Gedichte-Eiland

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Dana 06.07.2010 22:04

Gäste und Feier
 
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Für eine Feier gab es keinen Grund,
nicht jenen, sich mit Gästen zu umgeben.
Jedoch zu mir, meiner Gefühlswelt Bunt,
da kamen sie, um alles auszuleben.

Die liebe Angst, von mir oft unterschätzt,
sie trat herein mit drohenden Gebärden,
hat sich zum Trost gedrängt und hingesetzt,
der grade sprach, es würde schon noch werden.

Erhaben hielt die Schuld den Fingerzeig
der Neugier hin, auch Klatsch ließ sich bestechen.
Doch alle drei erwiesen sich zu feig,
den Lügenschutzwall einmal zu durchbrechen.

Herr Kummer hätt am liebsten sie verklagt,
wenn nicht Frau Sorge allerlei Bedenken
geäußert hätte und es untersagt.
Sofort begann die Freude einzulenken

mit einem Lichtblick auf das stille Glück,
als wollte sie die Feier neu gestalten.
Ja, selbst die Sicherheit nahm sich zurück,
nur konnten Schmerz und Leid nicht an sich halten.

Die Liebe hat geduldig zugeschaut,
mit ihren Gaben Niemand ausgelassen,
bis sich in ihre Hände, anvertraut,
ein jeder Gast begab, um zu verblassen.
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Quicksilver 07.07.2010 11:13

Hallo Dana,

rein sprachlich empfinde ich dein Werk als ein wenig verschwurbelt und gezwungen. Nur mal die erste Strophe als kurzes Beispiel dafür:

Für eine Feier gab es keinen Grund, nicht jenen, sich mit Gästen zu umgeben. Jedoch zu mir, meiner Gefühlswelt Bunt, da kamen sie, um alles auszuleben.

Der Sinn wird für mich erst beim 2. Lesen deutlich und das finde ich recht schade.

Von der Aussage her finde ich das Gedicht sehr gelungen. Auch die Vorstellung einer "Party" der Gemüts- und Geisteszustände gefällt mir sehr gut. Natürlich drängt die Liebe letztendlich alle in den Hintergrund ;)

Viele Grüße
von
Quicksilver

Chavali 08.07.2010 10:10

Liebe Dana,

interessant finde ich, dass du die Gefühle personifiziert hast.
Dadurch bekommt das Gedicht so etwas Lebendiges und man wähnt sich mitten im Kreis des Geschehens.
Auch wie du die Eigenschaften eines jeden Gefühls beschrieben hast, nötigt mir Achtung ab.
Allerdings - und da gebe ich Quicksilver recht - finde ich ebenfalls die Ausdrucksweise z.T. ein wenig künstlich.

Hinzu kommt die unruhige Präsentation der Mittigsetzung des Textes.

Die Aussage gefällt mir natürlich auch, denn die Liebe ist allen anderen Gästen überlegen ;)

Interessantes, ungewöhnliches Teil!

Liebe Grüße,
Chavali

Dana 14.07.2010 21:14

Lieber Quicksilver,

ich würde gern erfahren, wenn du jene Gäste hättest, ob du da nicht auch versuchtest 'rauszukommen - verschwurgelt und gezwungen. ;)
Doch sehe ich deine Kritik angebracht, wenn du sagst, man müsste erneut lesen.
Ich denke, das ist fast eine Regel für solche Partys.

Ein Geständnis:

An diesem Gedicht habe ich lange, sehr lange gewerkelt und x verschiedene Versionen gehabt. Je länger ich daran saß, desto schwieriger wurde es für mich.
Vielleicht kommt es darum ein wenig "verschraubt" an. Ich hatte noch viel mehr Gäste.:D

Die letzte Strophe steht in Kladde anders. Ich ahnte nicht, das sich die Liebe so typisch schlichtend anbietet. (Ich weiß es aber.:))

Solltest du noch einmal schauen, hier die letzte "Urstrophe":

Ich habe fast gelernt mich abzufinden,
die Gäste als gegeben zu betrachten.
Das Nichts, das ihnen folgte beim Verschwinden,
diktierte Phrasen - höfliches Beachten.


Danke für Kritik und Lob.


Liebe Chavali,

ich habe das Gefühl, als würdest du solche Party kennen:

Zitat:

Zitat von Chavali
Dadurch bekommt das Gedicht so etwas Lebendiges und man wähnt sich mitten im Kreis des Geschehens.

:D

Schau bitte, was ich Quicksilver schrieb.

Ja, es stimmt mit "künstlich".
Ich könnte mich natürlich damit ausreden: Die Gäste sind auch nicht wirklich echt. :rolleyes:

Doch ich merke schon - ich sollte nicht zu lange sinnieren.

Danke auch dir, liebe Freundin.

Euch beiden liebe Grüße
Dana

ruhelos 30.07.2010 11:09

hallo dana,

ein interessantes Werk hast du hier verfasst, welches ich erst einmal in Ruhe betrachtet habe, um den Sinn richtig zu erfassen, ehe ich es nun kommentiere. Welch eine gute Idee, die bunte Gefühlswelt der Menschen zu personifizieren und viele davon auf eine Feier einzuladen. Alle Gefühle verblassen natürlich, so bald die Liebe auftaucht. Treffender kann man es wohl nicht sagen. Das Ganze hast du noch in ein Reimmuster, den Kreuzreim gefasst. Gern gelesen und kommentiert.

Viele Grüße
ruhelos

Lena 03.08.2010 14:25

Zitat:

Zitat von Dana (Beitrag 45094)
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Sofort begann die Freude einzulenken

mit einem Lichtblick auf das stille Glück,
als wollte sie die Feier neu gestalten.
Ja, selbst die Sicherheit nahm sich zurück,
nur konnten Schmerz und Leid nicht an sich halten.

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Wunderschön!



Liebe Dana.

Was für ein schönes Gedicht!

Deine Zeilen umspielen mich mit einer wohlbekannte Melodie,

dessen Ende man nie absehen kann.

Katzi hat es schon gesagt, deine Zeilen sind Lebendig, das gefällt mir sehr.

Freude und Liebe sind unser stärkster Halt.

Sechs Strophen, die mir absolut gefallen.

Liebe Grüße an dich wünscht dir

Lena :)

Dana 25.08.2010 21:30

Liebe ruhelos,

ich erwische mich bei Diskussionen meist dabei, dass ich hinterfrage und Gefühle wie auch Geschehen personifiziere. So sehr, dass manchmal die Person selbst verblasst - und dann erschrecken wir.
Was machen Hass, Neid, Oberflächlichkeiten mit mir?
Welche Bedeutung haben Haus, Auto, Konto und Kleidung?

Ohne jene zu unterordnen - ohne Liebe sind sie nichts. Das "Belanglose" ist mir wichtiger denn je.

Danke für deinen schönen Kommi.

Liebe Grüße
Dana



Liebe Lena,

wir kennen uns ausschließlich über Gedichte und Kommentare - und doch viel mehr.
In Gedichten "verraten" wir so manche Lebensbegebenheit und Lebenserfahrung.
Durch beide spiegeln wir ein Leben wieder, dass Menschen (uns) verstehen läßt.

Wir werden sicherlich noch so manches Fest feieren.;)

Liebe Grüße
Dana


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