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Thomas 30.04.2018 10:32

Am Meer
 
Am Meer

Der Morgenwind spielt Wettlauf mit den Wellen,
die Purzelbäume schlagend, hin zum Stand,
entfliehen, um sich dort versteckt im Sand
zu sammeln an den windgeschützten Stellen.

Jedoch die Mittagssonne blickt hernieder
und zeigt den Wolken, wo das Meer verschwand;
die heben es mit sanfter Hand vom Land
und geben es dem Wind zum Spielen wieder.

Mein Leben zieht am Ufer seine Kreise
und nimmt mich spielend mit auf seine Reise,
bisweilen tobt es wie ein kleines Kind.

Es scheint zu fliehen und sich aufzubäumen
und findet Licht aus weit entfernten Räumen.
Und was noch kommen wird, das weiß der Wind.

Erich Kykal 30.04.2018 10:49

Zitat:

Zitat von Thomas (Beitrag 112522)
Am Meer

Der Morgenwind spielt Wettlauf mit den Wellen,
die Purzelbäume schlagend hin zum Stand
entfliehen, um sich dort versteckt im Sand
zu sammeln, an den windgeschützten Stellen.

Jedoch die Mittagssonne sieht hernieder
und zeigt den Wolken wo das Meer verschwand;
die heben es mit sanfter Hand vom Land
und geben es dem Wind zum Spielen wieder.

Mein Leben zieht am Ufer seine Kreise
und nimmt mich spielend mit auf seine Reise,
bisweilen tobt es wie ein kleines Kind.

Es scheint zu fliehen und sich aufzubäumen
und findet Licht aus weit entfernten Räumen.
Und was noch kommen wird, das weiß der Wind.

Hi Thomas!

Schönes, stimmungsvolles Sonett!

S1Z2 - "Strand", Kommata vor und nach Einschub.
S1Z4 - Kein Komma.
S2Z2 - Komma nach "Wolken".

Einige stilistische Vorschläge zur phonetischen Rundung:


Der Morgenwind spielt Wettlauf mit den Wellen,
die Purzelbäume, schlagend hin zum Strand,
entfliehen, um sich dort versteckt im Sand
zu sammeln an den windgeschützten Stellen.

Jedoch die Mittagssonne gleißt hernieder (oder: glüht, brennt, lacht, blickt, ...)
und zeigt den Wolken, wo das Meer verschwand;
sie heben es mit sanfter Hand vom Land
und geben es dem Wind zum Spielen wieder.

Mein Leben zieht am Ufer seine Kreise
und nimmt mich spielend mit auf seine Reise,
bisweilen tobt es wie ein kleines Kind.

Es scheint zu fliehen und sich aufzubäumen
und findet Licht aus weit entfernten Räumen.
Und was noch kommen wird, weiß nur der Wind.


Was mir inhaltlich nicht so ganz klar ist: Warum wird den Wolken gezeigt, wo das Meer "verschwand"? Wenn es bei Flut ins Land strömt (wovon die Wolken es wieder fortheben, um es dem Wind zum Spielen zurückzugeben), dann "verschwindet" es ja nicht - im Gegenteil!

Nach meinem logischen Gefühl müsste die Str. in etwa so lauten:


Jedoch die Mittagssonne glüht hernieder
und zeigt den Wolken, wo das Meer verschwand;
Gezeitenströme hoben es vom Land
und gaben es dem Wind zum Spielen wieder.


Auf jeden Fall sehr gern gelesen! Sah mich selbst an der Küste, die nackten Zehen im Schaum! :)

LG, eKy

Thomas 30.04.2018 11:52

Lieber Erich,

danke für die Korrekturen. "blickt" klingt besser. Den Schluss lasse ich so stehen.

Wenn das Meerwasser an den Sandstrand kommt, dann sieht es so aus, als würde es zu Teil darin versinken und oft bilden sich Pfützen hinter kleinen Hügeln und Unebenheiten. Nach einiger Zeit ist dieses Meerwasser wieder verschwunden. Ich glaube, die Wolken sammeln es mit Hilfe der Sonne ein. ;)

Liebe Grüße
Thomas

juli 01.05.2018 08:31

Lieber Thomas,

Ein Meergedicht, das lockt mich hervor. Und auch noch ein Sonett.:)

Ich sehe hier den Wellengang, wie er an den Strand kommt und wieder geht. Sonnenlicht und das Spiel mit Ebbe und Flut. Der Wind hat am Meer immer eine tragende Rolle, wie sich Wasser bewegt.

Das Gedicht steht unter nachdenklich, es könnte meiner Meinung nach auch unter Naturgedichten stehen. Aber das ist nicht so wichtig.:)

Ich sehe hier ein LI, das das Meer als Inspiration nimmt und die Bewegung, mit der Weite, die das Meer hat sieht. Ein Symbolgedicht. Ich bin nicht gut im Symbole analysieren.

Einen kleinen Versuch wage ich: Es handelt sich um die Kräfte des Meeres, um Freiheit, Stille, und um die Weite, um Sturm und wieder die Stille. Das Meer, kann spiegelglatt sein, toben im Sturm, und ein Füll des Seins sein. Es kann Land nehmen und wieder schenken.

Deiche bändigen Meere und das ist auch gut so, denn ein zügelloses Meer, kann zum Ungeheuer werden;)

zu: Jedoch die Mittagssonne schaut / blickt hernieder <<< "blickt" finde ich gut:)

zu: Und was noch kommen wird, weiß nur der Wind. <<< da würde ich eKys Vorschlag folgen.:)

Sehr gerne gelesen von sy

:Blume::Blume::Blume:

Thomas 01.05.2018 23:25

Liebe syranie,

vielen Dank für deine Analyse. Bei Erichs Vorschlag für den Schluss stört mich u.A. das "nur". I.A. übernehme ich gerne seine Anregungen und Vorschläge.

Liebe Grüße
Thomas

Erich Kykal 02.05.2018 15:40

Wie wäre es dann mit:

"und was noch kommen wird, erzählt der Wind."

Oder: "..., verweht im Wind."

Oder: "..., verschweigt der Wind."

LG, eKy

Thomas 03.05.2018 07:04

Lieber Erich,

das sind alles sehr gute Möglichkeiten, doch wegen der Prospekt möchte ich gerne die Kurze Pause (Komma! ) an dieser Stelle lassen.

Liebe Grüße
Thomas


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