Gedichte-Eiland

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Chavali 17.10.2013 18:19

Nach Süden
 


Nach Süden geht der Vogelzug,
die große Kranichformation.
Er findet hier nicht mehr genug
an Wärme, Nahrung - Endstation.

Die Schreie rühren an mein Herz,
sie sprechen von der Wiederkehr
im kühlen Frühjahrsmonat März,
und danach sehne ich mich sehr.

So zieht er nun mit weitem Schlag
dem Süden zu, ans warme Meer.
Ich warte auf den fernen Tag,
auf die ersehnte Wiederkehr.




Dana 17.10.2013 19:46

Liebe Chavali,

ja, sie formieren sich - Kraniche, Wildgänse, Störche und viele Kleingefiederte.
Die Schreie stimmen fast traurig, aber sie beinhalten auch ein Versprechen.
Außerdem gönnen wir ihnen die Wärme.:)

Diese Bilder und Gedanken kamen mir beim Lesen - dein Gedicht gefällt mir sehr. So sehr, dass ich ein paar Veränderungen wage, die nichts anfordern, nur aufzeigen wollen:


Nach Süden geht der Vogelzug,
die große Kranichformation,
er findet hier nicht mehr genug (der Vogelzug)
an Wärme, Nahrung - Endstation.

Die Schreie rühren an mein Herz,
versprechen aber Wiederkehr
im kühlen Frühjahrsmonat März -
und danach sehne ich mich sehr.

Drum zieht dahin mit weitem Schlag
dem Süden zu, ans warme Meer.
Ich warte auf den fernen Tag,
auf die ersehnte Wiederkehr.

Liebe Grüße,
Dana

(Ab morgen ist der März schon einen Tag näher.)

Chavali 17.10.2013 19:58

Zitat:

er findet hier nicht mehr genug (der Vogelzug)
huch, liebe Dana, natürlich hast du recht :o
Ich hatte erst die Zeile 2 anders formuliert, bei der die dazugehörige dritte Zeile gepasst hätte.
Nun aber ist der Begriff Vogelzug Singular - klar also ;)
Zitat:

dein Gedicht gefällt mir sehr.
So sehr, dass ich ein paar Veränderungen wage,
die nichts anfordern, nur aufzeigen wollen:
Aber immer gern :)
Für die Strophen zwei und drei hast du auch je einen Änderungsvorschlag - darüber denke ich nach.

Hab lieben Dank!

Sei lieb gegrüßt!
Chavi

ginTon 17.10.2013 20:06

Hi chavilein,,

Sehr hübsche Naturlyrik, natürlich die Kranichzüge sind besonders schön. ;):)
Eins zwei Änderungen hätte ich auch vorgenommen, sind aber anders als
Danas...Würde es ehrlich gesagt auch nicht so lassen, da mit dem Vogel-
zug allgemein der Zug der Vögel gemeint ist, daran aber zig Formationen
mit ca. 10-20 Tieren. Die treffen sich manchmal an den Felder der Elbe.
Also da ziehen die Vögel immer Gruppenweise...Wenn du hier schaust,
weißt du was ich meine: Vogelzug

Zitat:

Nach Süden geht der Vogelzug,
die große Kranichformation,
sie finden hier nicht mehr genug
an Wärme, Nahrung - Endstation.
hier würde ich Plural wählen, da es sich meines Erachtens besser anhört. :o

Nach Süden geht der Vogelzug,
die großen Kranichformationen,
sie finden hier nicht mehr genug
an Wärme; Nahrungsendstationen.


Zitat:

Die Schreie rühren an mein Herz,
sie sprechen von der Wiederkehr
im kühlen Frühjahrsmonat März -
und danach sehne ich mich sehr.
Klasse Strophe, gefällt mir gut...

Zitat:

Doch zieht nun jetzt mit weitem Schlag
dem Süden zu, ans warme Meer.
Ich warte auf den fernen Tag,
auf die ersehnte Wiederkehr.
Hier würde ich einfach Pronomen nehmen

Sie ziehen (jetzt o. nun) mit weitem Schlag
dem Süden zu, ans warme Meer.
Ich warte auf den fernen Tag,
auf die ersehnte Wiederkehr.


jip man könnte zwar auch schreiben "Ich warte auf sie jeden Tag...." aber ok..

insgesamt gefällt es mir gut :)...gerne mit beschäftigt,

liebe Grüße ginnie

Erich Kykal 17.10.2013 20:30

Hi, Chavi!

