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Blaugold 01.05.2009 21:15

Die Hecken rund um Eden
 
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Da war
permanentes Blühen,
geysirendes Glimmen,
ein Nimbus in der Nacht.

Da war die
Symphonie bis Sonnenaufgang,
Swing bis Abends spät
im Seelenyinyang.

Da waren
zarte Zweige
an unser Zweier Zaudern,
sich zu berühren im Zentrum, im Kern.

Da war
belanglose Blöße,
brachliegende Verletzlichkeit
hinter trauten Träumen.

Dann kam
flammende Furcht
vor verzehrender Verlassenheit,
kamen Antworten in Fragen.

Doch immer noch
erblühen rote Rosen
in der Hecke
rund um Eden.

Leier 03.05.2009 20:43

Lieber Blaugold,


welch wunderschöne letzte Strophe, die einen Rest von Hoffnung zeigt!
Da schon das Zaudern Schwäche zeigt (in meinen Augen).
Ich hätte geschrieben

"...an unser Beider Zaudern" oder "..unser Zweier Zaudern" (weil Genitiv?), aber ich bin kein Meister und schreibe das nur aus einem Gefühl heraus.

Ich glaube gleich Dir, daß Eden i n uns liegt.
Daß wir die Rosenhecken pflegen müssen.


Lieben Gruß
von
cyparis

Helene Harding 04.05.2009 10:54

Lieber Blaugold. Die Diktion sorgsam überbracht, Pausen temporär gut gesetzt, wieder angehaucht philosophischer Tiefgang > gute Perfomance. Ich stimme cyparis zu, dass der Garten in uns immerwährend gepflegt werden muss. Interessanter Inhalt. Gern gehört und gelesen.

alles liebe, budina

a.c.larin 05.05.2009 15:44

lieber blaugold,
ein stimmungsvolles bild und eine klangvolle erinnerung an das paradies -
wert, in sich kultiviert und gepflegt zu werden , denn die roten rosen sind von beiden seiten der hecke zugänglich...

gerne gelesen
larin

Leier 05.05.2009 15:50

Lieber Blaugold,

da von a.c.larin die roten Rosen von beiden Seiten als durchgängig betrachtet werden:
Die Deinen halte ich eher für Irische Zaunrosen.
Allen Eindringlingen verwehrt.
Paradies wird gehütet.

LG
von
cyparis

Blaugold 12.05.2009 20:53

Hallo Cyparis
ich kenne zwar Irische Zaunrosen und ihre Eigenschaft nicht, doch dass die Rosen in meinem Gedicht eher vom Eindringen abhalten hast du richtig assoziiert.
"Unser Zweier Zaudern" ist natürlich richtig, da hast du recht; hab ich eingesehen, da ich (auch) kein Meister bin. ;)
Das Paradies wird zwar nicht uneindringlich gehütet, doch Menschen, die sich zumindest mal innen wähnten fällt es nach dem "Auszug" schwer, wieder hinein zu gelangen.
Die Intention des Gedichtes ist eigentlich das Ende des Verliebtseins in Euphorie (wird schon mal gern mit dem Paradies verwechselt), also eine Ernüchterung nach "weltlichen" Illusionen, Träumen. Doch LI fühlt immer noch Liebe (Rosen) trotz dem sogenannten "Alltagsgesicht" in beider Partner Herz.
Die erste Euphorie und das knallige Verliebtsein hat man zwar verlassen, aber voilâ - auch auf sogenanntem festem Grund blüht es rot! Keine Frage (mehr).:)


Hallo budina
Es freut mich sehr, dass du meine Performance stimmig findet.
Auch deine Interpretation, dass der Garten Eden in uns gepflegt werden muss, passt zur gewollten Aussage.

Hallo larin
Ganz genau, von beiden Seiten sind die Rosen zugänglich. Der Vorteil von denen, die aus dem Paradies "ausgewandert wurden" ist, dass von ihrer Seite aus keine "Ernüchterung", kein Verlust mehr zu befürchten ist.
Was will man im Paradies? das muss man eh nur früher oder später wieder verlassen, aßer es ist innen im Mensch. :cool:

Ich danke euch für Kommentare, Lob und Kritik. :)

Blaugold

forelle 01.06.2009 01:08

Die Hecken rund um Eden
 
Hallo Blaugold,

stimmt, sie haben nie aufgehört zu blühen, die Rosen.
Vielleicht ein Zeichen der unaufhörlichen Hoffnung, die man
so oft zu verlieren scheint.

Gefällt mir sehr, deine ausdrucksvolle Paradiesballade ....:)

schwärmt forelle und grüßt :)

.

ginTon 01.06.2009 19:30

hallo lieber blaugold,

ich habe mir deine Werk noch nicht angehört, werde es aber nachholen und bin ersteinmal nur der Melodie in dem Text gefolgt, der sehr schön gestaltet ist...auffallend sind die vielfach genutzten Alliterationen die denke ich einmal fühlend dargeboten werden...auffallend auch wie diese miteinander agieren wenn man zum einen entweder zwei Substantive benutzt oder ein Verb/Adjektiv in Kombiantion mit einem Substantiv benutzt...weiß nicht ob es in deiner Intention lag, mit diesem Stilmittel dies hervorzurufen mir fiel es auf...des weiteren wurde in den Strophen wo es swingt oder bebt eine höhere Zahl an Alliterationen gebraucht,, das ganze sieht demnach so aus (4,5,7,5,4 und 3) formell ließe sich noch etwas zu den Satzanfängen oder Strophenanfängen sagen, aber ich bin mehr auf die Alliteration gespannt !??

sehr gerne gelesen....liebe grüße basse

Alma Marie Schneider 20.07.2009 10:37

Stimmungsvolle Bilder und super schön gelesen. Hätte ruhig 100 Strophen haben dürfen.
Ein Lächeln
Alma Marie


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