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Schwestern
Ich denke oft an die zwei Schwestern,
mit ihren gar nicht weichen Namen. Aus dem Gedächtnis, aus dem Gestern erscheinen mir die jungen Damen. Real hab ich sie nie geküßt, seh bloß sie noch aus weiter Ferne. Wer in der Sache besser ist, das wüßte ich sehr gerne. Die eine hab ich sanft liebkost, bereits vor Ewigkeiten, das hat sie gar nicht mal erbost, mein Herz begann zu läuten. Da war ein Schmetterling im Bauch, ich sprech von Schmetterlingen. Ihr kennt ja die Gefühle auch, von Lieb und solchen Dingen. In diesem Fall wird mehr gewollt, wer kann das schon verschweigen? Aus Angst, sie hätte mir gegrollt, blieb unerfüllt der Reigen. |
Hallo Justin
Willkommen im Forum! Dein erstes Gedicht hier hab ich zunächst interessiert durchgelesen. Nach den ersten zwei, drei Versen dachte ich an ein Rätsel; es schien mir so, weil die nicht näher als "weich" bezeichneten Namen der zwei Schwestern eine Interpretation dahingehend ermöglichten. Doch ich denke, da hab ich mich getäuscht. Oder doch nicht? Es ist ein romantisches Gedicht, mit Augenzwinkern. Das Lyrische Ich träumt davon möglichst beide zum Vergleich zu küssen. Die meistens Kreuzreime sind astrein, zwei weniger; ist nicht sehr schlimm, ich finde es nur ein bisschen unüberlegt. In der vierten Strophe lese ich Lieb anstatt Liebe, auch das ist gängiges Lyrikdeutsch. Doch erscheint es mir eben auch metrisch gezwungen! da passt doch ein einfaches von solchen Liebesdingen als Aussage genauso gut, oder? ;) Blaugold |
Hallo Blaugold,
Deine Einschätzung war ja gar nicht mal so schlecht und ich freue mich darüber. Bei Gedichten gibt es natürlich immer wieder individuelle Auffassungen. So würde ich meinerseits die letzte Zeile der 4. Strophe doch so stehen lassen und sie nicht durch "von solchen Liebesdingen" ersetzen. Weil es meinem persönlichen Empfinden näherkommt. Justin |
hallo justin,
willkommen hier auf dem eiland. dein einstand ist nicht übel! ich kanns mir vorstellen, das mann zögert, es gleich mit zwei schwestern aufnehmen zu sollen! oha! :p und dass mann aus angst vor zurückweisung manchmal seine waren gefühle nicht artikuliert, ist auch irgendwie tägliches brot. ( geht frauen auch nicht anders) ich lese mich schwungvoll und ohne hängenzubleiben duchs ganze gedicht, nur die letzte zeile erscheint mir irgendwie zu lang und aus dem übrigen rhythmus geraten. mir fiele da ein "blieb unerfüllt der reigen" als schmeigsamer auf. aber das ist nur meine meinung. dann warte ich mal gespannt, was als nächstes von dir kommt. liebe grüße, larin |
Hallo larin,
Danke für den netten Willkommensgruß und Deine Stellungnahme zur letzten Zeile. Ich muß Dir irgendwie recht geben und bekennen, daß "blieb unerfüllt der Reigen" sich der kürzeren Zeile wegen geschmeidiger ins Gedicht einfügen würde. Aber auch Gedichte sind nicht frei von Unzulänglichkeiten. Jedenfalls könnte ich mich gut mit Deinem Vorschlag arrangieren und nehme den Hinweis gern zur Kenntnis. Liebe Grüße Justin |
hallo justin,
Zitat:
schließlich sind wir menschen - und keine reimemaschinen! ich wollte dir nur rückmelden , wie es auf mich gewirkt hat, ohne schulmeistern. vielleicht kommst du ja auch noch selber auf eine "rundere" variante, eine, die dir selber mehr entspricht. mein vorschlag war ja nur mein vorschlag. eigentlich soll es überhaupt kein "schlag" sein - höchstens eine anregung, noch mal in sich hineinzuhorchen. wenn es in ein paar tagen immer noch so stimmt für dich - dann stimmts einfach. geh deinen eigenen weg einfach weiter. er führt dich schon in die richtige richtung!;) liebe grüße, larin |
Hallo larin,
