Gedichte-Eiland

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Erich Kykal 26.02.2014 10:27

Katzenmorgen
 
Beinah zärtlich hin sich schmiegend
liegt der Reif auf Wiesensamt,
während, noch im Osten liegend,
Morgen in den Wolken kramt.

Katzen schleichen tagbelauernd
durch die Gräser, nachterfahren,
lecken Pfoten wie bedauernd,
wenn die Mäuse schneller waren.

Aber bald schon wachsen Lanzen
neuen Lichtes in die Hänge,
und die letzten Nebel tanzen
in der Mulden Schattenenge.

Sich in Tages Bläue lösend
wie der Reif, entschwinden sie,
und die Katzen schnurren dösend
in der Sonne, wohl wie nie.

Chavali 26.02.2014 15:50

Hallo Erich,

da bin ich doch aber mal ganz schnell zur Stelle ;)
Wie schön du die Morgenstimmung der Flora und Fauna eingefangen hast!
Unvergleichlich poetisch und gleichzeitg so real.
Zitat:

Katzen schleichen tagbelauernd
durch die Gräser, nachterfahren,
lecken Pfoten wie bedauernd,
wenn die Mäuse schneller waren.
Was soll ich sagen: Ich bin begeistert!

LG Chavali

Erich Kykal 26.02.2014 19:14

Hi, Chavikatz!

Klar - ganz dein Thema!;) Vielen Dank für die Begeisterung!

Erst sollte es nur eine Morgenbeschreibung werden, aber dann schlichen sich frech die Schnurrtiere ein und wollten nicht mehr weichen!:D

LG, eKy

juli 01.03.2014 14:15

Hallo eKy
 
Dein ganzes Gedicht gefällt mir!
Ich habe schon seit Jahren Katzen bei mir wohnen und genauso wie Du es beschreibst, benehmen sie sich auch:)
Dazu die schöne Stimmung.

Das gefällt mir!

Sehr gerne gelesen sy:)

Erich Kykal 01.03.2014 19:14

Hi, Sy!

Ich hatte mal vier Katzen - jetzt ist es nur noch eine, und die ist auch schon 20 Jahre alt. Alle wurden sie recht alt, auch jene, die leider einer Krankheit erlagen:

Mädi, ein zierliches Grautigerchen, wurde 17, musste wegen Bauchtumors eingeschläfert werden.

Moritz, weiß und rotgetigert gefleckt, wurde knapp 18, erlag einer Hirnblutung oder erstickte - es geschah innerhalb von Minuten.

Wuzl, weiß und graubraungetigert gefleckt, wurde 19, lebte die letzten 2 Jahre mit Bauchspeicheldrüsenkrebs.

Nur Max, der Bruder von Moritz, ist noch da, hat noch fast alle Zähne und fängt immer noch Mäuse! Ein zärtlicher Schmuser, weiß und graubraungetigert gefleckt, wie alle drei anderen europäisch Kurzhaar.

Wuzl und Mädi waren Jahrgang 93, Max und Moritz Jahrgang 94.


LG, eKy

Dana 04.03.2014 17:58

Lieber eKy,

die Kätzchen machen die Morgenbeschreibung erst vollkommen.:)
(Das wird jeder Katzenfreund bestätigen.)
Mir hat ganz besonders ihre Gelassenheit bei Sonnenschein gefallen.

Meine Pflegekaterchen heißen Joshi und Kiwi. (Straßenkinder, die ein Zuhause gefunden haben.)

Vor lauter Begeisterung hätte ich beinahe die wunderschönen Naturbilder unkommentiert gelassen - was nicht sein darf. Die Kätzchen sollen es auch schön haben.;)

Liebe Grüße
Dana

Erich Kykal 04.03.2014 18:08

Hi, Dana! (Grußmiau an Joshi und Kiwi!)

Vielen Dank für deinen freundlichen Zuspruch!

LG, eKy

Leuchtfeuerturm am Tor 07.11.2016 11:57

von syranies Signatur hierher
 
Lieber eky,

na das ist doch mal ein wirklich sauberes Gedicht. Vor allem die erste Strophe, aber auch die zweite, wirken auf mich sehr ungezwungen und natürlich, dennoch liest es sich "technisch" einwandfrei.

An einer Sache hab ich mich dann aber doch gewaltig gestört:

Zitat:

Aber bald schon wachsen Lanzen
neuen Lichtes in die Hänge,
und die letzten Nebel tanzen
in der Mulden Schattenenge.
Aber bald schon stechen Lanzen
frischen Lichtes in die Hänge,
(oder durch? statt "in"? ..aber glaube dann distanziert man sich schon zu weit von dem Bild)

wäre hier mein demütiger Verbesserungsvorschlag. Denn Lanzen wachsen nicht und das Licht ist frisches Licht, es ist immernoch Licht, immernoch von der Sonne. Aber darüber lässt sich sicher eher streiten.. denn wenn mein Hirn eine Sache nicht kann, dann Lanzen wachsen lassen, ehem :Aua Eigentor

Von der Stelle abgesehen sieht man aber die große Sorgfalt deiner Wortwahl.. sonst würde ich auch gar nichts sagen.

LG Leuchtfeuer

PS: stechen Lanzen/Nebel Tanzen ist übrigens ohnehin ein viel stärkerer Klang als "wachsen Lanzen/Nebeltanzen"

PS2: Also meine Highlights waren die kramenden Wolken und tagebelauernde Katzen! Beide Bilder haben bei mir funktioniert! Also ich bin nicht solchen Experimenten abgeneigt.. aber Lanzen die wachsen?

Erich Kykal 07.11.2016 18:09

HI LT!

Wenn Lanzen aus Licht sind, können sie sehr wohl wachsen, wenn die Wolkenöffnung, durch die sie "stechen", sich erweitert oder der Einstrahlungswinkel sich mit dem Stand der Sonne verändert - dann "wachsen" sie (sinnbildlich) in eine bestimmte Richtung. Denke zum Vergleich an den Strahl einer dimmbaren und fokussierbaren Taschenlampe ...
Das Wachsen bezeichnet also nicht allein ein veränderliches Volumen, sondern wahlweise auch eine besonders kriechende Bewegung der Lichtlanzen.
Wenn du in deinem Denken von starren Ritterlanzen ausgehst, kannst du meiner Intention freilich nicht folgen ... ;) (entschuldige die ironische Spitze!)

Danke für die kundigen Gedanken, die du dir gemacht hast! :) Gibt es einen speziellen Grund dafür, dass du ein altes Werk genommen hast, oder war das schlicht Zufall?

LG, eKy

Leuchtfeuerturm am Tor 07.11.2016 18:23

Hi Ecki!
 
wie die Überschrift deiner Frage vorbeugen sollte, kam ich zufällig durch syranies Signatur auf ausgerechnet dieses Werk.

Du, das Bild habe ich durchaus verstanden.. aber ich beziehe mich ja auf's erste Lesen. Das relevanteste Lesen.. wenn du mich fragst. Wer darf denn von mehr als einem einfachen Lesen ausgehen? Du scheinbar!

Aber mal ehrlich Lanzen oder Speere wachsen einfach nicht gerne.. nun, ich muss es akzeptieren. Und je öfter man's mit gutem Willen liest, desto besser geht das Bild natürlich auch im Kopf auf.. nun gut. Dann lern ich halt Speere wachsen zu lassen, wobei kramende Wolken für mich viel naheliegender bleiben.

PS: man beachte, dass man zum Zeitpunkt wo's "wächst" einfach noch nicht "weiß", dass es Lichtlanzen sind..


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