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Behutsalem 11.04.2009 17:17

Glaubensbekenntnis
 
Wenn das Schweigen mir die Ohren öffnet
und alles Ruhelose kein Gehör findet, weil das Echo
irgendwo, zwischen den Schallmauern deiner Lügen
mir zeigt, wie still das Leben in Wirklichkeit
dann doch nicht ist, verblüfft es mich insofern,
weil ich immer dachte, du bleibst mir als Kletterranke,
dornenbehaftet ewiglich an den Fersen.

Wenn meine Augen versuchen dein Bild zu überhören,
aus dessen Anblick dein Lachen mir heute wesentlich
sympathischer entgegenkommt als gestern, zeigt es mir
wie dumm ich eigentlich war, als ich glaubte, nichts
könnte mich mehr zum Lachen bringen, als dieser Blick,
der mir jetzt, wo ich ihn überhöre, nicht mehr begeistert,
sondern einmal mehr meinen Sehnerv in Frage stellt.

Wenn alles Bunte schwarz, alles Neue alt gelesen wird,
kein Bildband mehr passt, auch der einst so geliebte Schriftzug
seine Spur und das Wort seine Kraft verliert, fange ich wieder an,
an mich zu glauben, weil ich gelernt habe, das Lied
der Sirenen zu entschlüsseln, das dich begleitet.

Dana 13.04.2009 18:34

Liebe Behutsalem,
das lyr.Ich richtet an sich selbst ein Glaubensbekenntnis.
Die angewandte Sprache, reimlos und mit Metaphern versetzt, unterstreicht die Notwendigkeit aus gemachten Erfahrungen.
Elegisch, aber nicht aussichtslos - fein.;)

Aber:



Zitat:

Zitat von Behutsalem (Beitrag 10128)
Wenn das Schweigen mir die Ohren öffnet
und alles Ruhelose kein Gehör findet, weil das Echo
irgendwo, zwischen den Schallmauern deiner Lügen,
mir zeigt, wie still das Leben in Wirklichkeit
dann doch nicht ist*, verblüfft es mich insofern,
weil ich immer dachte, du bleibst mir als Kletterranke,
dornenbehaftet ewiglich an den Fersen.

*schön

Wenn meine Augen versuchen dein Bild zu überhören,
aus dessen Anblick dein Lachen mir heute wesentlich
sympathischer entgegenkommt als gestern, zeigt es mir
wie dumm ich eigentlich war, als ich glaubte, nichts
könnte mich mehr zum Lachen bringen, als dieser Blick,
der mich jetzt, wo ich ihn überhöre, nicht mehr begeistert,
sondern einmal mehr meinen Sehnerv in Frage stellt.

Wenn alles Bunte schwarz und alles Neue alt gelesen wird,
kein Bildband mehr passt und auch der einst so geliebte Schriftzug
seine Spur und das Wort seine Kraft verliert, fange ich wieder an,
an mich zu glauben, weil ich gelernt habe, das Lied
der Sirenen zu entschlüsseln, das dich begleitet.



Sind nur peanuts, liebe Behutsalem.

z.B. "seine Spur verliert, wie das Wort seine Kraft, ..." :confused:

Liebe Grüße
Dana

Behutsalem 16.04.2009 17:51

Liebe Dana,

Danke für die Peantusaufzeiger..
ist mir nicht aufgefallen, trotz Hundertmaligem lesen.

Ich habs jetzt geändert und befinde das die "und" gar nicht fehlen. Eines musste ich aber belassen.. ging nicht anders.

Danke fürs lesen und kommentieren,
lg. Line

Leier 16.04.2009 19:15

Liebe Behutsalem,


einmal mehr ein Gedicht, das zum Nachdenken und Rätseln anregt.
Erkenntnis, ein wenig resignativ . Dennoch selbstbewußt.
Dem Vergangenen scheint LyrI noch nachzutrauern trotz allem besseren Wissen.
Neutral kommt Dein Gedicht daher. Aber ich fühle dennoch Wehmut, erinnerungsschwangere Traurigkeit und ein gewisses Sehnen nach dem Vergangenen.

Die freie Form sagt mir nicht so sehr zu, hier kann ich sie anerkennen.
Weil ich mich in vielen der Zeilen wiedererkenne.
Ob das nicht im Grunde ein Gedicht ausmacht:
Erkennen....!?
Auch sich selbst.


Lieben Gruß
von
cyparis

ruhelos 17.04.2009 09:20

hallo Behutsalem,

dein reim- und formfreies Gedicht findet mein Gefallen. Bildreich beschreibst du hier den Leidensweg des lyr. ichs welches sich vom lyr. du getrennt hat, aber trotzdem noch mit einer gewissen Wehmut zurück bleibt. Es bleibt jedoch stark und möchte aus seinen Erfahrungen lernen. Ich finde nichts zu bemängeln. Gern gelesen.

Viele Grüße
ruhelos


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