schön, daß Du dich noch mal rückmeldest. Es ist keinesfalls so, daß ich Deinen Vorschlag als belehrend oder schulmeisternd empfunden habe. In keiner Weise; eher ist das Gegenteil der Fall. Das Gedicht steht deshalb noch so da, weil es der Ursprung ist und ich nicht weiß, ob zugebilligte Änderungen ausgeführt oder einfach nur zur Diskussion gestellt werden. Bei einer neuen Veröffentlichung würde ich ganz bestimmt Deinen Änderungsvorschlag berücksichtigen. Dein letztes Gedicht liest sich übrigens sehr flott und ist rundum gelungen. So wie viele andere Gedichte hier - nicht nur von Dir. Liebe Grüße Justin |
Hallo Justin,
ich stehe auch vor einem Rätsel - interpretiere zwischendurch ganz klar und werde dann doch durch Strophen umgeleitet. Mir ist, als wollte das lyr. Ich für sich erkunden: "Was wäre, wenn...?" Gedankenspiele, die uns oft einholen. Nicht wegen ihrer Wichtigkeit und Schwere. Betrachtet man das oder sein reales Sein, stellt man fest, dass manchmal eine einzige "Unwichtigkeit" den Weg bereitet hat, den man geht. Man geht ihn, ist bodenständig und erkennt die "belanglosen" Zufälligkeiten, die zu diesem geführt haben. Eine einzige andere Entscheidung hätte evtl. einen anderen Weg geebnet und das in jeder Beziehung, nicht nur in der Liebe. Mir gefallen deine "Schwestern" samt deiner Antworten. Es geht nicht darum, das Rätsel zu lösen. Es zu halten macht die Lyrik aus. Liebe Grüße Dana |
Hallo Dana,
Du bist eine kluge Person, die gut philosophieren kann. Auch ich kann aufs Philosophieren nicht verzichten, allein schon, um Leben auszuhalten. Das nur am Rande. Beim Gedicht bin ich ohne strenge Aussageabsicht vorgegangen, sondern habe die Zeilen eher dem Selbstlauf überlassen. Im Raum steht am Ende das Gefühl des "Was wäre wenn". Aber ich kann eigentlich gut damit leben, denn diese Frage hat sich mir immer wieder gestellt. Schön, daß Dir die "Schwestern" trotzdem gefallen. Liebe Grüße Justin |
Hallo Justin.
Was für ein schönes und rätselhaftes Gedicht. Die sinnlichen Gedanken an die beiden Schwestern mit dem gar nicht weichen Namen finde ich reizvoll durchdacht. Die weichen Gedanken, und die nicht weichen Namen machen mich neugierig und regt meine Phantasie an. Bei der vierten Strophe gefällt mir besonders, dass der Leser persönlich angesprochen wird: Ihr kennt ja die Gefühle auch, von Lieb und solchen Dingen. Hier stimmt der Reim nicht: Die eine hab ich sanft liebkost, bereits vor Ewigkeiten, das hat sie gar nicht mal erbost, mein Herz begann zu läuten. Mit viel Spaß gelesen Liebe Grüße in deinen Sonntag wünscht dir Lena :) |
Hallo Justin,
dein Einstand auf dem Eiland ist dir recht gut gelungen. Man bemerkt deinen guten Sprachrhythmus. Dennoch habe ich einige Anmerkungen, bzw. Anregungen, die dir zeigen, warum ich das Gedicht nicht als rund bezeichnen würde. Natürlich ist es an dir, dies als gewollte "Unzulänglichkeit" zu deklarieren ;) Meine Kommentare sind meist recht kritisch und ich hoffe, du nimmst es mir nicht übel. Zitat:
Ich kann verstehen, wenn du all dem keine Bedeutung beimisst. Ich wollte lediglich aufzeigen, was ich persönlich als Leser denke, wenn ich dein Gedicht lese. Ich bin gespannt auf weitere Gedichte. Gruß von Quicksilver |
Hallo Quicksilver,
natürlich nehme ich Dir deine Kritik an den "Schwestern" nicht übel, sondern betrachte sie eher locker. Denn sieh mal, wenn jeder alles bis ins Detail hinein analysieren wollte, dann käme womöglich gar niemals ein Gedicht zustande. Du darfst nicht vergessen, daß ein Schreiber immer seine eigene Individualität in ein Gedicht mit einbringt und er wohlmeinende Änderungen von seiner Warte eben doch nicht so gut befindet. Der Lena z. B. hat das Gedicht gefallen, und wer weiß, ob es so gewesen wäre, wenn ich anders gereimt hätte. Eine Frage müßte mir Lena trotzdem noch beantworten :) Liebe Grüße Justin |
