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Falderwald 27.04.2014 20:20

Heiligsprechung
 



Heiligsprechung
(27.04.2014)


Kein Kreuz verdrängt dein Bild von jener Kette
aus dem Gefühl, das tief in meinem Herzen
dich trägt, wo du das Zentrum aller Schmerzen
verwandelst in die schönste Himmelsstätte.

Als strahlend helle Engelsilhouette
erleuchtest du mit wunderwarmen Kerzen
die kalten Dinge, die das Weltbild schwärzen,
du wirst zum Gleichnis einer Lebenswette.

Ein jedes Dasein muss einmal verderben,
so lass uns nun, trotz aller Menschenschwächen,
noch lebend die Glückseligkeit erwerben.

Mein Glaube an dein Bild ist kein Verbrechen,
für deine Taten musst du nicht erst sterben,
darum will ich dich heute heilig sprechen.


Falderwald
. .. .



Erich Kykal 27.04.2014 20:43

Hi, Faldi!

Welch schöne und poetische Liebeserklärung mit leichtem Seitenhieb auf diesen mittelalterlichen Tingeltangel da in Rom!:D
So ein wohlgesetzter Florettstoß schmerzt zuweilen mehr als ein derber Säbelhieb!;) Gut gemacht!

Sehr gern gelesen!

LG, eKy

poetix 28.04.2014 22:23

Hallo Falderwald,
also, Lebende können noch nicht heilig gesprochen werden. Das war wohl eine gekonnte Spitze auf den Trubel in Rom. Indes kann ich der Begeisterung der Menschen dort eine gewisse Bewunderung nicht verweigern. Der Glaube versetzt Berge, heißt es doch immer, da kann er vielleicht auch psychosomatische Wunder wirken. Es gibt mehr zwischen Himmel und Erde ... Aber ein bisschen Humor verträgt sicher auch die Kirche.
Viele Grüße
poetix

Falderwald 29.04.2014 10:03

Servus Erich,

genau erkannt und ins Ziel geleitet.
Aber ich denke, nur so kann man solche Rituale als armer Atheist verkraften. ;)

Schön, dass dir der kleine Degenpiekser gefallen konnte.

Vielen Dank für deinen Kommentar...:)


Hallo poetix,

ich weiß ja, dass Lebende nicht heilig gesprochen werden können, deshalb auch dieser Text. Was haben denn die Toten noch von der Heiligsprechung?
Einer gewissen Begeisterung kann ich mich ob des Trubels in Rom auch nicht erwehren, nur kommt dann bei mir meist so etwas dabei heraus.
Allerdings kenne ich keinen Berg, der durch den Glauben jemals versetzt worden wäre. Ganz im Gegenteil schafft er nur unüberwindbare Hindernisse zwischen all den "wahren" Religionen, welche die Menschen je erfunden haben. Wenn er wenigstens psychosomatische Krankheiten heilen würde, dann wäre er ja noch zu etwas nütze, bei mir erzeugt er lediglich solche Störungen.
Und zu Humor und Kirche kann ich für meinen Teil nur sagen, dass sich für mich die Kirche nur mit Humor ertragen lässt, denn diese Institution an sich ist für mich so widerwärtig, wie nur irgendetwas (wohlgemerkt, die Instutition Kirche als solche).
Das einzige was mich fast noch mehr abstößt, ist die Politik.
Hier wird auch auf Teufel komm raus gelogen, dass sich die Balken biegen.
Und wer daran glaubt, der ist schon im Hier und Jetzt verloren.

Vielen Dank für deine Gedanken zum Thema...:)


Ich danke euch für eure Kommentare...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald

Narvik 01.05.2014 08:35

Hallo Falderwald,

eine originelle Liebeserklärung ist das.
Niemandem nützt eine Heiligsprechung nach dem Tode etwas.
Wenn du so etwas gefunden hast, solltest du dir das heilig halten.
Ein tolles Sonett.

Herzliche Inselgrüße

Narvik

Falderwald 01.05.2014 17:31

Hallo Narvik,

es freut mich, wenn es dir gefällt.
Und der Protagonist in diesem Text wird sich das auch ganz bestimmt bewahren, solange es geht. ;)

Vielen Dank für Lob und Kommentar...:)


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald


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