Was mich sofort störte, war S3Z1: "Doch zieht nun jetzt..."

Abgesehen von dem fürchterlich doppelt gemoppelten "nun jetzt" verfällst du hier unvermittelt und ohne Vorwarnung in direkte Anrede, was für den Leser verwirrend ist.
Logischer wäre, unter Bezugnahme auf den in S1Z1 erwähnten Vogelflug: "So zieht er nun..."

Vor dem "und" in S2Z4 würde ich am Ende von S2Z3 ein Komma statt eines Bindestrichs setzen.

Gern gelesen!

LG, eKy

Chavali 18.10.2013 17:27

Hi ginnie,

ich habe mir den Link zum Vogelzug angeschaut, sehr interessant.

Nun, ich habe nicht auf einer Wiese gestanden oder auf einem Feld und habe diese Beobachtungen gemacht.
Ich hatte einfach diese Idee, darüber ein Gedicht zu schreiben.
So ganz allgemein :)

Was die Vorschläge zur Änderung betrifft, habe ich schon für S1 eine Lösung gefunden.
Für Zeile1 in Strophe 3 wird es auch eine Änderung geben.
Zitat:

Sehr hübsche Naturlyrik,
Danke dir!


Hallo Erich,

Zitat:

Abgesehen von dem fürchterlich doppelt gemoppelten "nun jetzt" verfällst du hier unvermittelt
und ohne Vorwarnung in direkte Anrede, was für den Leser verwirrend ist.
Logischer wäre, unter Bezugnahme auf den in S1Z1 erwähnten Vogelflug: "So zieht er nun..."
Das ist der Punkt - die direkte Anrede.
Habe aber auch schon selber gemerkt, dass das nicht beim Leser ankommt.
Deswegen werde ich hier auch eine Änderung vornehmen.
Den Bindestrich möchte ich behalten.
Ich denke, er unterstreicht stärker als ein Komma die Zeit, die bis zum März vergehen muss ;)
Zitat:

Gern gelesen!
Schön, das freut mich - und danke für die Anregungen.


Liebe Grüße,
Chavali

Erich Kykal 18.10.2013 17:48

Hi, Chavi!

Das Problem ist ein anderes: "und" ist ein Konnektor, ein verbindendes Wort, der Bindestrich (in der hiesigen Verwendung) hingegen ein Trenner.
Darum erscheint es immer etwas seltsam, direkt nach einem Bindestrich, der einen Satzteil abtennen soll, direkt mit "und" zu beginnen.

Aber es ist und bleibt dein Gedicht, daher keine weiteren Einwände.

LG, eKy

Chavali 18.10.2013 17:54

Zitat:

Das Problem ist ein anderes: "und" ist ein Konnektor, ein verbindendes Wort, der Bindestrich (in der hiesigen Verwendung) hingegen ein Trenner.
Darum erscheint es immer etwas seltsam, direkt nach einem Bindestrich, der einen Satzteil abtennen soll, direkt mit "und" zu beginnen.
Hi Erich,

das ist dann allerdings bedenkenswert.
Wenn das so ist, könnte ich doch eher das und ersetzen?

z.B.
denn danach sehne ich mich sehr.




LG :)

Erich Kykal 18.10.2013 22:08

Hi, Chavi!

Auch "denn" kommt eigentlich stets nach einem Komma, ist nämlich auch ein Konnektor.
Ist der Bindestrich dort wirklich so unverzichtbar?

Wie auch immer - im Namen der "Freiheit der Kunst" geht es gewiss auch so.

LG, eKy

Chavali 19.10.2013 11:34

Hi, Erich,

Zitat:

Ist der Bindestrich dort wirklich so unverzichtbar?
nein, nicht unverzichtbar.
Es ginge auch ohne.
Und darauf kommt es auch nicht an, meine ich.
Der Inhalt ist wichtig und der Klang der Sprache.
Zitat:

Wie auch immer - im Namen der "Freiheit der Kunst" geht es gewiss auch so.
*schmunzel* ja, vielleicht.
Korrekt ist es aber dennoch nicht, wie du mich überzeugt hast.

Ich nehme den ominösen Strich raus, setze aber kein Komma.
Ich mache einen Punkt und schreibe groß weiter.
Das ist mein Kompromiss ;)

Danke für die interessante Unterhaltung und schönen Gruß ins Mühlviertel,
Chavali


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