Hallo Justin,
in Zukunft wirst du von mir keine kritischen Anmerkungen zu Details und Technik mehr lesen müssen. Du nimmst sie schließlich nicht nur "locker", sondern scheinbar auch nicht ernst. Ich wünsche dir weiterhin viel Spaß und Erfolg. Gruß von Quicksilver |
Hallo Quciksilver,
wenn Du schreibst, daß ich Einwände nicht ernst nehme, möchte ich darauf erwidern, daß dem doch nicht so ist. Im Gedicht z. B. habe ich eine Änderung von larin übernommen. Sie hatte die letzte Zeile für etwas zu lang befunden. Das war richtig und hat in mein Konzept gepaßt. Mit diesem Vorschlag konnte ich gut leben. Mein "locker" sollte das Gegenteil von "tief beleidigt" ausdrücken. Liebe Grüße Justin |
Hallo Justin,
ich musste das losgelöst von larins Vorschlag sehen, denn ich kann schließlich den ursprünglichen letzten Vers nicht mehr sehen. Der Punkt tut auch nichts zur Sache. Was übrig bleibt ist ein ausführlicher Kommentar meinerseits, in dem sich auch Fragen ergeben. Darauf folgt keine Antwort, sondern eine Aussage, die in etwa die Folgende ist: "Ich nehme deine Kritik locker. Versteh bitte, dass du zu detailliert auf das Gedicht eingehst. Ich möchte das nicht und brauche das nicht. Lena und anderen gefällt es." Du gehst jedoch auf keinen einzigen Punkt meines Kommentars ein. Das zusammen genommen bewirkte bei mir den Eindruck, den ich oben beschrieb. Ich mag dahingehend falsch liegen und falsch interpretieren - aber ich gehe davon aus, dass du aus meiner Sicht ähnlich empfinden würdest. Ich kann dir das alles nicht übel nehmen, werde aber in Zukunft nicht mehr auf Details und Technik eingehen. Nicht weil du "tief beleidigt" wärst (habe ich nie behauptet), sondern weil du auf konkrete Punkte nicht eingehst. Wozu soll ich mir Mühe machen und dein Gedicht eingehend unter die Lupe nehmen? Du scheinst das nicht zu wollen oder zu brauchen. Das kann und werde ich dir nicht vorhalten. Mir sind auch generelle Aussagen, wie "toll gemacht" oder "nicht so dolle" recht - das macht es schließlich auch einfacher für den Kommentator. Bevor wir zu off-topic werden: mir hat das Gedicht insgesamt gefallen, aber ich empfinde es nicht als rund und denke, es könnte aus dieser Thematik mehr herausgeholt werden - in sprachlicher, wie in logischer Hinsicht. Also: nicht ganz so dolle. ;) Gruß von Quicksilver |
Hallo Quicksilver,
Du möchtest unbedingt eine große Diskussion herauskitzeln. Nimm aber bitte zur Kenntnis, daß ich diese nur ungern betreibe. Du mußt das Gedicht nicht unbedingt dolle finden, kannst es sogar total ablehnen. Wichtig ist meine eigene Gefühlslage, die beim Entstehen zugrundelag. Einen Lorbeerkranz muß man mir dafür nicht umhängen. Wichtig sind die Emotionen, die dabei eine Rolle gespielt haben. Ehe mir das Gedicht mehr oder weniger verballhornt vorkommt, lasse ich es lieber so stehen. Liebe Grüße Justin |
Lieber Justin,
mir ist doch bewusst, dass du keine große Diskussion möchtest - nichts anderes schrieb ich im letzten Kommentar - zusätzlich zu meinen Gedanken beim Lesen des Gedichts und der Kommentare. Was zählt denn hier im Forum sonst außer die Empfindungen der Leser und Autoren? Um deine zu respektieren, werde ich entsprechend, wie bereits 2 mal gesagt, Details und Technik in Zukunft außen vor lassen. Nur noch einmal zur Klarstellung: ich habe dich weder beleidigt, noch provoziere ich dich willentlich, noch habe ich dein Gedicht "verballhornt". Ich schreibe im Gegenteil nur lange Kommentare, wenn mir das Gedicht die Mühe wert scheint und es in mir etwas zum Klingen bringt. Das ist bei deinem der Fall gewesen. Also bitte fühl dich nicht in die Ecke gedrängt oder dergleichen. Gruß von Quicksilver |
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