Gedichte-Eiland

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a.c.larin 05.05.2010 18:55

Im Rapsfeld
 
Es wogt im Weiten über sanfte Kuppen
das helle Gold wie froher Sonnentanz.
In Reih und Glied gezog’ne Diener, Truppen,
die hügelan marschieren, füllen ganz

den Horizont in seiner vollen Breite,
so leuchtend gelb, dass es ins Auge drängt!
Bescheiden steht ein Baum dort an der Seite,
als hätte ihn die Masse eingezwängt.

Doch fährt ein Windstoß durch die goldnen Scharen,
dann neigen sie sich stumm und winken sacht,
als kose einer mit der Liebsten, ihren Haaren,
Gefangner selbst im Liebreiz ihrer Pracht.

Sogar im Mondlicht schimmern hell die Blüten,
als ginge ihnen nie der Zauber aus!
Und Engel fliegen stille und behüten
Das Land im Weiten und dich, Mensch, zuhaus.

Chavali 05.05.2010 19:16

Liebe larin,

wie schön!
ich mag Rapsfelder sehr!
Du hast sehr schöne Bilder in poetischer Weise fein verdichtet.
Besonders melodisch sind die strophenübergreifenden Reime.
Die beiden letzten Zeilen
Zitat:

Und Engel fliegen stille und behüten
Das Land im Weiten und dich, Mensch, zuhaus.
hätte es meiner Ansicht nach nicht gebraucht, die Bilder vom Rapsfeld benötigen kein Fazit -
dazu sind sie zu schön :)
Aber das ist ja nur meine Sichtweise.

Der einsame Baum, um den es hier geht, ragt wie ein Denkmal über das Feld,
ist wie ein Wächter über das Gold des Frühlings.


Goldgelben Gruß,
Chavali

a.c.larin 24.05.2010 10:56

hallo chavali,

danke für deine lieben zeilen!
auch wenn du meinst, es hätte die engel nicht gebraucht in dem bild,
ich denke: ein paar engel mehr könnten dieser welt nicht schaden -
und über manchen orten fliegen sie eindeutig zu hoch und auch zu selten.

worauf man den frieden, der über einer bestimmten landschaft ruht, zurückführt, ist natürlich geschmackssache, und ob nun ein baum über allem wacht, oder ein engel oder etwa der mensch selber - hauptsache, es gibt diese momente der achtsamkeit und den geist der be -achtung.

denn so bekommt alles seinen angemessenen wert.

liebe grüße,
larin

Dana 25.05.2010 23:19

Liebe larin,

immer wenn ich Rapsfälder sehe, rufe ich aus: "Und die Welt ist doch schön."

Diese Schönheit hast du total eingefangen und lyrisch besungen.

Diese Verse sind mehr als bestechend:

Zitat:

Zitat von larin
Sogar im Mondlicht schimmern hell die Blüten,
als ginge ihnen nie der Zauber aus!

Auch wenn ich weiß, dass man Momente wahrnehmen soll - mich übekommt jedes Mal eine Melancholie, ob der Kürze dieses Zaubers.
Vielleicht liegt es daran, dass ich nicht täglich dazu komme, das Gold zu genießen.

Ich liebe Rapsfälder und deines besonders.

Liebe Grüße
Dana

Galapapa 28.05.2010 10:17

Hallo larin,
endlich habe ich mal wieder Zeit gefunden, ins Forum zu schauen und da ist mir gleich Dein zauberhafter Beitrag aufgefallen.
Wohl dem, der die farbige, lebendige Umwelt so beschreiben und in so schöne Worte kleiden kann! Der verfügt über die glückliche Gabe, aus der Schönkeit der Natur um uns Kraft und Freude für die Seele zu schöpfen.
Mir gefällt die letzte Strophe am besten. In den Engeln sehe ich die guten Geister, die in einer solch nächtlichen Szenerie die geheimnisvolle Luft erfüllen.
Für mich ist Dein Beitrag Romantik in zeitgemäßer Sprache.
Sehr gern gelesen und kommentiert!
Galapapa

a.c.larin 30.05.2010 09:03

hallo dana,

ich kenne das auch: die trauer über die rasche vergänglichkeit des schönen.
darum liebe ich wohl auch orchideen so sehr: ihre schönheit dauert geraume zeit an!
da habe ich zeit, mich daran sattzusehen.

hallo galapapa,
Zitat:

Romantik in zeitgemäßer Sprache.
darüber freue ich mich besonders!

danke den beiden besuchern, larin

Erich Kykal 01.06.2010 10:40

Hi, larin!

Eine wunderbare Reminiszenz ans Zeitalter der Romantiker!

Einmal mehr stellst du dein großes Talent unter Beweis.

Zu meckern hab ich nix, schau mal an!

Deine Schmiegezeilen schmeicheln Ohr und Seele!

Allergernst gelesen!

LG, eKy

a.c.larin 07.06.2010 19:48

hallo erich,

der nixbemäkelnde kykalkäfer ist ja so was von selten - was für ein genuss, ihn mir auch einmal eingefangen zu haben...

freu:)
larin


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