Gedichte-Eiland

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-   -   Als der Morgen kam (http://www.gedichte-eiland.de/showthread.php?t=4310)

Chavali 15.11.2009 23:22

Als der Morgen kam
 


Als der Morgen die Nacht übernahm,
ein kalter Wind von Norden kam,
trieben zwei Boote im Meer.

Als von den Dächern der Tau verschwand
und ich durch die Fluten zu dir fand,
fiel mir die Ankunft unsagbar schwer.

Denn du hast mich ja nichts gefragt,
ich hätte freudig ja gesagt.
Nun ist das Haus einsam und leer.


forelle 15.11.2009 23:31

Liebe Chavali,

ja, machmal sind es nur zwei Lettern, die ein Boot hätten gefüllt lassen können. Die ein Haus nicht hätten verlassen brauchen.
An einem Faden, einem seidigen, hängt oft so Tragendes.

Mir hätte lieber gefallen: Als der Morgen die Nacht übernahm.


mg forelle

.

Chavali 15.11.2009 23:36

Liebe forelle,
Zitat:

Mir hätte auch gefallen: Als der Morgen die Nacht übernahm.
Das sollte es auch heißen. Böser Schreibfehler :o
Danke dir fürs genaue Hinsehen!
Zitat:

An einem Faden, einem seidigen, hängt oft so Tragendes.
Das hast du wunderbar gesagt! Vielen Dank!

Ganz liebe Grüße,
Chavali (macht sich nix aus Boot und Haus ;))

forelle 15.11.2009 23:41

Liebe Chavali,

es geht ja auch nicht um Boot und Haus :D
Nur um die Füllung darin, die für das Leben des Einzelnen so wichtig sein kann.

mg forelle

.

ginTon 15.11.2009 23:43

Liebe chavi,,

also ich finde den Text richtig gut, klingt wie ein Abschied AD könnte man auch direkt dafür halten..Die Aussagekraft ist richtig gut, wobei dem Leser das Gefühl vermittelt wird, dass eine ganz bestimmte Frage das LI beschäftigte "ich hätte ja gesagt" oder sich diese herbeigewünscht...mitunter willst du mit mir zusammen sein o.ä..wenn man jetzt diesen Text liest,, jedoch wurde ein zusammen ja gefunden "und ich durch Flut nach Haus zu dir fand," um dann wieder in einer Leere zu enden..

also etwas nachdenklich hinterlässt einem der Text schon,, obwohl er vom Ausdruck, Sprache ...sehr gut ist :)

liebe Grüße basse

Chavali 15.11.2009 23:44

Zitat:

Zitat von forelle (Beitrag 34435)
Liebe Chavali,

es geht ja auch nicht um Boot und Haus :D
Nur um die Füllung darin, die für das Leben des Einzelnen so wichtig sein kann.

mg forelle

.

Stimmt, das hab ich verstanden. Ohne Inhalt ist so manches im Leben nichts wert
und bleibt eine leere Hülle.
Ich freu mich über deine Rückmeldung; konnten wir doch dadurch Klärung herbeiführen.

Lieb danke :)

EDIT:

Huch basti, hast dich dazwischengeschoben :)
Ich antworte dir morgen und editier dann das hier.
Mir falln bald die Augen zu ....

Corazon 16.11.2009 02:12

Zitat:

Zitat von Chavali (Beitrag 34431)
Nun ist das Haus so leer.

Liebe Chavali,

dein Gedicht erinnert mich an die Zeit, als ich aus meinem Elternhaus auszog, da hat meine Mutter auch immer gesagt, jetzt sei das Haus so leer. Na ja, ich hätte ja auch keine Geschwister, hat sie dann noch bedauernd hinzugefügt.

Genauso ist es auch, wenn man nach einer Beziehung wieder allein ist. Leer. Das Haus, die Boote oder ganz einfach das Leben.

Diese Gefühle hast du in deinem Gedicht sehr schön eingefangen, oder, um mal eines meiner Lieblingswörter zu benutzen, sehr präzise geschildert. Und dennoch sehr poetisch.

Kompliment von mir :)

http://home.vrweb.de/corazon/coraz3.jpg

Andere Dimension 16.11.2009 07:52

Hallo Chavali

auch mir gefällt dein Gedicht..denn es regt die Fantasie an und läßt Fragen offen.

Mir persönlich würde "Du hast mich nicht(s) gefragt" besser gefallen..es würde nicht das Gedicht..aber die Situation verdichten.

Sehr gerne gelesen!

Lieben Gruß
Andere Dimension

Quicksilver 16.11.2009 09:32

Hallo Chavali,

ich schließe mich den Vorrednern größtenteils an, habe aber eine inhaltliche Anmerkung. Ich frage mich, wieso dort zwei einsame Boote im Meer treiben. Vielleicht hast du dies so beschrieben, um aufzuzeigen, dass die beiden Protagonisten (noch) getrennt unterwegs sind. So gesehen ist das dann natürlich gelungen. Andererseits geht mir diese Metapher dann zu arg an der Realität vorbei. Wenn ich mit meinem (noch nicht-)Partner zu zweit auf dem Meer unterwegs bin, benutzen wir sicher nicht jeder ein einzelnes Boot.

Ich persönlich lese aus deinem Gedicht den Wunsch des lyr. Ichs diese eine bestimmte Frage "Willst du...." zu hören. Wenn dem so ist, würde ich es beim "nicht gefragt" belassen. Wenn es keine konkrete Frage ist, sondern es um Konversation an sich geht, würde ich mich AD's Vorschlag anschließen.

Die Stimmung hast du hier wundervoll eingefangen. Gefällt mir.

Nachdenklichen Gruß
von
Quicksilver

Chavali 16.11.2009 15:41

Lieber basti,

dann also jetzt hier :)
Danke dir für dein Statement.
Zitat:

Die Aussagekraft ist richtig gut, wobei dem Leser das Gefühl vermittelt wird, dass eine ganz bestimmte Frage das LI beschäftigte "ich hätte ja gesagt" oder sich diese herbeigewünscht...mitunter willst du mit mir zusammen sein o.ä.
Eine gute Interpretation!

Liebe Corazon,

auch dir sag ich herzlich danke für deinen Beitrag und die lobenden Worte.
Hab mich sehr gefreut!
Wenn ein Mensch geht oder die Hoffnung schwindet, jemals zusammenzukommen -
das ist schon eine traurige Angelegenheit.

Lieber AnDi,
Zitat:

Mir persönlich würde "Du hast mich nicht(s) gefragt" besser gefallen..es würde nicht das Gedicht..aber die Situation verdichten.
Da hst du vollkommen recht und ich habe auch überlegt, es so zu schreiben.
Das würde allerdings eine ganz gewisse Situation bedeuten, was ich lieber vermeiden wollte.
Deswegen das nicht - das sich auf alles mögliche beziehen könnte.
Ich lass es erstmal so.
Aber danke für die Anregung und fürs Gefallen.

Lieber Quick,
Zitat:

Ich frage mich, wieso dort zwei einsame Boote im Meer treiben.
Gute Frage und eine ganz einfache Antwort: Die beiden Boote bedeuten, dass das Paar noch nicht zusammenkam, jedanfalls noch nicht soweit,
dass sie zusammen gelebt haben.
Auch darauf bezieht sich die imaginäre Frage in den Refrainstrophen.
Zitat:

Die Stimmung hast du hier wundervoll eingefangen. Gefällt mir.
Das freut mich und ich danke dir herzlich!


Liebe Grüße an euch alle,
Chavali






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