Gedichte-Eiland

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Dana 18.02.2009 22:09

Assoziation
 
.
.
.


Bin kurz im Supermarkt,
um etwas Obst zu holen
da streift mein Seitenblick,
noch zwischen den Regalen
den blauen Traubensaft.


~Ich bleibe stehn und in Gedanken
geh ich zurück zu jenem Tag,
wo wir aus einer Flasche tranken,
die nackten Füße tief im Sand.
Die Zeit stand still und doch wurd's Nacht,
zum Sterneknistern sang das Meer,
die Stunden konnten wir nicht halten,
der Abschied fiel unendlich schwer.~



Zurück im Neonlicht.
Wo bin ich nur gewesen?
Dann ruft mir jemand zu,
ihm aus dem Weg zu gehen;
und ich - ich brauch nichts mehr.

.
.
.

Klatschmohn 18.02.2009 23:24

Liebe Dana,

da sind die Gedanken aber gewandert, dass LI sogar im grellen Neonlicht an eine, offensichtlich, süße Begebenheit denkst.
Schön gemacht, der Wechsel zwischen Tag und Traum läßt einen selbst träumen.

Liebe Grüße,
Klatschmohn

DerKleinePrinz* 19.02.2009 17:00

Liebe Dana :)

Zuerst dachte ich mir, dass der Schuss hier wohl nach hinten losgeht, aber dann kam die zweite Strophe und ich verstand auch die erste und dann war ich in Bann gezogen von dieser wunderbaren Eigendynamik, die dein Gedicht hat. Fein :)

Liebe Grüße
Der Kleine Prinz*

Leier 19.02.2009 17:08

Liebe Dana -

alles ist schön an Deinem Gedicht. Die letzte Zeile ist dermaßen gehaltvoll, daß ich mir eine Antwort dazu versage.
Aber ich kann mich nicht enthalten, diese
wunderschöne Strophe hierherzusetzen:



~Ich bleibe stehn und in Gedanken
geh ich zurück zu jenem Tag,
wo wir aus einer Flasche tranken,
die nackten Füße tief im Sand.
Die Zeit stand still und doch wurd's Nacht,
zum Sterneknistern sang das Meer,
die Stunden konnten wir nicht halten,
der Abschied fiel unendlich schwer.~

Lediglich aus dem "knistern" hätte ich das altmodische "funkeln" gemacht.
Aber meine Erinnerung hat hier wohl das Szepter in die Hand genommen.

Lieben Gruß
von
cyparis

Chavali 19.02.2009 17:10

Liebe Dana,

das ist mir auch schon passiert:
Ein Wort, ein Gegenstand, ein Gefühl lässt einen zurückdenken an eine ferne, längst vergangene Zeit.
Man verknüpft diese mit den momentanen Umständen, wenn auch meistens nur sehr kurz...

Durch die Absetzung der Farben der einzelnen Strophen hast du das sehr gut transportiert:

Gegenwart - Vergangenheit - Gegenwart.

Ich sage gelungen und freue mich, diesen deinen Text gefunden zu haben.

Liebe Grüße,
katzi

Dana 21.02.2009 21:11

Liebe Klatschmohn,
die Gedanken wandern immer wieder, gerade beim dunkelroten Traubensaft.;)
Ich bin von dieser Art. (Ich oder mein lyr.Ich? - Hier lebe ich vom Mischmasch.)
Ich liebe Tagträume, weil mir die Nächte oft Albträume servieren, von Kind an.
Dass ich dich zum Träumen verleiten konnte, freut mich ganz besonders.

Lieber DerKleinePrinz*,
dein Kommi zeigt in seiner "Verdichtung" sehr schön auf, dass du verstanden hast. Verstehen kann man nur, was man selbst er- oder gelebt hat.
"Lobhudelei" hin, "Lobhudelei" her - hier kam sie von dir. Das schmeichelt unendlich und beflügelt ein Dichterherz.

Liebe Cypi,
herzlichen Dank. Ich muss dir etwas erklären:
Ich persönlich lasse selten die Sterne "funkeln". Es hat mit mir selbst zu tun.
Immer, wenn ich sie sehe, knistern sie. Ich kann es wirklich hören.
Wasser, Blätterrauschen, Grillenkonzerte und Stürme entfalten sich zu Sinphonien. Sterne knistern. Ich mag sie, ich bewundere sie - doch ich empfinde immer eine distanzierte Kühle. Einverstanden?
Die Assoziation bleibt davon unberührt.

Liebe Katzi,
ganz genau - ein Wort, ein Gegenstand, ein Gefühl.:)
Ein Forum kann nüchterne Politik bedeuten - ich höre Forum und sehe ein Dichter-Eiland: Katzi, Klatschmohn, Alive, Danse Macabre, norbert, Lena, Medusa, DerKleinePrinz*, basse, eKy, Archimedes, Cyparis, Pnazerknacker, Seeräuber-Jenny, Hans, Kamelot, erindrud, Sedinus, Ibiado, Pflaumenmus, syranie, Linde, tini, der_Schneider, Hakenarmholzbeinpietje,
Dopamin, Mister @, Linde, ragtek, Danni, Fred und Falderwald.
Assoziationen sind einfach schön.:)

Euch allen herzlichen Dank und
liebe Grüße
Dana

wolo von thurland 19.07.2011 11:18

hallo dana

ich erlaube mir mal, eines deiner gedichte auszuwählen, um zu sagen, was mir gefällt.
ich weiss, dass das einer klaren selbstüberschätzung meinerseits entspricht. sorry for trespassing. aber wenn ich deine texte lese, macht mir das doch wieder mut, über die arbeit der dichterin zu schreiben. bitte nimm es mir nicht übel, wenn ich so tue, als könnte ich davon überhaupt etwas verstehen.

ich empfinde deine sonatine hier als spannungsvoll und doch harmonisch. (ich rede nicht von der erzählten geschichte, sondern von der Erzählweise.)

der erste satz (allegro) enthält in würziger kürze nur gerade die exposition des themas, er passt in tempo und länge zu „kurz noch was einkaufen“.

dann folgt quasi als einschiebsel - in der filmsprache könnte man es vielleicht sowohl als "rückblende" bezeichnen wie sich ein "still" oder ein "cut in" (ginton möge mir verzeihen) vorstellen - das (davon-)schweben in gedanken- und gefühlswelt (adagio sostenuto). die töne hängen in der luft. in den letzten takten folgt aber bereits der abschied aus dem zweiten satz, in einem "unendlich schweren" akkord.

der dritte satz (vivace) nimmt die melodie des ersten wieder auf, variiert sie aber in einer fünfgliedrigen fuge.

so. nun hoffe ich, du kannst mit meiner kritik was anfangen. nur wenn du es wünschtest, würde ich auch schreiben, wo ich eher schwächere stellen im text sehe.

gruss von wolo


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