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Cheeny 30.10.2017 12:53

Die Lerche II
 
Es ragt eine Lärche zum Himmel hinauf,
noch höher versucht eine Lerche,
die Wolken mit ihrem Gesang zu beglücken;
den Wolken, den tauben, will es nicht glücken,

was Tauben im Laube der Buchen gelingt:
sie lauschen der Lerche, die über den Bäumen
den ziehenden Wolken vergebens da singt.
Die Lerche ermüdet vom sinnlosen Trällern,

beendet den Flug und bald sitzt sie den Tauben
im Baum gegenüber und gurrend begrüßen
die beiden die Lerche und schenken ihr tröstend
aus ihrem Gefieder die weißeste Feder.

Im Wald wird es still und ein fallendes Blatt
vom Buchengeäst berührt sacht den Flügel
der trauernden Lerche und über dem Hügel
verschwinden die Wolken und ziehen nach Süden.

Ich nehm mir geschwinde das Blatt und die Feder
und schreib eine liebliche Weise.
Dann setz ich mich an meinen Flügel
und spiele und singe ganz leise

das Lied von Hoffnung und Liebe.

Felix 30.10.2017 19:21

Hallo Liara,
wenn Du in der zweiten Strophe statt "Buchen" die symbolträchtigen "Linden" setzt, korrespondiert das besser mit dem weiter unten genannten Lindengeäst.
Das Gedicht spielt offensichtlich mit Wörtern, die gleich lautend ausgesprochen werden, aber ein völlig andere Bedeutung haben (Lerchen/Lärchen, Tauben/tauben) und aus der weißen Feder der Taube wird eine Schreibfeder, so, wie aus dem Blatt des Baumes quasi ein Noten- oder Notizblatt wird - ach ja, und der vom Blatt berührte Flügel wird zum Musikinstrument.
Geschickt ist neben der Lärche die Erwähnung des nebenan (?) stehenden Lindenbaumes - hättest Du Blätter von der Lärche rieseln lassen, hätte ich Dir ein Büchlein über Bäume geschickt. Upps - da ist mir doch das "geschickt" in zweierlei Bedeutung raus gekullert.
Ich bin davon überzeugt, dass es für die Verwendung gleichlautender Wörter mit unterschiedlicher Bedeutung einen Fachausdruck gibt (den ich aber nicht kenne).
Da etwas zu "konstruieren", das noch einigermaßen Sinn macht, ist nicht einfach. Das alles dann auch noch in Daktylen (mit Auftakt) und sparsam verwendeten Reimen zu schreiben - Kompliment!
Liebe Grüße,
Felix

Cheeny 31.10.2017 21:28

Lieber Felix,

ja es gibt einen Fachausdruck: Homophone.

Ich habe deine Beanstandungen weitestgehend bearbeitet. Aber ich habe alles in Buchen geändert und die Linden gefällt.

Ansonsten bedanke ich mich vielmals für dein Kompliment und deinen ausführlichen Kommentar. Es war mir eine Freude.

Liebe Grüße
Liara

Sidgrani 02.11.2017 11:36

Liebe Liara,

dein Gedicht gefällt mir, es ist originell und anders. Ich stelle es mir sehr schwierig vor, die Doppeldeutigkeit bzw. Homophone (wieder was gelernt) sinnvoll unter einen Hut zu bringen, dir ist es gelungen, Kompliment.

Spiele weiter das Lied von Hoffnung und Liebe.

Liebe Grüße
Sid

Cheeny 14.12.2017 18:38

Lieber Sidgrani,

ich war in letzter Zeit nicht so oft auf der Insel, so ist mir dein Kommentar komplett durch die Lappen gegangen. Aber - er freut mich nun nicht weniger. Und ja, an solchen speziellen Gedichten muss man schon was länger rumbasteln, damit sie sinnvoll bleiben und die Homophone nicht albern oder zu auffällig werden.

Wir lesen uns und vielen, lieben Dank
mit herzlichen Grüßen
Liara


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