Gedichte-Eiland

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a.c.larin 08.03.2017 18:16

Schlaf
 
Wie seltsam ist es doch, sich niederlegen
im Wissen, dass man träumend sich verliert,
kaum ahnend, ob auf unbekannten Wegen
das Selbst den Weg ins Morgen finden wird!

Wie seltsam ist es doch, in das Vergessen
zu tauchen, ohne Zweifel oder Gram,
sogar erleichtert, dankbar im Ermessen
all jener Lasten, die zuvor man übernahm.

Komm, Bruder Schlaf, du freundlicher Geselle:
Du bist der Eine, der zum Schweigen bringt,
was Kummer je aus tief verborgner Quelle
an Unsaat auswirft, die das Herz durchdringt.

Bedecke du mit dunklem Nicht -Erinnern
für ein paar Stunden heilend mir den Sinn!
Wie seltsam ist es doch, mit dir im Innern
mich zu verlieren, wissend , dass ich bin....

Erich Kykal 08.03.2017 18:24

Hi larin!

Wunder-, wunderschön! DAS ist die begnadete Dichterin, die mir schon viel zu lange fehlte! :Kuss

Schön, dass du ganz und gar zurück bist! Immer her mit den Geniestreichen! Ich dürste! :)
Allein ein Wort wie "Unsaat" schleudert mich stantepede in den literarischen Orgasmus! :D:Blume:

Einzig diese 3 kleinen Tipps:

So lege nun dein dunkles Nicht -Erinnern
für ein paar Stunden heilend über Sinn!
Wie seltsam ist es doch, mit dir im Innern
mich zu verlieren, wissend, dass ich bin....

Das "n" in Z2 ist unnötig, es wirkt unlyrisch, gemeinsprachlich und passt so gar nicht in diese gehobene Sprachhabung, wie ich finde.

Für die unglücklich klingende Verkürzung "verliern" in Z4 gilt ein Nämliches.

S1Z2 ist um einen Heber zu kurz. Könnte man so erweitern: "wohl wissend, dass man träumend sich verliert,".


Allergernst gelesen! :) Wie freu ich mich auf mehr! :)

LG, eKy

fee_reloaded 09.03.2017 11:22

Ich kann mich Erichs Begeisterung nur anschließen, liebe larin!

Da ist eine Leichtigkeit in deinen Gedichten, die sehr anspricht - vielleicht, weil Wortwahl und Inhalt nie in Konkurrenz zueinander stehen. Das ist einfach total stimmig.

Ich hätte auch - wie Erich - beim "übern" das "n" weggelassen. Das ist das einzige Wort, das mir im Vergleich zum Rest etwas zu "flappsig" erscheint hier.

Schön, dich wieder lesen zu dürfen! :Blume:

Liebe Grüße,
fee

Dana 09.03.2017 16:09

Liebe Larin,

schön, dass Du da bist und dann auch noch so.:)
Den Schlaf als freundlichen Gesellen zu begrüßen und so zu beschreiben ist einfach wunderbar.
Ich werde bei der nächsten "Schlafstörung" an Dein Gedicht denken.:Blume:

Liebe Grüße
Dana

a.c.larin 09.03.2017 22:06

hallo ihr lieben,

danke für die freundlichen kommentare und dir erich,
für die hilfreichen tipps!

ich hab ein wenig nachgebessert, da wie dort.
ich hoffe, es mundet!

dem schlaf bin ich persönlich sehr dankbar, denn: wer schläft, ist nicht müde! :)

lg, larin

Kokochanel 11.03.2017 10:16

ein zauberhaftes Werk, liebe Larin. Nicht selten finden wir uns selbst im Schlaf, in dem unsere Träume verarbeiten.
LG von Koko

juli 15.03.2017 11:25

Hallo a.c.larin,

Ich kann mich da meinen Vorrednern anschließen.

Wunderwunderschön!:Blume::)

Du kennst dich aus, sonst würdest du nicht so ein weises lyrisch schönes Gedicht schreiben können.:)

Liebe Grüße sy

:Blume::Blume::Blume:

a.c.larin 19.03.2017 04:02

hallo kokochanel, hallo syranie,

ja, beim schlafen kenn ich mich gut aus!
da sist mein geheimes hobby! :D

chrrr!
larin

Thomas 19.03.2017 09:36

Lieber Larin,

diese Perle ist mir irgendwie durch die Lappen gegangen und ich freue mich, dass ich nun druch die Kommentare darauf aufmerksam wurde. Ich möchte mich dem großen Lob der anderen gerne anschließen.

Liebe Grüße
Thomas


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