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Falderwald 19.04.2010 19:25

Ein bisschen Asche
 
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Ein bisschen Asche


Man sitzt auf der gepackten Tasche
in exklusiver Heimflugwelle,
da spuckt ein Berg ein bisschen Asche,
schon kommt kein Flieger von der Stelle.

Das Schicksal mischte seine Karten
und ließ den Zufall sie verteilen,
jetzt heißt es anstatt heimwärts starten,
ein wenig noch am Ort verweilen.

Der Urlaub wird jetzt richtig lange,
ein Trost jedoch, bevor man trauert:
Der letzte Ausbruch, keine Bange,
hat nur zwei Jahre lang gedauert.


Falderwald
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Gert-Henrik 19.04.2010 20:06

Jaja ;)

volle Langeweile und weit weg von daheim, von wohlvertrauten Kontrollmechanismen, die Pille respektive Kondome irgendwo in den Untiefen der Koffer... Erinnert ein wenig an die berühmten Stromausfälle. Bin gespannt, ob es einen messbaren Vulkanobabyboom geben wird.

Nettes Werk, mit flotter Note und einem bissigen Augenzwinkern am Ende
passt scho :)

LG, L.

Falderwald 20.04.2010 22:57

Hi Limes,

du wirst lachen, weißt du was ich für Zeilen im Kopf hatte?

Verzweifelt mancher doch im Stillen
wenn sich der Urlaub nun verlängert,
denn fehlen Kohle und auch Pillen
wird manches Mädel auch geschwängert.

So ähnlich ging mir das durch den Kopf.
Bin ja auch mal gespannt, ob der Vulkan ein paar neuen Erdenbürgern Leben einhaucht, schauen wir mal...;)

Das Ende sollte keineswegs schadenfroh klingen, denn in eine solche Lage zu geraten, ist sicher nicht angenehm, die Konsequenzen sind in vielen Fällen kaum abzusehen.

Es geht halt um die aktuelle Situation und ein Witzchen darüber.


Danke für deinen Kommi...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald

Quicksilver 21.04.2010 19:13

Hi Faldi,

auch ich musste schmunzeln. Zuerst dachte ich: "och nö, nicht so ein Gedichtversuch zu einem aktuellen Thema". Mein Mut wurde jedoch belohnt ;)

Ein gelungenes und humoristisches Gedicht mit ironischer Note und einer Prise Ernsthaftigkeit.

Gern gelesen.

Gruß
von
Quicksilver

Chavali 21.04.2010 19:30

Lieber Faldi,

na gut, ich geb zu:
Ein bisschen schmunzeln musste ich auch ob des Fazits in den letzten zwei Zeilen.
Und du hast deinen Text in "Spaß" eingestellt, was suggerieren soll, dass man die Sache humoristisch sehen soll.
Den Betroffenen bleibt ja auch nix anderes übrig - aber ich möchte nicht Betroffener sein :rolleyes:

Ein aktuelles Thema auf den Punkt verdichtet: Perfekt wie immer.

Aschefreien Gruß,
Chavali

Dana 21.04.2010 20:37

Lieber Faldi,

hier ist es wie das Nichtlesen einer bestimmten Zeitung.:D

Man ist nicht "gemein und schadenfroh" - doch ein kleines, freches Grinsen kann man sich nicht verkneifen.

Das liegt haupsächlich an deiner Verdichtung. Was ein bisschen Asche für Auswirkungen haben kann.:cool: Warten wir es ab....

Ist es nicht bemerkenswert, was man nur zu hören bekommt? Verluste, Verluste, Verluste.:eek:
Bald weiß man nichts mehr vom Vulkan und seiner Asche - die Verluste hallen aber noch lange nach. Das kann man nur mit Humor verkraften.:)

Liebe Grüße
Dana

Falderwald 24.04.2010 18:24

Hey Quick,

ja, einen aktuellen Zustand zu veralbern ist nicht so ganz leicht, ohne Schadenfreude dabei einzubauen.
Das wollte ich vermeiden, sondern wirklich nur so eine Art Galgenhumor abliefern.
Wenn's angekommen ist, freue ich mich natürlich...:)


Liebe Chavi,

genau an der Stelle sollte der Leser auch schmunzeln, denn, wie du schon selbst schreibst, sollte man es mit ein wenig Humor nehmen.
Dann wird oftmals vieles leichter, denn ändern kann man es sowieso nicht.
Wer sich dann noch ärgert, belastet sich nur selbst...:)


Liebe Dana,

das stimmt, aber das Grinsen bleibt einem im Halse stecken, wenn man von den Verlusten hört.
Also ist das Gedicht ein kleiner Trost für uns alle, denn die Zeche bezahlt, wie immer, der Steuerzahler, ist doch klar.
Sind ja nur läppische zwei Jahre.
So ein blöder Vulkan. .. .:)


Vielen Dank für eure Kommentare und das Lob...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald

ruhelos 03.05.2010 12:58

hallo falderwald,

dein Gedicht: Ein bisschen Asche gefällt mir. Der Titel könnte durchaus auch anders zu verstehen sein, denn das bisschen Asche kostet uns ein bisschen Asche (Geld). Ernsthaft und dennoch mit ein wenig Witz und Ironie ist dein Gedicht gwürzt. Gern gelesen.
PS: Manchmal bringt uns so eine Naturgewalt im wahrsten Sinne des Wortes auf den Boden der Tatsachen zurück.
Viele Grüße
ruhelos

Falderwald 09.05.2010 21:02

Liebe ruhelos,

endlich jemand, der die Zweideutigkeit des Titels erkennt...;)

Du hast Recht, so eine kleine "Naturkostrobe" zeigt dem Menschen manchmal auf, an welcher Stelle er wirklich steht.
Das ist so wie mit Ikarus.
Wer seine Flügel mit Wachs zusammenklebt und der Sonne zu nahe kommt, der wird mit Sicherheit hart auf den Boden prallen.
Hochmut kommt vor dem Fall.

In diesem Sinne hast du richtig interpretiert.


Vielen Dank für deinen Kommentar...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald

Lena 10.05.2010 11:43

Lieber Faldi.

Ein bisschen Asche :) ein schöner doppelsinniger Titel.

Ich glaube, das bisschen Asche wird noch lange ein Thema bleiben.

Der Wind weht Richtung Balearen...mein Bruder fürchtet um seinen Urlaub, die anderen fürchten um zu wenig Einnahmen.

Zwei Jahren sind eine lange Zeit..und es wird eine sehr teure Zeit werden..

Dein Gedicht ist Humorvoll, dennoch macht mich sowas immer sehr nachdenklich.

Sehr gerne gelesen, und darüber nachgedacht.

Lena :)


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