Fritz Bollmann
 

In Ulm passierte das Malheur:
Vom Donauufer der Friseur,
saß in einem morschen Kahn,
er wollte angeln dort, sodann…

Da fiel doch diesem armen Schwein
die Angelgert` ins Wasser rein.
Er wollt noch greifen nach der Ruten,
schon stürzt er nach ihr in die Fluten.

“Ihr lieben Leute, rettet mir,
bin aus der Altstadt der Barbier.“
Die Angel, die wurde gerettet,
er tot ans Ufer nur gebettet.

Kam zum Petrus in den Himmel,
läutet an der Tür die Bimmel.
“Bin in der Donau grad ersoffen“,
sprach er diesen an betroffen.

Komm ich auch langsam in die Jahre,
schneid und rasier ich alle Haare.
Der Herrgott meint: “Führt ihn zu mir,
auf das er mich ganz glatt rasier.“

Man sah den Typ zum Pinsel greifen
und das Gesicht vom Herrgott seifen.
Zitternd nahm er dann das Messer,
das konnte er auf Erden besser.

Der liebe Gott schrie: “Oh du Graus,
das hält nicht mal der Teufel aus!
Du solltst mich doch nicht massakrieren,
sonder einfach nur rasieren!"

Gott wies auf die Himmelsleiter:
"Kratze mal in Ulm gescheiter.
Kannst gleich wieder nach unten gehn,
ich lasse mir nen Vollbart stehn."




Zum Andenken an den 1901 verstorbenen F. Bollmann

Lieber Panzerknacker!

Wieder ein typisches Knacki-Gedicht mit lockerer Pointe!
Jetzt weiß ich auch, warum der liebe Gott einen Rauschebart hat!

Lieben Sonntagsgruß
von
cyparis


Satzzeichen:

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In Ulm passierte das Malheur, (Doppelpunkt statt Komma)
vom Donauufer der Friseur, (Vom...) (Komma weg)
saß in einem morschen Kahn,
er wollte angeln dort, sodann… (er wollte angeln auf des Wassers Bahn?)

Da fiel doch diesem armen Schwein, (Komma weg)
die Angelgert` ins Wasser rein.
Er wollt noch greifen nach der Ruten,
schon stürzt er nach ihr in die Fluten.

“Ihr lieben Leute, rettet mir,
bin aus der Altstadt der Barbier.“
Die Angel, die wurde gerettet,
er tot ans Ufer nur gebettet.

Kam zum Petrus in den Himmel,
läutet an der Tür die Bimmel.
“Bin in der Donau grad ersoffen“,
sprach er diesen an betroffen.

Komm ich auch langsam in die Jahre,
schneid und rasier ich alle Haare.
Der Herrgott meint: “Führt ihn zu mir,
auf das er mich ganz glatt rasier.“

Man sah den Typ zum Pinsel greifen
und das Gesicht vom Herrgott seifen.
Zitternd nahm er dann das Messer,
das konnte er auf Erden besser.

Der liebe Gott schrie: “Oh du Graus,
das hält nicht mal der Teufel aus. (Ausrufezeichen statt Punkt)
Du solltest mich nicht massakrieren, (Du sollst mich doch nicht massakrieren,)
sonder einfach nur rasieren.(...rasieren!")

Da wies Gott auf die Himmelsleiter, (Gott wies auf die Himmelsleiter.)
kratze mal in Ulm gescheiter.(Gänsefüßchen)
Kannst gleich wieder nach unten gehn,
ich lasse mir nen Vollbart stehn. (Gänsefüßchen)

****

so, das wars von mir.

Ganz lieben Gruß
von
cyparis

Hallo Cypa,

wenn du irgendwelche Fragen hast, stell sie mir nur.
Ich hoffe, ich werde sie immer zu deiner Zufriedenheit
erklären können. Und du, du kannst mir ja die Kommatas
erklären.:rolleyes:

Der Michael grüßt dich überaus herzlich

Nee, lieber Panzerknacker,

so jehts nich! De Fritze jehört anne Havel nach Brandenburg bei Berlin! Und Du versetzt de Emmerich anne Donau und ooch noch nach Ulm! Wat solla da? Na weeste!

Lustig gedichtet und flott gereimt.

Ein paar Interpunktionsfehler habe ich entdeckt, da wird sich Cyparis sicher drum kümmern. Sprachlich und technisch ist Dein Gedicht auch nicht ganz korrekt; ein typischer Panzerknacker halt.

Ich habs trotzdem sehr gerne gelesen, das Original habe ich seit Ewigkeiten nicht mehr gehört (das ist metrisch übrigens auch nicht perfekt)! Eine hübsche Idee von Dir, den Fritze mal wieder ins Gespräch zu bringen.

Grinsende Abendgrüße,
Medusa.

Hallo Medusa,

ich hatte mal das Lied vom Bollmann Fritze gelesen. Daraufhin habe ich es einfach umgeschrieben auf meinen Figaro, welcher in Ulm, in der Nähe der Donau sein Geschäft hatte. Hatte ist schon richtig, er ist zwar nicht im Himmel, aber in Rente.

Der Knacki grüßt dich