörtern gebaut und reiten sich dann einfach "aufs Papier", wobei das natürlich ein virtuelles ist; früher schrieb ich mehr vor als heute; jetzt fließt die Sprache gleich in die Textverarbeitung, wenn sie einmal zu überquillen droht und raus muß in die Welt.

Und da treibt der Gedanke das immergleiche Thema weiter. Die Liebe in der unendlichen Schöpfung, eine Kreation, die aus nichts Stofflichem ist und doch zu Stofflichem führt. Ein Gefühl, das Wärme macht in einer schier unerträglichen Kälte, der Immerschwärze, wie ich sie nannte. Dieses Thema treibt mich um, wie ich bereits sagte.

Ich danke dafür, daß Dir meine Diktion, die ich dafür fand, zugesagt hat. Ich hatte und habe meine Zweifel, ob ich den richtigen Ton getroffen habe. Aber dieser Zweifel begleitet uns Schreibende sowieso wie ein Schatten, der manchmal klein und manchmal groß erscheint, aber immer da ist und darauf wartet, uns zu überwältigen.

Lieben Dank, frohes Dichten und Werken.

LG W.


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