Gedichte-Eiland

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a.c.larin 22.07.2009 08:12

Fern und nah
 
Ich bin dir fern und nah,
doch aus der Ferne näher
als ich dir jemals in der Nähe war!

So bist du stets bei mir,
doch wärst du selber hier,
hätt ich dich jäh verlorn,
den leisen Klang,
den du verdeckst durch Leben,
dein schnelles, lautes Streben -
und mir wär bang!

Ich geb dich lieber frei
und denke aus der Ferne
an dich (und tu es gerne),

Was immer ich draus lerne,
ich sage still : Es sei!

Archimedes 23.07.2009 00:07

Liebe larin , großartig !!

Ich bin dir fern und nah,
doch aus der Ferne näher
als ich dir jemals in der Nähe war! ( "in der Nähe" würde ich weglassen )

So bist du stets bei mir,
doch wärst du selber hier,
hätt ich dich jäh verlorn, ( hätt ich ihn jäh verlorn, )
den leisen Klang,
den du verdeckst durch Leben, ( den du verdeckst mit Leben, )
so schnelles, lautes Streben - ( durch schnelles, lautes Streben
und mir wär bang!

Ich geb dich lieber frei
und denke aus der Ferne
an dich ( und tu es gerne).

Es sei nun, wie es sei. ( würde ich weglassen a. Plattitüde, b. Ich geb ihn frei (aktiv), es sei nun, wie es sei (passiv) = Widerspruch . Dass sich auf "frei" nun nichts reimt, stört nicht. )

Jetzt bin ich schon zuende. Dein Gedicht hat mir besonders gefallen, da Liebe nur gedeien kann, wenn man sie freilässt wie ein Vogel. Nur dann kann sie singen, manchmal mit leisem Klang. Bemerkenswert finde ich, wie du so kurz es hinbekommen hast, dass Karriere und Arbeitshektik sich selten mit zarter Zuneigung vereinbaren.

Gerne gelesen und damit beschäftigt
Gruß Archimedes ...dessen Gedanken noch um das Thema kreisen

a.c.larin 23.07.2009 16:16

lieber archimedes,

bisschen schwierig zu erklären ,worums da geht, aber ich versuchs:
dieses gedicht steht zwar in der rubrik "liebesträume", hat aber nichts mit erotik zu tun, daher auch nicht zwangsläufig mit "ihm".

es hat mit den (mitunter auch sehr innigen) gefühlen zu tun, die man für einen ganz besonderen freund ( oder in dem falle: freundin) empfindet.

es geht auch nicht um arbeitshektik , sondern um unterschiedliche lebensrhythmen ( schneller - langsamer , "leiser-lauter") , die ein einander-begleiten in der nähe einfach nicht zugelassen haben.
trotz sympathie und zuneigung.
schwierig zu verstehen, wenns einem passiert.
noch schwieriger zu erklären.
hab es erstmals ( nach zehn jahren !) für mich selber geschafft, diesen sachverhalt in worten sprachlich fassbar zu machen.
ein glücksfall, weil ich mich doch auch selber immer wieder gefragt habe: warum?

daher ist mir die zustimmung am schluss (plattitüde oder nicht) einfach wichtig. einer so schwierigen sache zustimmen zu können ist an sich schon schwierig. vielleicht sollt ichs noch anders formulieren, damit es in den ohren meiner mitmenschen nicht banal klingt. aber wie?

an dieser letzten zeile hab ich selber schon eine weile gebastelt - werd sie aber nochmals überdenken!

vielen dank für deinen kommi!
larin

Archimedes 23.07.2009 22:36

Liebe Larin, dein Gedicht ist hier schon richtig. Schließlich sind Sympathie und Zuneigung Schwestern der Liebe. Ich hatte es von vornherein so gesehen, wie du es jetzt beschrieben hast. Mein Vorschlag "hätt ich ihn jäh verlorn" bezog sich nicht auf eine Person, sondern "den leisen Klang", wie du in der nächsten Zeile schreibst.
Deinen neuen Schluss finde ich besser.

Gruß Archimedes ... der mit den klingenden Kreisen

a.c.larin 24.07.2009 09:32

lieber archimedes,
ja, ich bin mit dem neuen schluss auch mehr zufieden!
danke für denn kleinen schubs!

larin


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