Gedichte-Eiland

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Cheeny 21.06.2018 12:06

Unwetter
 
Mir gehts nicht gut,
keiner hört mir wirklich zu.
Immer habe ich zu gehn,
immer muss ich funktionieren.
Egal wie alt ich werde,
bleib ich auf einer Plattform stehn.

Bau ich Brücken,
forme neue Wege,
stelle einen Leuchtturm auf,
male Leben mir in bunten Farben,
es ist sinnlos,
die Abrissbirne wartet drauf.

"Hallo Sturm, nimm mich mit,
rase mit mir übers Land,
bläh die Segel, reiß an Bäumen,
regne alte Spuren aus dem Sand."

Mir gehts nicht gut,
unsichtbare Ketten halten mich
in immer gleichen Wänden.
Keine Treppen, keine Stufen,
die nach oben führn und
Blut läuft von aufgerissnen Händen.

Lös mich langsam auf,
schwere Worte sammeln sich,
lehne müde, Jahre fliehen.
Der Boden schwankt,
es grollt in meiner Seele,
während Gewitterwolken ziehen.

"Hallo Sturm, nimm mich mit,
pfeife laut um hohe Mauern,
fege zornig über dunkle Felder,
ich will mit den Wolken trauern.

Hallo Sturm, nimm mich mit,
rase mit mir übers Land,
bläh die Segel, reiß an Bäumen,
regne alte Spuren aus dem Sand."

Chavali 22.06.2018 08:18

Liebe Liara,

das ist ein wenig wie ein Klagelied. Sich ständig anpassen zu wollen oder müssen,
kann auf Dauer frustrierend sein.
Da kommen schon mal die Gedanken nach Veränderung.

Wenn man zu lange damit wartet oder das Dilemma zu spät erkannt wird,
kann es auch für das LI einmal zu spät sein.

Mir gefällt, wie du Naturgewalten (Wind) mit persönlichen Befindlichkeiten kombinierst.
Der Wille zur Veränderung ist deutlich mit leidenschaftlichen Worten ausgedrückt.

Es wirkt auch im Ganzen wie ein Lied....?

Sehr gern gelesen!

Lieben Gruß
Chavali

juli 22.06.2018 08:23

Liebe Liara,

Das könnte ein Song sein. Blues, oder rockig, je nach dem wie das musikalische Gemüt ist!


Es ist wie eine Anklage, verzweifelnd, düster aber auch wütend, wegen dem Sturm.

Sehr gerne gelesen lg ju

Cheeny 01.07.2018 06:19

Liebe Chavali, liebe Juli,

ja es geht um Veränderungen, um Mauern niederreißen, Ketten sprengen und dem Zorn einmal - nachdem man schluckt und schluckt und schluckt - freien Lauf zu gewähren. Wie die stürme, die in letzter Zeit recht heftig über unsere Welt hinwegziehen.
Es geht darum, wieder frei atmen zu können und sich zu erheben, Ballast abzuwerfen und zu fliegen.
So ist es aus dem LI herausgebrochen.

Ihr liegt richtig - es ist ein Song, wenn auch die Melodie noch nicht so ganz steht.

Ich danke euch für eure Kommentare, euer positives Feedback
und wünsche euch einen wunderschönen Sonntag.

Herzliche Grüße
Liara


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